Wie man Satans Engel besiegt – Teil 21

Satans starke Festungen

Kowloon Walled City – Die Stadt der Dunkelheit

Ein ehemaliger Teil von Kowloon (ein Bezirk von Hong Kong, der inzwischen abgerissen wurde) trug den Namen „Die ummauerte Stadt“. Auf einer Fläche von 0,026 km² gab es ein Wirrwarr aus Geschäften, kleinen Fabriken und mehrstöckigen Wohnhäusern, von denen viele aus instabilem Baumaterial gebaut worden waren. In dieses Stadtviertel drang kein Sonnenlicht. Wenn man nach oben schaute, sah man Schläuche, aus denen Wasser tropfte und suspekt aussehende Drähte, durch die Elektrizität strömte. Sowohl das Wasser als auch der Strom waren gestohlen. Der Boden war entweder festgetretener Schlamm, bestand aus Holz oder war mit Abfällen übersät und mit Abwasser überzogen.

Überall herrschte Dunkelheit, Feuchtigkeit und Schmutz. Der Gestank war unerträglich. Aber es schien der ideale Ort für Tausende von Heroinsüchtigen, Flüchtlingen, Prostituierten und deren Zuhälter sowie für deren Kunden zu sein, die dort lebten und arbeiteten. Es ist durchaus möglich, dass Walled City der finsterste und schmutzigste Ort der Welt war.

Wenn man genauer hinschaute, bemerkte man, dass noch eine andere Art von Bewohnern in dieser Stadt lebte: Ratten! Sie huschten furchtlos durch die engen Gassen, weil dies ihr Territorium war. Sie waren in dieser Stadt beinahe so zahlreich wie die Menschen. Das war auch nicht verwunderlich; denn dort, wo sich Abfall häuft, sind mit Sicherheit Ratten anzutreffen!

Ratten und Müll

Walled City ist ein guter Vergleich, wie Dämonen operieren. Das feuchte, dunkle, mit Müll übersäte Umfeld von Walled City ist eine perfekte Widerspiegelung von Stätten, wo sich Dämonen gerne einnisten. In dieser „Stadt der Dunkelheit“ waren die Ratten so dreist, weil es dort Abfälle im Überfluss gab. Im Inneren eines Menschen bietet der emotionale und geistige Müll dämonischen Ratten ein angenehmes Umfeld.

Wo immer dieser Müll existiert, suchen die dämonischen Ratten nach Einfallstoren, die sie dann auch sehr schnell finden. Als Walled City abgerissen und die Abfälle beseitigt waren, konnten die Ratten nicht mehr dort bleiben. Die Lösung des Rattenproblems in Walled City bestand also nicht darin, die Ratten wegzujagen. Es war die Beseitigung des Abfalls und der Abriss der ganzen Stadt nötig, um sie loszuwerden. Genauso ist es bei der Dämonisierung. Das größte Problem sind nicht die Dämonen selbst, sondern der Müll im Inneren eines dämonisierten Menschen.

Inzwischen dürfte jedem Leser klargeworden sein, dass sich Dämonen sehr häufig an verletzte Gefühle oder an Sünden anhängen. Wenn Sünde da ist, ist dies für gewöhnlich die Folge eines Verhaltens, das von einem emotionalen Schaden herrührt. Oft ist es auch nur die Unversöhnlichkeit, die man aber nicht direkt als Sünde bezeichnen kann. Man sollte bei der Seelsorge nicht ausschließlich nach Sünden suchen, weil es nicht immer die Sündhaftigkeit des Betroffenen ist, die die Dämonisierung verursacht hat. Das ist eher selten der Fall.

Da Dämonen sich für gewöhnlich an menschliche Emotionen hängen, haben sie auch entsprechende „Funktionsnamen“. Sie können natürlich auch Namen haben, die zu ihrem Wesen passen. Als Seelsorger im Befreiungsdienst ist es hilfreich, die Funktionsnamen der Dämonen herauszubekommen. Dadurch bringt er die Emotionen und Verhaltensweisen in Erfahrung, die bei der dämonisierten Person geschwächt werden müssen, damit die Dämonen ausgetrieben werden können.

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