Gott lässt sich nicht spotten – Teil 30

Von der fleischlichen zur geistigen Gesinnung – Teil 6

Römer Kapitel 8, Vers 2

Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

Das Problem der Überwindung des Fleisches musste durch ein Heil gelöst werden, das vollkommen ist, damit Abhilfe für den unwürdigen Zustand geschaffen wird.

Römer Kapitel 7, Vers 14

Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.

Was Paulus in Rö 8:2 anspricht, gehört zu dem Wertvollsten der ganzen Bibel. Schon im Alten Bund lief vom Paradies an alles auf diese Verheißung hinaus, die nun aber zur Tatsache geworden ist.

Römer Kapitel 7, Verse 22-23

22Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; 23ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.

Um die im Fleisch wohnende Macht zu kennzeichnen, spricht er hier von einem Gesetz, das naturhaft den Menschen bestimmt und ihn zwingt, nach den Impulsen des Fleisches zu handeln. In Rö 8:2 bringt er es auf den Punkt und nennt es „das Gesetz der Sünde und des Todes“, denn jede gewirkte Sünde bringt unweigerlich den Tod auf den Plan.

Jakobus Kapitel 1, Vers 15

Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.

Hier haben wir den unweigerlichen Ablauf vor uns, der im Herzen mit Begierde beginnt, von dort durch die Glieder in die Tat umgesetzt wird und als Sünde dann, nach göttlichem Gesetz, den Tod zur Folge hat. So wie ein Naturgesetz nur durch ein ihm höher gestelltes Gesetz aufgehoben werden kann, so stellt uns der Apostel nun ein Gesetz vor, welches das Gesetz der Sünde und des Todes außer Kraft setzt: Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus (Rö 8:2). Dieses stellt ebenfalls eine Herrschaftsmacht dar, die dazu dienen soll, die andere, das Gesetz der Sünde und des Todes, zu verdrängen und zu überwältigen. Ähnliches sehen wir in unserem Alltag, wenn z. B. ein Gegenstand, der normalerweise dem Gesetz der Schwerkraft unterliegt und zur Erde strebt, von einem mit Gas gefüllten Ballon mit Leichtigkeit hochgehoben wird. Dadurch bleibt dennoch das Gesetz der Schwerkraft erhalten, ist aber solange außer Kraft gesetzt, wie die Verbindung mit dem Ballon besteht.

Wenn das Gesetz der Sünde und des Todes durch das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus gebunden werden kann, müssen beide Gesetzes sowohl etwas Verwandtes als auch etwas Entgegengesetztes an sich haben. Das Verwandte beider Gesetze ist dieselbe Wirkungsweise. In beiden Fällen drängt sich dem Willen des Menschen eine Macht auf, welche den Willen des Menschen völlig für sich vereinnahmt. Das Fleisch strebt ständig danach, das Böse ins Werk zu setzen, und der Geist des Lebens in Christus Jesus will das Gute in uns vollbringen. Aber beide Gesetze haben eine unterschiedliche Wirkungskraft. Der naturhafte Mensch ist dem Fleisch völlig hilflos ausgeliefert, während der Geist des Lebens in Christus Jesus Herrscher über das Fleisch ist und es bindet, da hier höhere Energien freigesetzt werden, welche von einer höheren Lebensordnung stammen und als Sammelbegriff als „zentripetale Kraft“ bezeichnet wird. Somit treffen bei diesen beiden Gesetzen zwei entgegengesetzte Pole aufeinander: Die zentripetale Kraft hat Gott als ihren Mittelpunkt und ihre Lebensbasis, Dem sie zustrebt. Das Fleisch ist die zentrifugale Kraft, die ständig auf der Flucht vor Gott ist. Beiden Gesetze wohnt gleichermaßen eine unabänderliche Zielstrebigkeit inne, wobei jedoch das Kräfteverhältnis unterschiedlich ist.

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