Gott lässt sich nicht spotten – Teil 28

Von der fleischlichen zur geistigen Gesinnung – Teil 4

Römer Kapitel 7, Verse 24-25a

24Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? 25Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren HERRN!

An dieser Stelle in seinem Brief blickt der Apostel Paulus erst einmal zurück und dann nach vorn. Im Originaltext hat der Ausruf, der hier mit „Ich elender Mensch!“ übersetzt ist, einen noch herberen Klang, denn da heißt es buchstäblich: „Oh elender Mensch, der ich bin!“ Das Wort, das hier mit „elend“ übersetzt ist, kommt im Neuen Testament nur noch ein einer einzigen anderen Stelle vor:

Offenbarung Kapitel 3, Vers 17

„Denn du sprichst: ‚Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts!‘ — und du erkennst nicht, dass du ELEND und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt.“

Den ganzen zuvor in allen Einzelheiten beschriebenen Jammer wegen des inneren Kampfes bringt Paulus hier mit diesem Ausdruck auf den Punkt. Er schreit nach Erlösung von diesem Körper, der immer noch den naturhaften Sündenhang in sich trägt. In seinen bisherigen Äußerungen konnten wir den Hauch einer Hoffnung aus diesem Dilemma, das jeder geistig Wiedergeborene erlebt, nur erahnen. Einerseits wünscht sich der Apostel von diesem materiellen Körper frei zu sein, der ihm solche Schwierigkeiten macht; andererseits weiß er, dass er nur in diesem Leib handlungsfähig ist.

Wir wissen, dass Paulus von der Heiligkeit und der Heilsamkeit des göttlichen Gesetzes voll und ganz überzeugt ist. Deshalb kann diese Frage auch nur derjenige formulieren, der die geistige Wiedergeburt an sich erfahren und diesen Zwiespalt in seinem Inneren dadurch erst kennen gelernt hat, nämlich den zwischen dem mit dem Willen Gottes eins gewordenen Ich und einem noch anhaftenden, dem neuen Geist widersprechenden Fleisch. Paulus sehnt sich, genau wie jeder Wiedergeborene heute, nach der Vollendung, die aber erst bei der Entrückung bzw. der Auferstehung der Toten erfolgt. Wir wissen, dass unsere NEUE NATUR auf jeden Fall in der Herrlichkeit enden wird, weil sie von Gott stammt und zu Ihm gehört. Nur ein Mann des Neuen Testaments wie Paulus, der mit allen Fasern seines Herzens für Gott Partei ergriffen hat, konnte diesen Widerspruch und diese Sehnsucht in einer Frage formulieren, wie wir sie hier vor uns haben.

Das Wort, das mit „erlösen“ übersetzt ist, bedeutet im Originaltext noch etwas viel Stärkeres, nämlich „mit Gewalt aus einer Gefahr herausreißen“. Um der Sünde willen ist der menschliche Körper dem Tod verfallen, denn die Sünde hat unseren Leib ruiniert.

Römer Kapitel 8, Vers 10

Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen.

Der Tod ist jedoch nicht der Erretter des sündigen Menschen. Dadurch, dass ein Mensch stirbt, ist die ursprüngliche Gottesordnung keineswegs aufgehoben.

Psalm 90, Verse 7-9

7 Denn wir werden aufgerieben durch deinen Zorn und schnell hinweggerafft durch deinen Grimm. 8 Du hast unsere Missetaten vor dich hingestellt, unser geheimstes Tun in das Licht deines Angesichts. 9 Denn alle unsere Tage schwinden dahin durch deinen Zorn; wir verbringen unsere Jahre wie ein Geschwätz.

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