Gott lässt sich nicht spotten – Teil 27

Von der fleischlichen zur geistigen Gesinnung – Teil 3

Römer Kapitel 7, Vers 21

Ich finde also das Gesetz vor, wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.

Nun stellt der Apostel Paulus das göttliche Gesetz in den Mittelpunkt, welches er nicht nur „gefunden“ hat, wie es hier übersetzt ist; sondern das griechische Wort im Urtext lautet heurisko, was „entdecken“ bedeutet. Er sagt, dass er auf etwas Unerwartetes gestoßen ist im Zusammenhang mit dem, was er schon zuvor angedeutet hatte, nämlich dass er sich selbst ein Rätsel ist.

Römer Kapitel 7, Vers 15

Denn was ich vollbringe, billige ich nicht; denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das übe ich aus.

Dabei handelt es sich um eine Überraschung, die jeder Wiedergeborene stets neu erleben darf, nachdem er Sündenvergebung erlangt hat und seitdem in einen Kampf verwickelt ist, bei dem der Gegner im weiteren Verlauf aus dem verborgenen Hinterhalt immer wieder neue verstärkte Truppen ins Feld führt und zwar mit einer Strategie, die stets andere Formen annimmt. Der geistig Wiedergeborene setzt alles daran, um die Wurzeln der Sünde auszurotten. Dabei „entdeckt“ er, dass diese so tief sitzen und so weit verzweigt sind, dass sämtliche eigenen Anstrengungen, sie alle aufzuspüren, ins Leere laufen. Auf der Suche nach dem Bösen im strengsten Selbstgericht entdeckt der Wiedergeborene zu seinem Entsetzen, wie bei einer Hydra, immer neue Köpfe, obwohl er glaubt, schon etliche abgehauen zu haben. Der Apostel Paulus sieht darin eine Sisyphusarbeit, weil er feststellen muss, dass, wann immer er Gutes tun will, das Böse ungerufen auf den Plan tritt, sich vordrängt und ihm auf unverschämte Art und Weise etwas vorgaukelt. Gott sei Dank hat Paulus dieses Problem bis in alle Einzelheiten so gut dargelegt.

In Römer 7:21 bringt er es auf einen Punkt und bezeichnet dieses „unter-die-Sünde-verkauft-Sein“ aus Vers 14 nun als „Gesetz“. Und dann wird er noch deutlicher:

Römer Kapitel 7, Vers 23

Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.

Das Gesetz der Sünde oder das Gesetz der Glieder verhält sich wie jedes Naturgesetz, wie z. B. das der Schwerkraft, welches unter denselben Bedingungen immer gleichartig wirkt und nur durch ein höheres Gesetz außer Kraft gesetzt werden kann. Somit erklärt Paulus diesen naturhaften Hang zur Sünde zu einer sachlichen Potenz oder Kraft, die nach einem bestimmten Gesetz wirkt. Das erklärt auch das unaufhaltsame Streben des Bösen, den Wiedergeborenen ins Verderben zu ziehen. Genauso wenig wie Satan jemals fromm werden wird, so ist das Fleisch, gleichbedeutend mit der Sünde, ständig darauf aus, Böses hervorzubringen. Kein Mensch, auch nicht der treueste Wiedergeborene, vermag aus eigener Kraft, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Da helfen auch keine Klagerufe und keine Tränen.

Doch bevor Paulus in Vers 23 dieses System erklärt, schickt er voraus, wie er will, dass sein Leben als Wiedergeborener aussehen soll.

Römer Kapitel 7, Vers 22

Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen.

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