Gott lässt sich nicht spotten – Teil 26

Von der fleischlichen zur geistigen Gesinnung – Teil 2

Römer Kapitel 7, Verse 15-25

15Denn was ich vollbringe, billige ich nicht; denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das übe ich aus. 16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz zu, dass es gut ist. 17 Jetzt aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 18Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht. 19Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich.

20 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 21Ich finde also das Gesetz vor, wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt. 22Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; 23ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. 24Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? 25Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren HERRN! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.

Den Schlüssel zu dieser Bibelpassage hat uns Paulus selbst in die Hand gegeben. Wir finden ihn im letzten Vers. Dabei handelt es sich um eine zusammengefasste Wiederholung des Gesagten, denn der griechische Ausdruck ára oun, der hier mit „so“ übersetzt ist, kann auch „also“, „folglich“ oder „somit“ bedeuten. Hier macht der Apostel eine deutliche Unterscheidung zwischen seiner Person, also seinem Ich, und der von Jesus Christus und zeigt auf, was sich auch aus seinem Dank gegenüber Gott im Satz davor ergibt, dass er im Hinblick auf das Fleisch, wovon er im gesamten Abschnitt zuvor geredet hatte, NICHT auf sich selbst angewiesen ist. Er macht damit deutlich, dass er in Jesus Christus NUN die Kräfte besitzt, die ihm bei dem fleischlichen Problem helfen.

Die Kräfte von Jesus Christus hat kein Mensch von Natur aus, sondern sie müssen ihm verliehen werden. Somit soll die obige Bibelpassage eine Ermutigung für alle Gläubigen sein, die an sich selbst verzweifeln. Um das volle Heil von Jesus Christus in Anspruch nehmen zu können, ist eine totale Aufgabe des eigenen Ichs erforderlich. Es ist ein ziemlich gewagter Sprung, der aber NICHT ins Leere geht.

Der geistig Wiedergeborene führt nach seiner Lebensübergabe an Jesus Christus eine Doppelexistenz: Das eine Leben führt er in Jesus Christus, das andere noch vom alten Adam her. Solch eine Doppelseitigkeit kennt der nicht geistig wiedergeborene Mensch nicht, weil dieser noch voll und ganz in seinem sündigen Triebleben gefangen ist.

Paulus beschreibt diese Duplizität wie folgt:

Galater Kapitel 5, Vers 17

Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, so dass ihr nicht das tut, was ihr wollt.

Dieser Kampf zwischen Geist und Fleisch bestand bei der Schöpfung des ersten Menschen noch nicht, sondern begann erst mit dem Sündenfall des ersten Menschenpaares. Der wiedergeborene Mensch trifft seine Entscheidungen entweder nach dem Fleisch oder nach dem Heiligen Geist Gottes, der in ihm wohnt und dessen Gesetze, Willen und Pläne er kennt. Somit hat der Gläubige, wenn er bewusst sündigt, keine Entschuldigung vor Gott vorzubringen, denn er weiß genau, was er da tut. Paulus bezeichnet die sündigen Regungen des Fleisches für einen geistig Wiedergeborenen als anormal, quasi als regelwidrig, weil Gott will, dass wir, als Bekehrte, ein heiliges Leben führen sollen.

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