Hesekiel Kapitel 38 und 39 – Teil 11

Hesekiel Kapitel 38, Verse 10-12

10So spricht Gott, der HERR: „Ja, es wird geschehen zu jener Zeit, da wird dir allerlei in den Sinn kommen, und du wirst einen bösen Plan schmieden. 11Du wirst sagen: »Ich will hinaufziehen in das offene Land; ich will über die kommen, die ruhig und sicher wohnen; sie wohnen ja alle ohne Mauern; sie haben weder Riegel noch Tore!« 12Um Beute zu machen und Raub zu raffen, wirst du deine Hand an die wieder bewohnten Ruinen zu legen suchen, und an das Volk, das aus den Heidenvölkern gesammelt worden ist, das Vieh und Güter bekommen hat und das den Mittelpunkt der Erde bewohnt.“

Böse Absichten

Die Verse 10-13 informieren uns über die bösen Absichten der Invasoren. Es stellt für den Gott der Bibel überhaupt kein Problem dar, die Gedanken und Absichten zu kennen, die irgendein Mensch dieser Erde hat.

Hebräer Kapitel 4, Verse 12-13

12Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens. 13Und kein Geschöpf ist vor Ihm verborgen, sondern alles ist enthüllt und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.

Und so offenbaren sich Ihm alle Beweggründe, die jemand hat. Obwohl es der HERR selbst ist, der Gog Haken in die Kinnbacken legt (Hes 38:4), um die Invasoren hinunter nach Israel zu ziehen, wird uns in dieser Bibelpasage Hes 38:10-13 der menschliche Gedenkprozess von Gog enthüllt.

Dass hier ausdrücklich „Gott, der HERR“ gesagt wird, soll die Souveränität Gottes über alle Nationen betonen, die hier eine ganz besondere Rolle spielt.

„Zu jener Zeit“ ist ein Bezug auf den vorherigen Abschnitt und besagt, dass Israel wieder im Heiligen Land angesiedelt ist, wenn diese Invasion stattfindet. Und genau dann wird Gog allerlei in den Sinn kommen, was im Hebräischen mit dem Wort dabar ausgedrückt, was je nach Kontext mit „Wort“, „Rede“ oder „Dinge“ übersetzt werden kann. In diesem Fall lautet die beste Übersetzung: „Nicht Worte, sondern Dinge kommen dir in den Sinn“. Was das für Dinge sind, erfahren wir in den Versen 11-12. Die hebräische Sprache hat kein Wort für „Sinn“, obwohl es in der „New American Standard“-Bibelversion, aus der ich immer zitiere, so übersetzt ist. Damit ist zwar der Sinn des Wortes wiedergegeben, aber das hebräische Basiswort labeb hat eher die Bedeutung von „innerer Mensch“ oder „Herz“. Von daher wird innerliche Aktivität, wie z. B. das Denken, dem Herzen zugeschrieben. Deshalb ist in diesem Kontext die Rede von den Dingen, die im Inneren von Gog vorgehen und die sich als „Gedanken“ manifestieren.

Vers 10 endet mit den Worten: „Du wirst einen bösen Plan schmieden“. Diese Phrase besteht aus drei hebräischen Wörter. „Du wirst schmieden“ wird im Hebräischen mit dem Verb hasabat ausgedrückt, was „ausdenken“ bedeutet. Im Zusammenhang mit dem Herzen oder dem Verstand ist damit die Vorstellung von „planen“ oder „einen Plan schmieden“ verbunden. Das hebräische Substantiv hat dieselbe Wurzel wie das Verb Die buchstäbliche Übersetzung lautet „Gedanken denken“. Aber da das dritte Wort ein Adjektiv mit der Bedeutung „böse“ ist, ist klar, dass sich der Sinn dieser Bibelstelle auf einen bösen Plan gegen Gottes erwähltes Volk, Israel, bezieht. Von daher scheint uns dieser Vers zu sagen, dass, obwohl die generelle Idee, Israel anzugreifen, ein Resultat von Gottes souveränem Plan (Hes 38:4) ist, die Details im Geist des Russen Gog und seiner Bande von willigen Invasoren konzipiert und entwickelt werden. Weil sie charakteristisch für einen von Menschen gemachten Plan sind, werden Russland und seine Verbündeten für diesen Angriff auch voll und ganz verantwortlich gemacht.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.