Zeitreisende in der Bibel – Teil 94

Kapitel 27

Was bedeutet Endzeit?

Seit mindestens 40 Jahren predigen Pastoren für gewöhnlich von der Kanzel: „Jesus kommt bald!“ Zweifellos nehmen die bibelgläubigen Zuhörer diese Worte stillschweigend zur Kenntnis und erwarten, dass die Entrückung sehr, sehr bald erfolgt.

Diese Worte setzen voraus, dass die Wiederkunft von Jesus Christus für Seine Brautgemeinde nur noch wenige Jahre entfernt ist, im Höchstfall einige Jahrzehnte. Sie basieren auf der Basis, dass die prophetische Arena nun die erforderliche Kulisse und die politischen Voraussetzungen bietet, die in der Bibel genannt werden. Israel ist wieder zu einer Nation geworden. Russland und der Iran (Persien) sind inzwischen Atommächte. Der islamische Terrorismus destabilisiert zunehmend die Geopolitik des Heiligen Landes.

Genauso wie die frühen Gläubigen in der Zeit von Paulus, sind wir aufgeregt, weil die Wahrscheinlichkeit, dass die Wiederkunft von Jesus Christus zur Entrückung Seiner Brautgemeinde „nahe“ ist, immer größer wird. Man kann durchaus sagen, dass genauso wie wir jetzt auf die ersten Anzeichen für den Trübsalzeit-Tempel warten, die Gläubigen des 1. Jahrhunderts nach Anzeichen im Hinblick auf das Regime des Menschen der Sünde Ausschau hielten.

Leider hielt ihre Begeisterung, ihr Eifer und die geduldige Wachsamkeit in den folgenden Generationen nicht weiter an. Die Unmittelbarkeit, die in den Paulus-Briefen zum Ausdruck kam, wurde durch eine andere Theologie ersetzt, die mehr die politische Macht

betonte. Wir werden nun eine schnelle Reise durch das Gemeindezeitalter machen, um den Anstieg und die Abnahme dieser Wachsamkeit zu illustrieren.

Das Gemeindezeitalter

Was die Gläubigen des 1. Jahrhunderts nicht wussten und auch nicht wissen konnten, war, dass die „Nähe“ von der Wiederkunft von Jesus Christus zur Entrückung der Brautgemeinde in der Ewigkeits-Terminologie formuliert worden war. Der Beginn der Geschichte des Gemeindezeitalters kann mit einem Wort beschrieben werden, nämlich mit „Erwartung“. Denn die erste Gläubigen warteten geduldig, warteten und …. warteten.

Zwei Jahrzehnte nach der Bekehrung von Paulus belagerten die Römer Jerusalem. Juden, die die Stadt nicht verließen, wurden abgeschlachtet. Der Tempel wurde geplündert. Man machte Jagd auf Juden und Christen und tötete sie.

Etwa 500 Jahre später gab sich Simeon Bar Kochba fälschlicherweise als der Messias aus, wobei die Juden bei einer vernichtenden Niederlage alles verloren. Sie zogen sich in jeden Winkel der Welt zurück. Jerusalem wurde von da an „Aelia Capitolina“ genannt und Israel „Palästina“.

Die Christen hatten damit zu kämpfen, die Begeisterung der Gläubigen des 1. Jahrhunderts aufrecht zu erhalten. Im 2. und 3. Jahrhundert kühlte die Verfolgung von Seiten der Römer allmählich ab; aber die frühen Glaubensväter ersetzen Schritt für Schritt die unmittelbare Erwartung im Hinblick auf die Wiederkunft von Jesus Christus zur Entrückung der Brautgemeinde durch verschiedene pragmatische Theologien. Diese sollten die Moral und das ethische Leben stimulieren. Sie waren oft beladen mit bizarren allegorischen Auslegungen, die dazu bestimmt waren, der Heiligen Schrift dramatische Effekte hinzuzufügen.

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