Zeitreisende in der Bibel – Teil 93

Kapitel 27

Die Kunst des Wartens

In der griechischen Kultur zur Zeit der ersten Christen drehte sich alles um die heidnischen Praktiken, wozu auch die Orakel der Vestalininnen (altrömische jungfräuliche Priesterinnen und Hüterinnen des heiligen Feuers der Schutzgöttin Vesta) und die Anbetung der Fruchtbarkeitsgöttin Diana gehörten. Mysterienkulte und Aberglaube bestimmten den Alltag.

Nachdem sie die Früchte des Heidentums gesehen hatten, wandten sich viele Griechen der ethischen und moralischen Stabilität des Judentums zu und beteten von da an nur noch den einzig wahren Gott an. Aber sie hatten noch nie etwas von Seinem Sohn gehört oder waren von der prophetischen Wahrheit erleuchtet worden.

Den ersten Brief an die Thessalonicher muss Paulus etwa im Jahr 51 n.Chr. geschrieben haben. Damals war Claudius der römische Cäsar-Imperator. In seinen Bemühungen, das Reich zu vergrößern, begann er, die Juden zu verfolgen. Nur einige Jahre später kam Nero an die Macht. Er regierte von 54-68 n. Chr. Während dieser Zeit wurden die Christen offiziell zum Staatsfeind Nummer 1 erklärt. Nero sah in ihnen lediglich eine neue Sekte des Judaismus. Er erweiterte seine Pogrome um Verhaftungen, Folter und Exekution. Doch während seiner gesamten Regierungszeit ging der Tempeldienst in Jerusalem weiter, der Judaismus gedieht und lehrte immer noch, dass der Messias kommen würde, um die römischen Lehnsherren zu vernichten und das Reich Davids aufzubauen.

Aber Paulus lehrte etwas völlig Anderes, nämlich dass der auferstandene Jesus Christus der Messias war, der aber von Seinem Volk abgelehnt wurde. Darüber hinaus, sagte er, dass Jesus Christus für den lebendigen Leib der Gläubigen wiederkommen werde und dass dies jeden Moment geschehen könnte!

Aufgrund ihrer Akzeptanz seiner Lehre legte Paulus sie ihnen nachdrücklich ans Herz. Einige Male brachte er diesbezüglich seine Empfindungen zum Ausdruck, wie zum Beispiel hier:

1.Thessalonicher Kapitel 2, Verse 19-20

19Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr es vor unserem HERRN Jesus Christus bei Seiner Wiederkunft? 20Ja, ihr seid unsere Ehre und Freude!

Da lobte Paulus die thessalonischen Gläubigen als seine buchstäbliche „Krone des Ruhms“. Er sehnte sich danach, dass sie alle dabei wären, wenn Jesus Christus wiederkäme. Später in diesem Brief erklärte er ihnen natürlich auch die Details Seines Kommens, was wir heute die „Entrückung der Gemeinde“ nennen. Das Bemerkenswerte an dieser Sache ist, dass Paulus sich sicher war, dass diese Gläubigen, die im Jahr 51 n. Chr. lebten, mit Fug und Recht davon ausgehen konnten, die Wiederkunft des HERRN zur Entrückung noch zu ihren Lebezeiten zu erwarten. Einige Verse weiter wiederholt er diese Behauptung:

1.Thessalonicher Kapitel 3, Verse 11-13

11Ihr wisst ja, wie wir jeden Einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben wie ein Vater seine Kinder, 12und euch ernstlich bezeugt haben, dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu Seinem Reich und Seiner Herrlichkeit beruft. 13Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid.

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