Zeitreisende in der Bibel – Teil 53

Kapitel 13

Das Rad des Lebens und des Todes

In den im letzten Teil beschriebenen Abschnitten sehen wir die Entwicklung von einem bemerkenswerten Bild. Alle Abschnitte zusammengenommen ergeben ein Zeitalter-Muster und zeigen den Weg des Glaubens auf, der gekennzeichnet ist durch Aufstieg und Abfall und letztendlich zur vollständigen Glaubenserfüllung führt.

Fakt ist, dass diese 7 Gemeinden einen großen Kreis darstellen. Auf mikrokosmischer Ebene hat jede örtliche Gemeinde das Potential, diese Abschnitte zu durchlaufen. Vom anfänglichen Eifer und der damit verbundenen Begeisterung bis zum Kollaps aufgrund von Aufgeblasenheit, ist dieses Muster immer und immer wieder zu sehen. Der Kreis beginnt mit Leben und endet mit Tod, aber nur der Glaube in einem neuen Lebenszyklus wiedergeboren wird.

Der Eifer (Ephesus-Gemeinde) steht dem Bösen (Smyrna-Gemeinde) gegenüber und wird durch falsche Lehren (Pergamon-Gemeinde) infiltriert. Schließlich wird er durch eine Intrige von bösen Menschen überwältigt, die kurz davor sind, ihn total gefangen zu nehmen. Aber die schwachen Stimmen von einigen Wenigen (Sardis-Gemeinde), die noch unter der Kraft des Heiligen Geistes stehen, hauchen diesem toten Gebilde neues Leben ein (Philadelphia-Gemeinde), aber nur, damit es fett wird, verwelkt und stirbt (Laodizäa-Gemeinde). Im Gemeindezeitalter hat sich dieser Zyklus Tausende Male wiederholt und wird es immer und immer wieder tun.

Dies ist eine alte, geistliche Wahrheit, die in der jüdischen Lehre lange vor der Geburt der Gemeinde Anerkennung fand. Rabbi Michael Munk weist mit folgender Aussage darauf hin:

„Zu dem Mahl vor Beginn des Tishah B’av (dem Fasten am 9. Av) gehört traditionell, dass man ein Ei in Asche tunkt. Das Ei ist dazu da, um die Trauer zu symbolisieren, weil seine Rundheit kennzeichnend für die Drehung des ‚Rad des Lebens‘ ist, die durch Gottes Vorsehung zustande kommt, welche aus einem Tag der Trauer einen Festtag der Lustbarkeit machen und die Zerstörung des Tempels in einen Neuaufbau verändern kann. Aus demselben Grund wird den Hinterbliebenen nach einer Beerdigung ein Ei gereicht, um nechamah, Trost, zu spenden, in dem Sinn, um anzuzeigen, dass nach der Traurigkeit über den Verlust wieder Freude aufkommen kann.

Am Simcha Torah (Freudentag der Torah) beginnt nach dem Jahreskreis der Torah-Abschnitte ein neuer Zyklus. Dieser Neubeginn steht für die Freude an der Torah, die grundsätzlich nicht nur aus dem Rezitieren besteht, sondern an der ständigen neuen Annahme.“

In dem gesamten Spektrum der geistlichen Bemühungen sehen wir die sich wiederholende Bewegung des großen Rad des Glaubens. Der Glaube hat mit Adam begonnen, verkümmerte in Kains Welt, wurde in Noah wiedergeboren und schwand bei Nimrods Götzentum. Dann kam er in Abraham wieder auf, aber nur, um unter der Knechtschaft in Ägypten zu sterben. Er keimte in David und Salomo erneut auf und erstarb wieder in den assyrischen und babylonischen Gefangenschaften. In Jesus Christus gipfelte er, aber nur um im Mittelalter wieder zu fallen. Er stieg in der Reformation und in den Missionsarsbewegungen wieder auf, aber nur, um im Abfall des modernen Weltsystems wieder zu sterben.

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