Zeitreisende in der Bibel – Teil 22

KAPITEL 5

Joseph, der Befreier aus der Trübsal

Wie kann es sein, dass ein menschliches Leben eine Vorschattierung auf ein anderes Leben ist, das noch gar nicht gelebt wurde? Dies geschieht dadurch, dass Schlüsselereignisse des ersten Lebens ausdrücklich auf die Betonung einer zukünftigen Existenz abzielen. Und nicht nur das, sondern das frühere Leben wird als ein Beweis dafür gelebt, dass Gottes Wille sich in dem späteren Leben zeigt. Zunächst wird man diese Frage als wertlos verwerfen, ihr keinerlei Beachtung schenken, weil man das für ein Ding der Unmöglichkeit hält.

Wie können zwei Leben, die vielleicht Jahrtausende auseinanderliegen, irgendwie außerhalb von dem zusammenhängen, was wir als Zeitlinie wahrnehmen? In Wahrheit hängt die Frage aber sehr eng mit der ganzen biblischen Erzählung zusammen.

Wie wir es am Leben von Abraham gesehen haben, werden Zeiten und Jahreszeiten bereits im Voraus im Hinblick auf ihre tatsächliche Erfüllung ausgebreitet. Dies könnte niemals ohne jemanden – den HERRN – geschehen, der als lenkende Macht von außen in unsere Dimension einwirkt. Zweifellos ist Er der Allerhöchste, der den Stoff für unsere Existenz webt. Seine Muster entsprechen Seinen Gedanken, da Er die notwendigen Elemente hineinarbeitet, um die Erlösung und Wiederherstellung des zerbrochenen Universums zu erreichen.

Wie beim Design einer Steppdecke sind die Muster immer wieder erkennbar, manchmal sogar auf der menschlichen Ebene. Aber viele Male ist es so, dass wir nur vermuten, dass es zugrundeliegende Verbindungen gibt, welche wir aber nur undeutlich wahrnehmen.

Das Leben von Joseph liefert uns ein sehr gutes Beispiel für diese Art von Phänomen. Über viele Jahre hinweg haben viele, die die Bibel studiert haben, die Wege aufgezeigt, inwiefern Joseph ein Typus von Jesus Christus ist. Viele davon sind eindeutig und offensichtlich. Aber je länger man forscht, umso komplexer werden die Verbindungen. Letztendlich muss man sich eingestehen, dass es wahrscheinlich noch viel mehr Zusammenhänge gibt, als wir möglicherweise begreifen können.

Joseph war der jüngste Sohn von Jakob und dessen Liebling, den er noch im hohen Alter bekommen hatte. Jakob, auch Israel genannt, zeigte seine besondere Liebe zu ihm dadurch, dass er ihm den berüchtigten, vielfarbigen Mantel schenkte. Dieses Gewand – das verschiedentlich mit dem Ausdruck „Tunika aus feiner Wolle“ übersetzt ist oder mit einer „langen Tunika, die bis auf den Boden reichte“ – hob Joseph als Bevorzugten und Erhabenen von seinen Brüdern ab. Genau wie Jesus Christus, war er über seine Brüder gestellt worden. Joseph konnte wahrnehmen, wie ihre Eifersucht in brodelnden Hass umschlug.

Zweifellos brachte ihr glühender Neid das Fass zum Überlaufen, als Joseph bald darauf einige prophetische Träume hatte, die aufzeigten, dass er höher stand als sie. Zuerst sah er in einem Traum, dass sich ihre Getreidegarben von ihm verneigten. Aber der zweite Traum übertraf den ersten bei weitem:

1.Moses Kapitel 37, Verse 9-11

9Er hatte aber noch einen anderen Traum, den erzählte er seinen Brüdern auch und sprach: „Seht, ich habe wieder geträumt, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder!“ 10Als er aber das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, tadelte ihn sein Vater und sprach zu ihm: „Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Sollen etwa ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und uns vor dir bis zur Erde niederbeugen?“ 11Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; sein Vater aber bewahrte das Wort [im Gedächtnis].

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.