Was ist Transhumanismus – Teil 4

JEDE KRITIK AM TRANSHUMANISMUS WIRD ZURÜCKGEWISEN …

Quelle

Die Zukunft willkommen heißen statt auf sie zu verzichten.

Von Max More

Wenn ein Wissenschaftler eine Abhandlung veröffentlicht, erwarten seine Kollegen Belege dafür, dass er frühere Arbeiten gelesen hat, die für sein Thema relevant sind. Der Wissenschaftler muss das ganze Fachgebiet gründlich studiert haben, bevor er einen Beitrag dazu leistet, insbesondere wenn es sich um eine kontrovers diskutierte Problematik handelt.

Bill Joy, als leitender Wissenschaftler bei Sun Microsystems, sollte dies eigentlich verstehen. Als ich nun sein Essay „Why The Future Doesn`t Need Us“ (Siehe: Warum die Zukunft uns nicht braucht) las, war ich erschüttert, wie er öffentlich seine Unfähigkeit zur Schau stellt, über Zukunftstechnologien zu reflektieren, wie er einen unrealistischen „Verzicht“ in Erwägung zieht, und wie er seine Geringschätzung derer zum Ausdruck bringt, die sich intensiv mit diesen Fragen befasst haben, indem er ihnen den gesunden Menschenverstand abspricht. Andererseits bewundere ich seinen Mut, seine Ängste öffentlich einzugestehen.

Als Philosoph muss ich feststellen, dass seine Kommentare über den Verlust unseres Mensch-Seins unbedacht dahingesagt sind; an dieser Stelle möchte ich mich jedoch vielmehr auf Joys Wunsch nach einem Verzicht auf Gentechnik, molekulare Nanotechnologie, Robotik und alle angrenzenden Bereiche konzentrieren. Viele Jahre lang habe ich mich mit diesen Themen befasst und möchte nun Joys Politik des Verzichts anfechten, da sie erstens nicht praktikabel und zweitens aus ethischer Sicht verheerend ist. Ferner würde sie in der Praxis zu einem autoritären Kontrollstaat führen und dennoch in der Erfüllung ihres Zwecks scheitern.

Wie aus Joys umfangreichen Aufsatz hervorgeht, wurden seine apokalyptischen Gedanken von einem Gespräch zwischen Ray Kurzweil und Hans Moravec ausgelöst. Sieht man einmal davon ab, dass Joy 1989 an einer Konferenz des Foresight Institute teilnahm, weist nichts darauf hin, dass sich Joy mit den Schriften oder Diskussionen derer befasst hat, die sich mit den Problemen auseinandergesetzt haben, die er anspricht.Trotz der brillanten Klarheit Ramond Kurzweils (Siehe dazu hier und zu weiteren Informationen die eingefügten Links verfolgen)

ist Joy sich nicht ganz darüber im Klaren, ob wir nun selbst Roboter werden, mit ihnen verschmelzen sollen oder was das nun alles zu bedeuten habe. Das Foresight Institut setzt sich seit vielen Jahren für die Förderung der Nanotechnologie ein und berücksichtigt dabei insbesondere auch die potentiellen Gefahren, die von ihr ausgehen, indem es sowohl technisches Wissen als auch politische Ansätze berücksichtigt; und nichts von alldem zollt Joy Anerkennung. Wir vom Extropy Institute — eine multidisziplinäre Denkfabrik (apropos Denkfabrik: Raymond Kurzweil sitzt auch in der Denkfabrik von Raj Patel – wen wundert’s? – siehe hier; letzter Name unten) und der Zukunft des Menschen verpflichtete Bildungseinrichtung — haben niemals etwas von Bill Joy gehört, bevor er sich mit seinem Sendschreiben an die Öffentlichkeit wandte.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.