Bewahrung bis zum Ende – Teil 26

BIST DU ERWÄHLT? – Teil 6

Die Basis für diesen Artikel ist das Buch von Charles Haddon Spurgeon „Auserwählt vor Grundlegung der Welt“.

Wenn der himmlische Vater zieht

Johannes Kapitel 6, Vers 44

„Niemand KANN zu Mir kommen, wenn nicht der Vater, Der Mich gesandt hat, Ihn zieht, und ICH werde Ihn dann am jüngsten Tage auferwecken.“

Der himmlische Vater zieht die Menschen zwar nicht an ihren Haaren, aber Er zieht ihr Herz kraftvoll zu Sich. Aber dieses Ziehen ist völlig frei von Druck. ER zwingt niemanden gegen dessen Willen über Jesus Christus zu Ihm zu kommen. Wenn ein Mensch nicht errettet werden will, rettet Jesus Christus ihn auch nicht.

Das Ziehen des himmlischen Vater erfolgt über den Heiligen Geist, indem Dieser den Menschen willig macht. Dazu benutzt Er keine seelischen Druckmittel. ER kennt eine indirekte Methode, um das Herz zu erreichen. ER geht bis zur verborgenen Quelle des Herzens, und durch eine geheimnisvolle Operation weiß Er, wie der menschliche Wille in die entgegengesetzte Richtung zu wenden ist. So wird der Mensch bei voller Zustimmung gegen seinen Willen erlöst, d. h. er wird gegen seinen alten Willen errettet. Und doch stimmt er seiner Erlösung absolut zu, weil er durch Gottes Kraft willig gemacht wurde.

Du darfst nicht glauben, jemand sei unterwegs auf dem Glaubensweg in den Himmel, wobei er die ganze Zeit über gegen die Hand, die ihn führt, ausschlägt und ankämpft. Du darfst nicht meinen, jemand würde im Blut des Erlösers reingewaschen, während er gleichzeitig versucht, dem Heiland zu entkommen. Oh nein, sicherlich ist es wahr, dass der Mensch zunächst aus seiner sündigen Natur heraus unwillig ist, sich erlösen zu lassen. Aber wenn der Heilige Geist an dessen Herzen wirkt, ist es so, wie das Hohelied es beschreibt:

Hohelied Kapitel 1, Vers 4

Zieh mich Dir nach, komm, lass uns eilen! Führe mich, König, in Deine Gemächer! Wir wollen jubeln und Deiner uns freuen, wollen preisen Deine Liebe mehr als Wein! Ach, inniglich (ja, mit Recht) lieben sie Dich.

Wir folgen Jesus Christus, während der himmlische Vater uns durch den Heiligen Geist zieht. Wir, die Braut von Jesus Christus, sind inzwischen froh, auf die Stimme gehört zu haben, der wir zuvor widerstanden hatten.

Aber der wesentliche Punkt ist die Veränderung des Willens. Wie sie vonstatten geht, weiß eigentlich niemand. Es ist eines jener Geheimnisse, die dennoch Realität sind, aber deren Ursache keine Zunge erklären und kein Herz ermessen kann.

Was wir jedoch beschreiben können, ist die Vorgehensweise des Heiligen Geistes. Wenn Er am menschlichen Herzen zu wirken beginnt, sieht Er als Erstes, dass der Betroffene eine hohe Meinung von sich selbst hat. Doch ist nichts Hinderlicher, um zu „Christus zu kommen“. Da sagt sich der Mensch noch: „Ich will nicht zu Jesus Christus kommen. Meine Gerechtigkeit ist so gut, wie man sie sich nur wünschen kann. Ich glaube zu Recht, in den Himmel zu kommen.“

Nun legt der Heilige Geist aber das Innere dieses Menschen bloß und lässt ihn das widerliche Krebsgeschwür erkennen, welches sein Leben auffrisst. ER deckt ihm die ganze Finsternis und Verunreinigung des menschlichen Herzens auf, so dass er erschrickt und sich sagt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich so bin. Oh, ich dachte, meine Sünden wären gering; aber sie haben sich zu gewaltigen Ausmaßen aufgetürmt. Was ich für einen Maulwurfshügel hielt, ist zu einem gewaltigen Berg geworden. Erst war es nur ein Ysopkraut an der Mauer; doch nun ist es zu einer Zeder des Libanon geworden. Oh, ich werde versuchen, mich zu ändern. Ich werde genug Gutes tun, um die schlechten Dinge auszubügeln.“

Aber das ist nur der erste Schritt. Denn dann zeigt der Heilige Geist ihm auf, dass er das selbst gar nicht tun kann. Dazu nimmt Er ihm all seine eingebildete Kraft und Fähigkeit, so dass sich der Mensch in seiner Drangsal hinkniet und ausruft: „Oh, zuvor dachte ich, ich könnte mich durch meine guten Taten selber retten, und jetzt merke ich:

„Würden meine Tränen auch nie versiegen
und mein Eifer grenzenlos sein,
nichts könnte meine Sünden aufwiegen,
Du, Jesus Christus, musst mich retten,
Du allein.“

Dann sinkt bei dem entsprechenden Menschen der Mut, und er gibt alle Hoffnungen auf, indem er sich sagt: „Ich kann niemals errettet werden. Nichts kann mich erlösen.“ Daraufhin schaltet sich der Heilige Geist erneut ein und zeigt dem Sünder das Kreuz Christi, öffnet ihm die Augen und spricht: „Schau auf’s Kreuz! Der Mann dort starb, um Sünder zu retten. Du hast erkannt, dass du ein Sünder bist. Dann starb Er auch für dich.“

Nun befähigt der Heilige Geist diesen Menschen, zu glauben und zu Jesus Christus zu kommen. Wenn jemand durch das Ziehen des himmlischen Vaters mittels des Heiligen Geistes zu Jesus Christus kommt, wird er Folgendes erfahren:

Philipperbrief Kapitel 4, Vers 7

Dann wird der Friede Gottes, der höher ist als aller Verstand, eure Herzen und euer ganzes Denken in Christus Jesus bewahren (in Gewahrsam halten).

Erkennst Du jetzt, dass das „Zu Christus kommen“ ohne jeglichen Zwang geschieht? Der Auserwählte wird so in Übereinstimmung mit seinem Willen gezogen, als wäre er überhaupt nicht gezogen worden. Sein Einverständnis, „zu Christus zu kommen“ ist so vollkommen, als hätte nie ein verborgenes Wirken an seinem Herzen stattgefunden.

Aber dieses Wirken muss geschehen, ansonsten könnte und wollte sich nie ein Mensch dem HERRN Jesus Christus zuwenden.

Einige praktische Anwendungen

Wenn Du Dich, was Religion anbelangt, auf Deine eigene Stärke verlässt, dann baust Du Dein Haus auf Sand. Wenn Deine Religion kein besseres Fundament hat als Deine eigene Stärke, dann wird sie vor dem Richterstuhl Gottes nicht standhalten. Nichts wird ewig Bestand haben, als nur das, was aus der Ewigkeit kommt.

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