Die Erfüllung der Psalm 83-Prophetie – Teil 8

Quelle
26. August 2006 von Jack Kinsella

Esau, Hamas und die letzten Tage

Das Buch Obadja ist mit nur 21 Versen das kürzeste Buch im Alten Testament. Aber Obadjas Thema hätte direkt von den Seiten der Zeitung „Jerusalem Post“ stammen können.

Es geht um den Missbrauch von Gottes Volk, Gottes Land und Gottes heiligem Hügel, dem Tempelberg in Jerusalem. Der Bösewicht, der Schuldige, wird am Ende am Boden zerstört werden.

Obadja identifiziert den Schuldigen als Jakobs (Israels) Zwillingsbruder Esau (Edom) und seine physischen und geistlichen Nachkommen. Obadja wirft Edom Gewalt gegen seinen Bruder Jakob vor.

Obadja Kapitel 1, Vers 10

„Wegen des an deinem Bruder Jakob verübten Frevels lastet Schande auf dir, und du wirst auf ewig vernichtet.“

Hierbei handelt es sich nicht um einen isolierten Vorfall von Gewalt, sondern um systematische, sich wiederholende und unerbittliche Gewalt. Das Buch Obadja liest sich als Gottes formelle Anklage gegen Edom und seine Verbündeten.

Eines der ersten Dinge, die bei Prophezeiung untersucht werden müssen, ist der Zeitrahmen, in dem sie sich erfüllen. Einige Prophezeiungen wurden zur kurzfristigen Erfüllung gemacht, andere sollen erst später Realität werden. Im Fall von Obadja gilt beides.

Oder anders ausgedrückt: Obadja überblickt Edom vom Anfang bis zu dessen Ende. Die Missbräuche Edoms häufen sich im Laufe der Geschichte und enden mit der Errichtung der Herrschaft von Jesus Christus über die Erde. Es handelt sich bei dieser Prophezeiung um eine umfassende chronologische Perspektive, die von der Zerstörung des ersten Tempels bis zum Ende aller Tage reicht.

Visionen, die Propheten gegeben wurden, sind nicht immer auf einen kurzen Zeitraum beschränkt. Einige umfassen einen sehr langen Zeitraum, wie es in den messianischen Prophezeiungen der Fall ist. Einige erfüllten sich beim ersten Kommen von Jesus Christus, bei anderen wird das erst bei Seiner Wiederkunft auf die Erde der Fall sein. Einige Textstellen enthalten Prophezeiungen, die sogar beide Kommen von Jesus Christus auf die Erde im selben Vers thematisieren.

Wer ist Edom heute?

Ich glaube, dass die Bibel diese Frage beantwortet. Die alten Edomiter waren die Nachkommen Edoms oder Esaus. Das als Edom bekannte Gebiet wurde schließlich als Idumea bekannt. König Herodes war ein idumäischer oder edomitischer Marionettenkönig, der von den Römern eingesetzt wurde. Edom – oder Idumea – grenzte an das heutige Westjordanland.

Genesis 25 erzählt die Geschichte von Esau, der sein Erstgeburtsrecht als Isaaks ältester Sohn an Jakob, seinen jüngeren Zwillingsbruder, gegen ein Linsengericht eintauschte.

1.Mose Kapitel 25, Verse 29-36

29 Nun hatte Jakob eines Tages ein Gericht gekocht, als Esau ganz erschöpft vom Felde heimkam. 30 Da sagte Esau zu Jakob: »Lass mich doch schnell essen von dem Roten, dem roten Gericht da, denn ich bin ganz erschöpft!« Darum gab man ihm den Namen EDOM (der Rote). 31 Aber Jakob antwortete: »Verkaufe mir zuvor (heute) dein Erstgeburtsrecht!« 32 Da erwiderte Esau: »Ach, ich muss ja doch (bald) sterben: Wozu nützt mir da das Erstgeburtsrecht?« 33 Jakob aber sagte: »Schwöre mir zuvor (heute)!« Da schwor er ihm und verkaufte so dem Jakob sein Erstgeburtsrecht. 34 Hierauf gab Jakob dem Esau Brot und von dem Linsengericht. Als er dann gegessen und getrunken hatte, stand er auf und ging seines Weges. So gab Esau sein Erstgeburtsrecht geringschätzig preis (Hebr 12,16).

Der Prophet Hesekiel macht dort weiter, wo Obadja aufhört, und identifiziert die modernen Edomiter.

Hesekiel Kapitel 36, Vers 5

Darum spricht Gott der HERR also: „Wahrlich, in glühendem Eifer rede ICH gegen die noch übrig gebliebenen Heidenvölker (Nicht-Juden) und gegen das gesamte EDOM, weil sie mit schadenfrohen Herzen und völliger Gefühllosigkeit sich in den Besitz Meines Landes gesetzt haben, um die Bewohner auszutreiben und auszuplündern.“

Obadja beleuchtet Gottes Anklage weiter wie folgt:

Obadja Kapitel 1, Vers 7

Darum spricht Gott der HERR also: „ICH hebe Meine Hand auf zum Schwur, dass die Völkerschaften, die um euch (Israel) her wohnen, ihre Schmähung selbst tragen sollen!“

Die bösen Taten Edoms werden dann hier aufgezählt:

Obadja Kapitel 1, Verse 14-15

14 Auch hättest du (Edom) dich nicht an den Talspalten (Scheidewegen) aufstellen sollen, um seine (Israels) Flüchtlinge niederzumachen (zu töten), und hättest seine Entronnenen nicht ausliefern dürfen am Tage der Drangsal! 15 Wie du getan hast, wird dir wieder getan; was du verübt hast, fällt auf dein eigenes Haupt zurück! Denn nahe ist der Tag des HERRN über (für) alle Völker.

Wann haben die Palästinenser während einer tödlichen Zeit in der jüdischen Geschichte als Komplizen für die Agenten des Todes gedient, indem sie den Juden nicht erlaubt haben, zu ihrem Zufluchtsort zu kommen?

Eine bessere Frage wäre: Wann haben die Palästinenser das nicht getan? Edom hat wirklich vieles zu verantworten.

Aber es gibt einen bestimmten historischen Zeitpunkt, der alle vorherigen Schandtaten Edoms in den Schatten stellte. Die arabischen Unruhen Ende der 1930er Jahre zwangen die Briten dazu, während des Holocausts die Einwanderung der Juden in ihr angestammtes Heimatland einzuschränken. Ohne diese arabischen Unruhen und Gewaltaktionen hätten die Briten diese Politik nicht umgesetzt. Daher war Edom dafür verantwortlich, Juden getötet zu haben, die zu fliehen versuchten.

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