Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 84

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Selbstgespräche und Gebet

Die Betrachtung der „ewigen Ruhe“, also der „ewigen Herrlichkeit“ im Himmel, kann durch Selbstgespräche und durch Gebet gefördert werden. Obgleich dabei das Nachdenken das wirksamste Mittel ist, so kann dadurch allein aber nicht immer die Seele angeregt werden.

Diese Betrachtung ist mit einer Predigt vergleichbar, in der die bloße Erklärung der göttlichen Wahrheiten und Gebote selten von solch großem Erfolg gekrönt ist wie die praktische, lebendige Anwendung davon auf das Gewissen und erst recht, wenn man zuvor um den Beistand vom Heiligen Geist gebeten hat.

Die Heiligen aller Zeiten hatten, wenn sie sich mit geistlichen Dingen beschäftigt hatten, Selbstgespräche geführt. So sagte zum Beispiel David:

Psalmen Kapitel 42, Vers 12

Was betrübst du dich, MEINE SEELE, und stürmst so ruhleos in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde Ihm noch danken, Ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.

Psalmen Kapitel 103, Verse 1-5

1 Von David. Lobe (preise) den HERRN, MEINE SEELE, und all mein Inneres Seinen heiligen Namen! 2 Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was Er dir Gutes getan! 3 Der dir alle deine Schuld vergibt und alle deine Gebrechen heilt; 4 Der dein Leben erlöst vom Verderben (Tode), Der dich krönt mit Gnade und Erbarmen; 5 Der dein Alter mit guten Gaben sättigt, dass, dem Adler gleich, sich erneut deine Jugend.

Ein solches Selbstgespräch muss den gegenwärtigen Empfindungen der Seele und den verschiedenen Bedürfnissen angepasst werden.

Es ist eine Predigt, die man sich selbst hält. Denn wie jeder gute Familienvater auch ein guter Prediger für die Seinen ist, so ist jeder wahre Christ ein guter Prediger für sich selbst. Was Du von einem guten Prediger erwartest, dass er sagt, solltest Du zu Deiner eigenen Seele sagen. Achte von daher auf die Worte des bibeltreuen Predigers, den Du am meisten schätzt und der Dich am meisten anspricht. Lass ihn ein Vorbild für Dich sein! So wie er den menschlichen Geist und die Seelen seiner Zuhörer anspricht, so solltest Du auch mit Deiner eigenen Seele reden.

Darüber hinaus richte Deinen Glauben an der Bibel aus. Suche Dir die Stellen aus, die gerade Deine Seele am meisten ansprechen.

Nicht umsonst hat Mose den Eltern geraten:

5.Mose Kapitel 6, Verse 4-7

4 „Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein! 5 So liebe denn den HERRN, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit all deiner Kraft! 6 So mögen denn diese Worte, die ich dir heute gebiete, dir am Herzen liegen (ins Herz eingeschrieben sein), 7 und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und von ihnen reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf der Wanderung begriffen bist, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“

Wenn Du Deine Kinder nicht geistlich unterrichten kannst, vermagst Du Dich selbst auch nicht geistlich zu erziehen und auch nicht andere Menschen diesbezüglich zu unterweisen. Wenn Du es aber kannst, warum wendest Du diese Fähigkeit nicht bei Dir selbst an?

Darüber hinaus hilft bei der „himmlischen Betrachtung“ auch das Beten. Das Gebet ist nicht mehr und nicht weniger als ein PERSÖNLICHES GESPRÄCH MIT GOTT. Du kannst auch ein spontanes Stoßgebet in Dein Selbstgespräch einfließen lassen. Wie oft hat David in ein und demselben Psalm erst zu seiner Seele und dann aber auch direkt zum himmlischen Vater gesprochen!

Der Apostel Paulus schrieb dazu in:

Epheserbrief Kapitel 5, Verse 18-20

18 Berauscht euch auch nicht an Wein, was zur Liederlichkeit führt, sondern werdet voll Geistes, 19 so dass ihr zueinander mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen (geisterfüllten oder geistesstarken) Liedern redet und dem HERRN in eurem Herzen singt und spielt; 20 und sagt Gott dem (himmlischen) Vater allezeit Dank für alles im Namen unseres HERRN Jesus Christus.

Wir, die heutigen Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus, können noch genauso mit dem himmlischen Vater reden wie die von damals. Erst durch das Gebet tritt die Nähe Gottes richtig lebendig vor unsere Seele, und das Gefühl dieser Nähe belebt und erhebt uns. Da der dreieine Gott das Höchste ist, was wir denken können, erhebt das Gespräch mit Ihm mehr die Seele und entfacht mehr die Empfindungen als jeder andere Teil der geistlichen Betrachtung.

Wenn wir bei unserem Selbstgespräch ungerührt bleiben, so werden wir dagegen mit Ehrfurcht erfüllt, sobald wir uns im Gebet an Gott wenden. Und die Heiligkeit und Majestät Dessen, mit Dem wir da reden, veranlasst uns dazu, dass wir uns alles, was Er uns aufzeigt, viel tiefer einprägen.

1.Mose Kapitel 24, Verse 62-63

62 Isaak aber war gerade auf der Heimkehr von einem Gang nach dem ›Brunnen des Lebendigen, der mich sieht‹ (16,14); er wohnte nämlich im Südgau 63 und war gegen Abend aufs Feld hinausgegangen, um mit seinen Gedanken allein zu sein. Als er nun aufblickte, sah er auf einmal Kamele daherkommen.

Im Originaltext heißt das, was hier mit „mit seinen Gedanken allein zu sein“ übersetzt ist, BETEN.

Da Beste, was wir bei der „himmlischen Betrachtung“ tun können, ist, Selbstgespräch und Gebet miteinander zu verbinden. Dann reden wir einerseits mit unserer Seele, andererseits aber zur selben Zeit mit Gott. Das Gebet allein würde die „himmlische Betrachtung“ auch nicht optimal machen. Wir brauchen also BEIDES: Das Nachdenken und zur selben Zeit auch das Gebet.

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