Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 81

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Die Sehnsucht nach der Entrückung

Die nächste Empfindung, welche die himmlische Betrachtung in uns wecken soll, ist die Sehnsucht. Die Basis dafür ist die Güte und die Liebe des dreieinen Gottes, Seine Erhabenheit und Sein Reich der ewigen Herrlichkeit, das uns noch fern ist und noch nicht von uns erreicht ist.

Wenn die Liebe heiß ist, kann auch die Sehnsucht NICHT kalt sein. Denke an all die Seligen, die jetzt schon die unaussprechliche Herrlichkeit im Himmel genießen dürfen! Sie haben diese direkt vor Augen, während wir sie nur aus der Ferne durch dunkle Wolken hindurch oder durch einen Schleier erahnen können. Was für ein Unterschied besteht JETZT NOCH zwischen dem Zustand der Seligen im Himmel und dem unsrigen, der Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus, hier auf der gegenwärtigen Erde:

  • Während wir seufzen, singen sie Loblieder.
  • Während wir im Hier und Jetzt noch unseren Glaubenskampf ausfechten, leben sie ständig in unbeschwerter Freude
  • Während viele von uns leiden wie einst Hiob oder arm sind wie einst Lazarus, leben sie im Überfluss und frei von jedem Schmerz und Leid
  • Während wir hier noch in die Liebe zur Welt verstrickt sind, sind sie vollkommen in der Liebe zum dreieinen Gott aufgenommen

Die Heiligen im Himmel haben alle Ängste und Sorgen dieser Welt überwunden. Sie weinen nicht mehr im stillen Kämmerlein und seufzen nicht mehr im sie verzehrenden Kummer, denn alle Tränen sind schon längst von ihren Augen abgewischt worden. Ja, diese verklärten Seelen sind wahrlich selig zu preisen! Wir stecken noch in diesem sündigen Fleisch, während viele unserer verstorbenen christlichen Glaubensgeschwister, Verwandten und Freunde schon bei Gott im Himmel sind! Für uns auf dieser gegenwärtigen Erde ist deren himmlische Welt unsichtbar; aber wir können uns bildlich vorstellen, was sie dort alles genießen und erleben dürfen.

Wir, auf der gegenwärtigen Erde, können nur erahnen, wie Gott aussieht und wie Er ist. Deshalb ist unsere momentane Liebe zu Ihm noch relativ kalt, da wir das Leben in Seinem Reich, Seine Liebe und die Freude in Seiner Gemeinschaft noch nicht so erfahren haben wie die Seligen im Himmel. Hin und wieder fällt ein Funke davon auf uns, der aber meistens von unserem kalten Herz schnell wieder gelöscht wird. Die Himmelsbewohner dagegen bekommen ihr Licht direkt von Gott und dürfen beständig aus der Quelle der Seligkeit trinken. Auf der gegenwärtigen Erde plagen wir uns gegenseitig mit Zank und Streit, während die Heiligen im Himmel ein Herz und eine Seele sind und mit einer Stimme in schönster Harmonie täglich dem dreieinen Gott Loblieder singen.

Stellen wir uns bloß einmal das Hochzeitsmahl mit Jesus Christus im Himmel vor! Dann steigt unsere Sehnsucht nach dem Himmel bis ins Unermessliche. Wir brauchen nicht auf unsere verstorbenen Glaubensgeschwister neidisch zu sein; aber wenn wir daran denken, was sie jetzt alles im Himmel erleben dürfen, steigert das natürlich unsere Sehnsucht nach ihnen und unsere Vorfreude auf unsere ewige Gemeinschaft mit ihnen. Dann fragst Du Dich oft:

„Warum muss ich es noch auf dieser chaotischen Erde aushalten, weinen und auf die Entrückung warten? Mein Seelenbräutigam ist jetzt schon seit 2000 Jahren beim himmlischen Vater. ER hat die Erde verlassen und ist in Seine Herrlichkeit eingegangen. Meine verstorbenen christlichen Freunde und Verwandten sind auch schon dort oben. Meine eigentliche Heimat, meine ganze Hoffnung, alles, was ich mir wünsche, ist da. Wie lange muss meine Seele hier noch schmachten und verzagen? Warum öffnest Du, mein HERR, nicht Deine Himmelstür für mich auf?“

David drückte diese Sehnsucht mit folgenden Worten aus:

Psalmen Kapitel 42, Verse 2-6

2 Wie der Hirsch lechzt nach Wasserbächen, so lechzt meine Seele nach Dir, o Gott! 3 Meine Seele dürstet nach Gott, Dem lebendigen Gott: Wann werde ich dahin kommen, dass ich erscheine vor Gottes Angesicht? 4 Meine Tränen sind meine Speise geworden bei Tag und bei Nacht, weil man den ganzen Tag zu mir sagt: »Wo ist nun dein Gott?« 5 Daran will ich gedenken – und meinem Schmerz freien Lauf in mir lassen –, wie einst ich dahinschritt in dichter Schar, mit ihnen wallte zum Hause Gottes, umbraust von lautem Jubel und Lobgesang inmitten der feiernden Menge. 6 Was betrübst du dich, meine Seele, und stürmst so ruhelos in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde Ihm noch danken, Ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.

Psalmen Kapitel 63, Verse 2-4

2 O Gott, du bist mein Gott: DICH suche ich, es dürstet nach Dir meine Seele; es lechzt nach Dir mein Leib wie dürres, schmachtendes, wasserloses Land. 3 So hab’ ich nach dir im Heiligtum ausgeschaut, um Deine Macht und Herrlichkeit zu erblicken; 4 denn Deine Gnade ist besser als das Leben: Meine Lippen sollen Dich rühmen.

Wir, die Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus, fühlen uns auf der gegenwärtigen Erde wie einst Seine Mutter und Seine Brüder, die wegen der großen Menschenmenge nicht zu Ihm vordringen konnten.

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