Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 78

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Wodurch wird die Betrachtung der himmlischen Dinge in uns geweckt, genährt und gefördert?

Wenn Dein menschlicher Verstand und Deine Seele – biblisch „Herz“ genannt – richtig gestimmt sind, lass die Musik beginnen. Bist Du geistlich hungrig und durstig, so nähere Dich dem festlichen Mahl, und labe Deine Seele mit geistlicher Speise und mit geistlichem Trank. Komm, es ist alles bereit! Der Himmel, Jesus Christus und die überaus wichtigen Herrlichkeiten liegen vor Dir.

Verschmähe diese Einladung nicht. Suche NICHT nach Ausflüchten; es spielt keine Rolle, ob Du in einer Villa lebst oder im Armenhaus oder gerade im Krankenhaus bist. Selig ist das Brot des Lebens, iss es im Reich Gottes! Das Manna liegt um Dein Zelt herum. Gehe hinaus, sammle es ein, trage es nach Hause und iss davon!

Nun geht es darum, wie durch Nachdenken, Empfindungen sowie durch Gebet die Betrachtung der „himmlischen Ruhe“ in Dir geweckt, genährt und gestärkt werden kann.

Das Nachdenken ist ein starkes Werkzeug zur Förderung dieser geistlichen Tätigkeit. Es ist genau das Gegenteil zur Meditation, bei der man gesagt bekommt, dass man den Kopf total leer machen muss!

Die himmlische Betrachtung ist eine freiwillige Angelegenheit, zu der man sich NICHT gezwungen sehen soll.

Bei diesem Nachdenken geht es NICHT um Deine begangenen Sünden und um das, was Gott sagt in:

Psalmen Kapitel 50, Verse 18-23

18 „Siehst du einen Dieb, so befreundest du dich mit ihm, und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft; 19 deinem Munde lässt du freien Lauf zur Bosheit, und deine Zunge zettelt Betrug an; 20 du sitzest da und redest (Böses) gegen deinen Bruder und bringst den Sohn deiner Mutter in Verruf! 21 Das (alles) hast du getan, und ICH habe geschwiegen; da hast du gedacht, ICH sei so wie du. Das mache ICH dir zum Vorwurf und gebe dir’s ZU BEDENKEN. 22 O beherzigt das wohl, ihr Gottvergessenen: sonst raffe ICH euch hinweg ohne Rettung! 23 Wer Dank als Opfer darbringt, erweist Mir Ehre, und wer unsträflich wandelt, den lasse ICH schauen Gottes Heil.“

Nein, bei der himmlische Betrachtung geht es darum, die Empfindungen anzuregen und sich die daraus gewonnenen Eindrücke in Deinem menschlichen Geist und in Deiner Seele einzuprägen.

Dieses Nachdenken öffnet gewissermaßen die Tür zwischen Deinem Kopf und Deiner Seele. Nachdem Dein Verstand die göttliche Wahrheit aufgenommen und Dein Gedächtnis sie gespeichert hat, löst dieses Nachdenken Empfindungen bei Dir aus. Wie viel leichter wäre das Lernen für die Menschen, wenn dieser Weg zwischen Verstand und Seele immer frei wäre und die Empfindungen und der Verstand stets Hand in Hand gingen!

Obwohl der Heilige Geist am meisten bei der himmlischen Betrachtung mitwirkt, so muss doch von unserer Seite der Weg zur Seele durch Nachdenken geöffnet werden.

Das Nachdenken vermittelt den Empfindungen die wichtigsten Wahrheiten. Das schönste Objekt erfreut nur denjenigen, der es auch sehen kann. Die beste Botschaft kann nur bei demjenigen Begeisterung auslösen, der sie auch zu hören vermag. Doch das Nachdenken bietet den Augen und Ohren der Seele die Gedanken so dar, als wenn sie real und materiell wären. Das Nachdenken ist das Fernglas des Christen, durch das er von der Erde zum Himmel schaut.

Wenn ein geistig wiedergeborener Christ durch Betrachtungen seinen menschlichen Geist gen Himmel erhebt, stellen sich seiner Seele tief ergreifende Gedanken dar von:

  • Dem himmlischen Vater
  • Jesus Christus
  • Allen göttlichen Eigenschaften
  • Unserem früheren und gegenwärtigen Zustand
  • Biblischen Verheißungen
  • Irdischen Leiden und Freuden
  • Von der Himmel und von der Hölle

Die positiven Gedankengebilde erscheinen uns, um unsere Vorfreude auf den Himmel zu fördern. Das Nachdenken ist die Hand, die diese ergreift und die einzelnen Teile auf die Waagschalen legt, bis sich Gleichgewicht einstellt. Dadurch werden unser Misstrauen und unsere Sorgen zum Schweigen gebracht und der Grund für unsere Vorfreude auf die ewige Herrlichkeit in Gottes Reich klar vor uns ausgebreitet. Wir wissen ja, wie Gottes Verheißungen auf uns wirken und dass diese uns niemals täuschen werden. Gott Selbst lässt Sich auch niemals täuschen.

Das Nachdenken besteht aus nichts Anderem, als dass wir Gottes Aussagen und Verheißungen lesen, uns Gedanken darüber machen und sie auf unsere Seele einwirken lassen.

So wie der verlorene Sohn viele gute Gründe hatte, warum er ins Haus seines Vaters zurückkehrte, so haben auch wir Christen viele triftige Gründe, warum es uns zu unserem himmlischen Vater und in Sein Reich zieht.

Das Nachdenken über geistliche Dinge erhebt die Vernunft zu ihrer gebührenden Herrschaft. Es hilft ihr, sich von den Banden der Sinne zu befreien und setzt sie wieder auf ihren Herrschaftsthron im menschlichen Geist in der Seele. Schweigt die Vernunft, wird sie für gewöhnlich unterjocht; denn wenn sie schläft, herrschen die Sinne vor.

Doch das Nachdenken weckt unsere Vernunft, bis diese sich aufrafft und die Bande der Sinnlichkeit des Fleisches zerreißt. Wie soll ein Löwe seine Kraft unter Beweis stellen, wenn er schläft? Ein entthronter König hat auch nicht mehr Macht wie jeder andere Mensch. Aber die vom Heiligen Geist erneuerte Vernunft wird durch das Nachdenken – nicht durch Fantasie oder fleischliche Gefühle – so angeregt, dass sie die Himmelsfreuden zu erkennen vermag. Dieses geistliche Nachdenken zeigt uns alle Dinge des Glaubens so auf, dass alle sichtbaren Dinge in unserer unmittelbaren Umgebung unwichtig und gering erscheinen. Menschen, die am wenigsten nachdenken, sind auch die sinnlichsten Leute.

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