Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter
Himmlische Betrachtung, wenn der körperliche Tod sich ankündigt
Die meiste Zeit für himmlische Betrachtung haben wir im Alter, und wir sollten sie erst recht anstellen, wenn uns gesagt wurde, dass wir bald sterben werden. Wann solltest Du wohl mehr Deine Seele mit den gläubigen Gedanken an Dein zukünftiges ewiges Leben erfreuen als dann, wenn Du erfährst, dass Dein körperliches Leben auf der gegenwärtigen Erde bald vorüber ist?
Niemand braucht mehr stärkende Freude als ein Sterbender. Und was ist die größte Freude? Natürlich die über und die Vorfreude auf die ewige Seligkeit. Wenn dem sterbenden Christ bewusst ist, dass nichts Irdisches mit den Himmelsfreuden vermischt sein wird, kann er sich auch innerlich leicht von dieser gegenwärtigen Welt lösen.
- Wie erhaben waren doch die prophetischen Segensworte, die Isaak und Jakob auf ihrem Totenbett gegenüber ihren Söhnen aussprachen!
- Mit welchem göttlichen Segen wurde Mose ausgestattet, als sein Leben endete!
- Wie himmlisch tröstend und ermahnend waren die Abschiedsreden von Jesus Christus an Seine Jüngerinnen und Jünger und Sein letztes Gebet!
- Als Paulus dem Tode nahe war, wie sehr ermahnte er da die Gemeinde in Philippi, seinen Freund Timotheus und die Ältesten in der Gemeinde Ephesus!
- Und der Lieblingsjünger von Jesus Christus, Johannes, wurde, als er sich in Gefangenschaft auf der Insel Patmos befand, um das persönliche Wort Gottes zu empfangen, bis in den dritten Himmel hinauf entrückt.
Vielleicht steht Jesus Christus sogar in Deiner letzten Stunde hier auf der gegenwärtigen Erde neben Dir, und Du kannst mit Ihm reden wie mit Deinem Vater, Deinem Ehegatten, Deinem Arzt oder Deinem besten Freund. Womöglich stehen da auch Engel an Deinem Bett, um Deinen letzten Atemzug abzuwarten, um dann Deine Seele in den Himmel aufzunehmen, so wie einst die Seele von Lazarus von Engeln in Abrahams Schoße getragen wurde.
Lukas Kapitel 16, Vers 22
Nun begab es sich, dass der Arme (Lazarus) starb und VON DEN ENGELN in Abrahams Schoß (an die Brust Abrahams) getragen wurde; auch der Reiche starb und wurde begraben.
Denke immer daran, was Jesus Christus Seinen Jüngerinnen und Jüngern versprochen hat:
Johannes Kapitel 14, Vers 19
„Nur noch eine kurze Zeit, dann sieht Mich die Welt nicht mehr; ihr aber seht Mich, dass ICH lebe, und ihr sollt auch leben!“
Das ist mehr Herzensstärkung als die ganze Welt Dir bieten kann. Dadurch, dass Jesus Christus für Seine Jüngerinnen und Jünger die Sündenschuld bezahlt hat, von den Toten auferstanden und jetzt zur Rechten des himmlischen Vaters auf dem Thron sitzt, haben wir IN IHM und durch die Führung vom Heiligen Geist, Der seit unserer Bekehrung in uns wohnt, Zugang zum Himmel und zum himmlischen Vater.
Auf unserem Glaubensweg werden wir durch die geistige Himmelsspeise genährt, das uns Jesus Christus darbietet. ER hat das Rezept dazu in den Verheißungen im Evangelium niederschreiben lassen. Wenn Du diese geistige Speise kostest, wirst Du ewiges Leben, innere Freude und Frieden haben.
Jesus Christus sagt bei Deiner Bekehrung zu Dir dasselbe, was der Engel einst zu Elia, von dem wir ja wissen, dass dieser Prophet entrückt wurde, gesagt hatte:
1.Könige Kapitel 19, Vers 7
Aber der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal wieder, rührte ihn (Elia) an und sagte: »Stehe auf, iss! Sonst ist der Weg für dich zu weit.«
Obwohl der Glaubensweg im Vergleich zur Ewigkeit nicht lang ist, ist er doch steil und beschwerlich. Durch die Begleitung vom Heiligen Geist, Dessen leiser Stimme Du unbedingt IMMER folgen solltest und durch die geistige Speise bekommst Du die Kraft, den heiligen Berg Gottes zu besteigen und auf dessen Gipfel körperlich zu sterben und wie Simeon zu sagen:
Lukas Kapitel 1, Verse 29-30
29 »HERR nun entlässt Du Deinen Knecht, wie Du ihm verheißen hast, im Frieden; 30 denn meine Augen haben Dein Heil gesehen (Jes 40,5), 31 das Du vor den Augen aller Völker (Jes 52,10) bereitet hast, 32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden (Jes 42,6; 49,6) und zur Verherrlichung Deines Volkes Israel.«
Der passende Ort zur Betrachtung himmlischer Dinge
Der angemessenste Ort dazu ist der, wo wir recht still und zurückgezogen sein können. Das hilft, weil der menschliche Geist schwach ist und sich leicht ablenken lässt. Deshalb solltest Du nach einem Platz suchen, an dem Du vollkommen ungestört bist.
Deshalb sagt uns Jesus Christus:
Matthäus Kapitel 6, Vers 6
„Du aber, wenn du beten willst, so geh in deine Kammer, schließe deine Tür zu und bete zu deinem (himmlischen) Vater, Der im Verborgenen ist; Dein Vater aber, Der auch ins Verborgene hineinsieht, wird es Dir alsdann vergelten.“
So sollten wir es bei der himmlischen Betrachtung ebenfalls machen.
Wie oft hatte Sich Jesus Christus zum Beten auf einen Berg, in die Wüste oder an einen anderen einsamen Ort zurückgezogen!
Für die himmlische Betrachtung ziehe Dich von jeder Gesellschaft zurück – selbst von der Deiner Glaubensgeschwister -, um dieses Gespräch mit dem HERRN allein zu genießen. Dies gilt nicht für die gelegentliche, spontane himmlische Betrachtung, sondern für die längere, wozu Du Dir pro Tag eine bestimmte Zeit vorgenommen hast.
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