Höllenqualen – Teil 5

Bevor wir mit dem Video von John Ankerberg „A Study of Hell“ (Eine Studie über die HÖLLE) weitermachen, möchte ich noch eine Predigt einfügen, die Jonathan Edwards im Jahr 1741 in Enfield im amerikanischen Bundesstaat Connecticut gehalten hat, bei der seine Zuhörerschaft immer wieder vor Schrecken aufschrie, so dass er sie einige Male um Ruhe bitten musste.

Quelle
Jonathan Edwards „Sinner in the Hands of an Angry God“ (Sünder in den Händen eines zornigen Gottes) – Teil 1

Schauen wir uns nun an, was diese Menschen während dieser Predigt so in Angst und Schrecken versetzt hat.

Vorwort von Professor R._C._Sproul (1939-2017):

„Ich möchte ein paar Worte über die folgende Predigt sagen. Ihr historischer Hintergrund führt uns in das Jahr 1741 in das Dorf Enfield im amerikanischen Bundesstaat Connecticut. Dort wurde diese berühmteste aller Predigten, die jemals auf amerikanischem Boden gehalten wurde, von dem amerikanischen Prediger und Pastor, dem gottgnädigen Puritaner Jonathan Edwards, gehalten. Der Titel seiner Predigt war „Sünder in der Hand eines zornigen Gottes“.

Was Martin Luther für Deutschland war, das war Jonathan Edwards für Amerika. Edwards gilt als der größte Theologe und auch Philosoph der USA und wurde von Gott als Schlüsselfigur in der großen Erweckung des 18. Jahrhunderts eingesetzt und gebraucht.

Zum besseren Verständnis eines Predigtdienstes und seiner Lehre ist es wichtig, dass man sein Anliegen im Auge behält. Jonathan Edwards war zutiefst besorgt über den allgemeinen geistlichen Niedergang in den Neuengland-Staaten, der sich seit der Zeit der Mayflower und der ursprünglichen Siedler zunehmend ausgebreitet hatte.

Pastor Jonathan Edwards betete und bemühte sich um die Besucher seiner Gottesdienste ohne Rast und Ruh, dass sie erweckt werden sollten hinsichtlich der Erkenntnis über ihre Sünden, des Evangeliums und der Herrlichkeit Christi.

Er war auch sehr wohl mit den aktuellen philosophischen Entwicklungen des 18. Jahrhunderts vertraut, insbesondere ausgehend von den britischen Anhängern des Empirismus. Er kannte dieses Gedankengut der Neuzeit, wonach menschliches Wissen und menschliche Erinnerung tief und prägend von den ERLEBNSSEN UND SINNESWAHRNEHMUNGEN beeinflusst werden, die täglich auf uns einstürmen. Er wusste, dass den Menschen am ehesten die Dinge nachhaltig in Erinnerung bleiben, die mit der größten Lebhaftigkeit und Intensität wahrgenommen werden.

Dementsprechend zielte er in seiner Lehre und Predigt darauf ab, so bildlich und lebhaft wie möglich zu kommunizieren. Die Hauptquelle für seine Bilder und Darstellungen war die Bibel selbst. Aber er verwendete auch Inhalte aus seinen naturwissenschaftlichen Studien.

Diese Predigt ist nichts für schwache Nerven. Ganz sicher wird sie für einige, vielleicht sogar für viele, ein Anstoß und ein Ärgernis sein. Ich glaube aber, dass ein jeder Christ, der eine Zuneigung für Jesus Christus und eine Ehrfurcht vor Gott und Seinem Wort hegt, den Klang der Wahrheit darin erkennen und einen intensiven Einblick in Gottes über alles erhabene Majestät, den Schrecken Seines gerechten Zorns und unsere große Not nach dem Evangelium erlangen wird.

Die Predigt „Sünder in der Hand eines zornigen Gottes“ von Jonathan Edwards vom 8.Juli 1741, gehalten in Enfield im amerikanischen Bundesstaat Connecticut – Teil 1

Gott bestimmt den Zeitpunkt des Verderbens für die Bösen

Basis für diese Predigt war folgende Bibelstelle im Alten Testament, wo Gott über die Götzendiener sagt:

5.Mose Kapitel 32, Vers 35

„MIR steht die Rache und Vergeltung zu für die Zeit, da ihr Fuß wanken wird; denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und eilends kommt das ihnen bestimmte Schicksal heran.“

In diesem Vers wird den ungläubigen und abtrünnigen Israeliten der Zorn Gottes angedroht. Gottes auserwählte Volk lebte unter den Vorzügen Seiner Gnade. Aber ungeachtet der wunderbaren Werke Gottes blieben die Israeliten ohne Sinn und Verstand. Die Segnungen des Himmels selbst waren ihre Gärtner, und doch brachten sie nur bittere und giftige Früchte hervor.

Der Vers, den ich mir für meine Predigt ausgesucht habe „für die Zeit, wo ihr Fuß wanken wird“ handelt von der Strafe und dem Untergang jener böser Israeliten.

Dieser Vers enthält folgende Implikationen:

1.
Diese bösen Israeliten waren von Anfang an der Zerstörung ausgesetzt, gleich wie jemand, der auf rutschigem Untergrund laufend, ständig der Gefahr des Sturzes ausgesetzt ist. Der Untergang der bösen Israeliten wird hier mit dem Ausgleiten des Fußes beschrieben, ebenso in:

Psalmen Kapitel 73, Verse 18-19

18 Fürwahr, auf schlüpfrigen Boden stellst Du (Gott) sie, lässt sie fallen, dass sie in Trümmer zergehen. 19 Wie werden sie doch IM NU vernichtet, weggerafft, und nehmen ein Ende mit Schrecken!

2.
5.Mos 32:35 beinhaltet außerdem, dass die bösen Israeliten immer schon der PLÖTZLICHEN UND UNERWARTETEN ZERSTÖRUNG preisgegeben waren, genau wie jemand, der auf rutschigem Untergrund geht, jederzeit plötzlich und unerwartet stürzen kann. Er kann nicht von einem Moment auf den anderen voraussehen, ob er stehen oder fallen wird. Wenn er fällt, so stürzt er jäh und ohne jede Vorwarnung.

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