Himmelsfreuden – Teil 22

Quelle
„The Happiness of Heaven“ von Fr. J. Boudreau S.J.

Die Herrlichkeit der Bußfertigen, der Gottestreuen und der Kinder

Wer sind sie, die jene strahlende Menge bilden? An ihrer Spitze steht eine Person, die keine Jungfrauenkrone trägt, aber dennoch in Herrlichkeit strahlt und sich einer innigen Verbindung mit Jesus Christus erfreut . Wer ist sie? Es ist Maria Magdalena, die strahlende Königin der Büßer und der Stern der Hoffnung für alle, die in dieser Welt schwer gesündigt haben.

Sie war einmal eine schwere Sünderin, von 7 Dämonen besessen und dadurch eine Söldnerin Satans, um die Seelen der Menschen zu fangen. Aber ein Lichtblitz ging aus dem Herzen von Jesus Christus hervor, und in diesem Licht sah sie sich in den Augen des himmlischen Vaters als sündig und unrein. Die Gnade des himmlischen Vaters erfüllte ihr Herz mit tiefer und erdrückender Trauer wegen ihrer vielen Sünden.

Jesus Christus, Der reuige und bußfertige Sünder nie verachtete oder ablehnte, befahl diesen 7 Dämonen, aus ihr herauszufahren. Dann wusch Er ihre Seele und machte sie rein. Ihre vielen Sünden wurden ihr vergeben, weil sie viel liebte; von daher war ihre tiefe Reue nicht von unterwürfiger Angst bestimmt, sondern von reiner Liebe. Ihre intensive Liebe und ihre reumütigen Bußtränen verdienten eine „Krone der Gerechtigkeit“. Sie verschönerten und verherrlichten sie weit über manche Jüngerinnen und Jünger, die niemals schwer gesündigt hatten.

Sie wird auch nicht allein in dieser überwältigenden Herrlichkeit stehen mit der glühende Liebe und Buße, die Sünder bekleiden. Tausende andere Christen, die schwer gesündigt und ihre Buße nachgeahmt haben, werden in Herrlichkeit weit über denen erstrahlen, die nie vollständig Buße getan haben.

Glaubst Du, dass folgende Gottesmänner in der himmlischen Hierarchie unter allen Kindern und Säuglingen stehen?

  • Petrus, der Jesus Christus drei Mal verleugnete?
  • Paulus, der vor seiner Bekehrung die Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus verfolgt hatte?

Sie tun es sicherlich nicht. Ihre intensive Liebe zum himmlischen Vater und zu Jesus Christus, ihr reumütiger Kummer und ihre Tränen wegen ihrer Sünden stellten sie weit, sehr weit über viele, die, obwohl sie niemals schwer gesündigt haben, in ihrem ganzen Leben keinen einzigen Akt heroischer Tugend vollbracht haben.

Bedenke, dass die ware Liebe, womit die Liebe zum dreieinen Gott und zu unseren Nächsten gemeint ist, die größte aller Tugenden ist und sie die Macht hat, die größten Sünder zur höchsten Herrlichkeit des Himmels zu erheben.

All dies muss sicherlich sehr tröstend für diejenigen sein, die sogar nach ihrer Bekehrung noch schwer gesündigt und die vielleicht gedacht haben, dass sie wegen dieser Sünden alle Rechte auf einen hohen Platz im Himmel verloren hätten. Maria Magdalena, Petrus, Paulus und eine Vielzahl anderer berühmter Büßer lehren uns, dass ein hohes Maß an Herrlichkeit unser ist, egal welche Sünden wir begangen haben, wenn wir inbrünstig lieben, ein bußfertiges Leben führen und andere Tugenden in eminentem Maße praktizieren.

Es gibt noch eine weitere schöne Schar, die um den Thron Gottes steht und sich eines hohen Grades an Herrlichkeit im Himmel erfreut. Sie besteht aus der großen Menge von Männern und Frauen, die sich geheiligt haben, während sie in der Welt lebten. Diese Gottestreuen werden auch „die Frommen“ genannt. Sie leben in der Welt, gehören aber nicht dazu. Sie richten sich nicht nach deren antichristlichem Geist aus; denn das ist ja der eigentliche Feind Gottes. Das sind Menschen, die jeder Gesellschaftsklasse angehören. Aber in welcher Klasse sie sich auch immer befinden, sie alle heiligen sich selbst, indem sie den dreieinen Gott und ihre Nächsten wie sich selbst lieben. Was für eine schöne und herrliche Menge sie sind!

Dazu gehörten und gehören:

  • Könige und Königinnen, die es in ihrer erhabenen Stellung verstanden haben, demütig zu sein und die ihren Reichtum und ihre Stellung zum Wohle ihrer Untertanen einsetzten
  • Vertreter aller Berufe der Gesellschaft – Anwälte, Ärzte, Soldaten, Händler und Ackerbauern
  • Diener der Reichen, die sich abplagten, um etwas zum Leben zu haben
  • Gute Ehemänner und Ehefrauen, die einander wirklich liebten und bis in den Tod Gott treu waren
  • Gute Eltern, deren erste Sorge darin bestand, ihren Kindern das Wissen und die Liebe Gottes beizubringen
  • Gehorsame Kinder, die ihre Eltern ehren und sich mit zärtlicher Liebe um sie kümmer, wenn Alter und Gebrechen sie hilflos gemacht haben
  • Junge Männer und junge Frauen, die, inmitten der Faszination der Welt, obwohl sie nicht ausdrücklich dazu berufen sind, ihr Leben Jesus Christus weihen

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