Die Bewältigung von Krisen – Teil 35

Quelle:

2. April 2021 – Pastor Brandon Holthaus

Depressionen – Teil 1

Einführung

Die Corona-Krise und die damit verbundenen Zwangsmaßnahmen haben in vielen Menschen wieder alte seelische Wunden aufgerissen. Hinzu kommen Stress, Angst und die Unsicherheit, was die Zukunft anbelangt. Vom biblischen-prophetischen Standpunkt aus gesehen, wissen wir, Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus, auf was jede Art von Krise letztendlich hinausläuft.

Wir wollen mit dieser Beratungs-Serie helfen, dass Menschen besser mit Krisenzeiten fertig werden, wobei das normale Leben zum Stillstand kommt und man nicht weiß, ob man zu diesem jemals wieder zurückkehren wird. Und wie es aussieht, wird die so genannte „Neue Normalität“ eine Herausforderung darstellen, weil man sich da fragwürdigen Regelungen anpassen muss, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.

Seit März 2021 haben wir bis heute feststellen müssen, dass viele Menschen als Folge der Corona-Krise depressiv geworden sind. Viele wissen nicht, dass sie sich in diesem Zustand befinden; doch wenn ich mit ihnen spreche, sehe ich alle Anzeichen von Depression bei ihnen.

Doch bevor wir dieses Thema behandeln, möchte ich vorausschicken, dass wir hier keine medizinische Diagnose abgeben und auch keine Ratschläge oder Therapien anbieten, welche die ärztlichen Untersuchungen und Behandlung ersetzen. Deshalb empfehle ich Dir, falls Du Dich nicht wohl fühlst oder Du irgendetwas in Deinem Leben verändern möchtest, zu einem Arzt zu gehen.

Wir werden das Thema Depression grundsätzlich behandeln und darlegen, dass viele Menschen Depressionen haben, die sie oft aber leugnen oder gar nicht erkennen.

Das Zweite, was ich über Depression sagen möchte, ist, dass es ein Stigma gibt, das mit einer Depression einhergeht und welches viele Christen oft jahrelang in sich tragen: Sie schämen sich und fühlen sich schuldig, weil sie denken: „Ich sollte geistlich reifer sein und dürfte mich eigentlich nicht so fühlen. Ich habe offensichtlich nicht genug Glauben.“ In dieser Meinung von sich werden sie leider oft von Christen bestätigt, die keine Ahnung haben, was eine Depression ist und die zu ihnen sagen: „Du musst mehr glauben.“

Deshalb fühlen sich die depressiven Christen beschämt und schuldig. Wir sollten NIEMALS Depression mit Scham und Schuld stigmatisieren. Wir lesen sogar in der Bibel, dass einige gläubige Personen Depressionen hatten, wie zum Beispiel König David. Moses wollte sogar in der Wüste sterben und hatte Gott darum gebeten, ihm das Leben zu nehmen. Denn Moses sah einfach keinen Ausweg mehr.

4.Mose Kapitel 11, Verse 10-14

10 Als nun Mose das Volk in allen Familien wehklagen hörte, einen jeden am Eingang seines Zeltes, und der Zorn des HERRN heftig entbrannt war, da regte sich der Unwille in Mose, 11 so dass er zum HERRN sagte: »Warum verfährst Du so übel mit Deinem Knecht, und warum nimmst Du so wenig Rücksicht auf mich, dass Du die Last (der Sorge) für dieses ganze Volk auf mich legst? 12 Habe ich denn Mutterpflichten gegen dieses ganze Volk zu erfüllen, oder habe ich es in die Welt gesetzt, dass Du zu mir sagen dürftest: ›Trage es auf deinen Armen, wie die Wärterin den Säugling trägt, und bringe es in das Land, das Du ihren Vätern zugeschworen hast?‹ 13 Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volke zu geben? Mir jammern sie ja ihre Not vor und rufen: ›Gib uns Fleisch zu essen!‹ 14 Ich allein vermag die Last (der Sorge) für dieses ganze Volk nicht zu tragen; sie ist für mich zu schwer! 15 Willst Du trotzdem so mit mir verfahren, so bringe mich doch lieber gleich um, wenn Du es gut mit mir meinst, damit ich mein Unglück nicht länger anzusehen brauche!«

Das war ganz eindeutig ein Zeichen von Depression, womit Hoffnungslosigkeit einherging.

Aber nicht nur biblische Persönlichkeiten hatten unter Depression zu leiden, sondern auch große Prediger unserer modernen Zeit, wie zum Beispiel Charles Haddon Spurgeon, die deswegen tagelang das Bett nicht verlassen konnten. Und es gab einige, die im Winter gar nicht predigen konnten und dazu für ein oder zwei Monate in wärmere Regionen gehen mussten.

Kein Mensch braucht sich zu schämen oder schuldig zu fühlen, weil er eine Depression hat. Die Bibel behandelt dieses Thema auch, was eine gute Nachricht ist. Depression ist eine natürliche Reaktion, wenn man eingesperrt ist. Das empfindet man als Stress und macht den Menschen Angst, besonders dann, wenn sie wegen einer Krise ihre Arbeitsplätze verlieren und dadurch kein Einkommen mehr haben.

Aber viele Menschen wissen gar nicht, dass sie eine Depression haben oder leugnen sie. Wenn es sich um Christen handelt, denken sie dabei:

„Mir mangelt es einfach an Glauben. Ich muss mehr beten und öfter in der Bibel lesen und die Heilige Schrift genauer studieren.“ Das tun sie dann auch. Doch wenn ihre Depression bleibt, denken einige, dass etwas mit ihrem Glaubensleben nicht stimmen würde, selbst wenn da alles in Ordnung ist.

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