Die Bewältigung von Krisen – Teil 20

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Die 5 Phasen der Trauer

Ein Aspekt, der das Problem des Verlustes mit sich bringt, ist die Trauer. Aber es gibt viele Menschen, die einfach nicht trauern, weil sie den damit verbundenen Prozess nicht durchmachen wollen.

Die fünf Phasen der Trauer sind:

  1. Der Schockzustand
  2. Die Wut
  3. Die Depression
  4. Die Billigung
  5. Die Akzeptanz

Das Ziel ist natürlich, sich mit dem Verlust abzufinden. Aber um das zu können, muss man die anderen 4 Phasen durchlaufen haben. Doch das braucht seine Zeit.

Wenn jemand sich weigert zu trauern, bleibt er in einer dieser Phasen stecken, was bis zu seinem Lebensende anhalten kann. Sie wollen sich nicht weiterentwickeln. Sie fühlen sich von Gott, von Menschen oder durch was auch immer ungerecht behandelt und verharren deswegen in ihrer inneren Wut.

Manche bleiben in der Phase der Depression hängen. Aber Depression ist eine Form von innerem Zorn, eine nach innen zugewandte Wut, die sie nach außen nicht zeigen. Somit sind Depression und Zorn zwei Seiten derselben Medaille, die zuweilen hin und her wechseln können. Sie mögen zwar den Schock überwunden haben, stecken aber im inneren Zorn und in der Depression fest. Und das wechselt manchmal hin und her: An einem Tag sind sie depressiv und am nächsten Tag überkommt sie die Wut. Und damit haben sie dann für den Rest ihres Lebens zu kämpfen, weil sie ihren Verlust nicht betrauern wollen.

Warum ist das so? Was ist, wenn Dir tatsächliches oder gefühltes Unrecht widerfahren ist? Deswegen hast Du einen inneren Zorn und steckst in der Depressionsphase fest. Da gilt es die Ungerechtigkeit im richtigen Licht zu betrachten.

Ich kann mich daran erinnern, mit einer Dame gesprochen zu haben, die ihren Ehemann durch Tod verloren hatte. Ich machte ihr Vorschläge, wie sie am besten mit diesem Verlust umgehen könnte. Doch sie lehnte alles ab und sagte zu mir: „Das ist ja alles recht und schön; doch das hilft mir alles nicht. Das Einzige, was ich will, ist, dass Gott mir meinen Ehemann ins Leben zurückbringt.“ Als sie das sagte, war mir klar, dass sie in dem Trauerprozess feststeckte; denn sie hoffte, betete und forderte, dass Gott ihren Ehemann von den Toten auferstehen ließ.

Aber wir wissen, dass Gott dies erst bei der Entrückung tun wird. Dann werden diejenigen, die im Glauben an Jesus Christus gestorben sind, auferstehen. Solange wird die Seele ihres Ehemann im Himmel sein. Aber dieses Wissen reichte dieser Dame nicht. Sie stellte unerbittlich diese Forderung an Gott „Ich will, dass mein Mann JETZT aufersteht. Es ist total ungerecht, dass Er ihn mir genommen hat.“ Diese Geisteshaltung wird diese Dame niemals aufgeben. Und sie wird sich immer weigern zu trauern, weil sie sich nicht der Realität stellen will.

Wenn Du den ganzen Tag dasitzt und denkst: „Ich habe meine Kindheit dadurch verloren, dass meine Eltern so ungerecht waren und so viele verrückte Dinge getan haben. Ich will meine Kindheit zurück“, dann wirst Du vergeblich darauf warten. Das ist der Grund weshalb so viele Erwachsene sich emotional wie Kinder verhalten. Sie sind in ihrer geistigen Entwicklung stecken geblieben.

Aus diesem Grund scheitern auch ihre Ehen, was sie dann ebenfalls nicht wahrhaben wollen. Dabei geht natürlich auch der Familienzusammenhalt in die Brüche, den sie aber unbedingt wiedererlangen wollen. Deshalb weigern sie sich zu trauern.

Wenn jemand nicht trauert, dann wächst in ihm der innere Zorn. Solche Menschen sind ihr ganzes Leben lang verbittert und depressiv. Das ist die Folge davon, dass sie den Verlust, den sie erlitten haben, einfach nicht akzeptieren wollen. Sie meinen, dass dadurch eines ihrer Rechte verletzt worden sei, das sie vehement zurückfordern. Schließlich geben sie Gott dafür die Schuld, klagen ihn an und verlangen von Ihm, dass Er ihnen das Verlorene wieder zurückgibt.

Gott tötet nicht

Aber auf so eine Debatte lässt Sich Gott nicht ein. Gott ist nicht derjenige, der tötet. Eine Menge Menschen reden den Tod schön und sagen: „Gott hat deinen Mann zu Sich geholt, weil Er einen weiteren Engel im Himmel brauchte.“ Doch dieser Unsinn ist noch nicht einmal theologisch begründet.

Menschen sterben, weil es die Sünde gibt. Die Sünde nimmt uns von der Geburt in diese Welt an Tag für Tag immer ein Stück von unserem Leben weg, bis schlussendlich früher oder später der körperliche Tod eintritt. Irgendwann sterben wir alle. Das ist ein theologisches Konzept, das wir akzeptieren müssen.

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