Die Bewältigung von Krisen – Teil 19

Quelle:

6. Falsche Wahrnehmung der Realität

Ein weiterer Grund für inneren Zorn – wiederum unter dem Schirm der Ungerechtigkeit – ist der, dass wir dazu tendieren, unrealistische Erwartungen zu haben, im Hinblick auf:

  • Das Leben
  • Die Umstände um uns her
  • Die Menschen in unserem Umfeld
  • Uns selbst
  • Gott

Das kann daran liegen, dass wir nicht in einer bibeltreuen Familie aufgewachsen sind oder dass wir Dinge erlebt haben, aus denen wir falsche Schlüsse gezogen haben. Wenn das bei uns der Fall war, erwarten wir, dass unser Leben in einer bestimmten Richtung verlaufen wird, was aber nicht passiert. Wahrscheinlich haben wir erwartet, dass unsere Eltern uns so erziehen, wie es sein sollte. Auch unsere Teenager-Jahre verliefen nicht so, wie wir es erwartet haben.

Das Problem ist die Realität, die uns nicht passt. Und so kommt innere Wut auf, weil die Realität nicht unseren Erwartungen entspricht. Die Bibel warnt uns vor diesem Verhalten und lehrt, dass wir uns der Realität anpassen sollen und nicht, dass die Realität unseren Erwartungen entsprechen soll.

Menschen, die bestimmte Erwartungen haben, wie ihr Leben verlaufen soll, entwickeln einen Perfektionismus und Idealismus, der bei ihnen eine große Rolle spielt. Sie wollen die Welt so haben, wie sie es sich wünschen. Doch die Welt entwickelt sich nie so, wie sie es erwartet haben. Deshalb werden sie immer wütender, frustrierter und depressiver, weil sie das nicht bekommen, was sie erwartet haben. Ihre Lebenseinstellung wird zunehmend negativer, und nichts kann man ihnen recht machen.

  • Wenn sie zu einem Abendessen in ein schönes Restaurant gehen, finden sie garantiert jedes Mal „ein Haar in der Suppe“.
  • Im Urlaub gibt es immer irgendetwas, was ihnen nicht passt.

Sie haben immer das perfekte Essen, den perfekten Urlaub oder irgendeine andere ideale Situation vor Augen. Doch die Realität zeigt sich niemals so, wie diese Menschen sie haben wollen. Dieser Umstand macht sie immer zorniger.

Sie wollen nicht akzeptieren, dass wir seit dem Verlassen des Paradieses von Adam und Eva in einer gefallenen Welt leben. Es ist eine zerbrochene Welt. Sie wird niemals so vollkommen werden, wie diese Menschen es sich vorstellen. Denn dieses Weltsystem wird von Satan regiert. Darin werden Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus nicht belohnt, sondern es ist so organisiert, dass vor allem die gläubigen Christen verletzt werden sollen. Deshalb sieht man, dass der ungläubige Nachbar gegenüber im Wohlstand lebt und Du, als bibeltreuer Christ, nicht. Diese Welt ist nicht die Heimat von uns Christen. In dieser Welt werden nur die weltlich gesinnten Menschen belohnt. Das Weltsystem ist nicht dazu angelegt, Dir zu helfen, sondern nur denen, die bewusst oder unbewusst Satan nachfolgen.

Von daher ist es total verkehrt, sich in dieser Welt auf perfektionistische Standards und Idealismus zu versteifen. Vollkommenheit und die Realisierung von Idealen wirst Du erst im zukünftigen messianischen Königreich erleben. Wir müssen zunächst erkennen, wie zerbrochen hier alles ist und dass dieses Weltsystem nicht zum Wohl der Menschen gedacht ist – ganz im Gegenteil. Hier wird nichts so ablaufen, wie wir es erwarten. Aber diese Realität gilt es zu akzeptieren.

Deshalb wird Gott auch nicht all Deine Erwartungen erfüllen und wird bestimmte Gebete von Dir nicht erhören. Oder Er sagt einfach „Nein“ dazu und lenkt Dich in eine völlig andere Richtung. Glaubst Du denn, Gott wäre ein Flaschengeist und Er würde einfach nur das tun, was Du Dir von Ihm wünschst?

Das, was Du über Gott wissen musst, wenn Du Sein Kind bist,
ist, dass Er:

  • Dich beschützt
  • Die besten Absichten mit Dir hat
  • Weiß, was das Beste für Dich ist
  • Den besten Lebensweg für Dich findet

Wir wollen, dass unser Leben in eine bestimmte Richtung geht. Doch am Ende zeigt sich, dass Gott weiser ist als Du und ich, und dass der Weg, den Er für uns vorgesehen hat, der beste ist. Du sagst vielleicht: „Aber dieser Weg gefällt mir nicht“. Dennoch ist es der beste in geistlicher Hinsicht.

Viele werden dann zornig auf Gott und sind wütend, weil ihr Leben so verläuft. Doch wenn Du später zurückblickst, kannst Du dieselbe Aussage machen im Hinblick auf die säkularen Menschen, die einst Joseph gegenüber seinen Brüdern gemacht hat:

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