Die Bewältigung von Krisen – Teil 16

Quelle:

1. April 2021 – Pastor Brandon Holthaus

Die Wurzel des Zorns – Teil 2

Der wahre Standard

Der einzige Standard, der uns von der Bibel vorgegeben wird, ist der, Jesus Christus immer ähnlicher zu werden. Wir sollen nach Seinem Vorbild und entsprechend Seiner Lehre leben. Danach wird unser Leben, seitdem wir Christ geworden sind, von Gott bewertet. ER will nicht, dass wir:

  • Milliardäre werden
  • In der Welt erfolgreich sind
  • Irgendwelche Erfindungen machen
  • Klug sein sollen
  • Sportlich sind

oder dass wir uns durch irgendetwas auszeichnen, was in der Welt zählt. Der himmlische Vater will, dass wir Jesus Christus immer ähnlicher werden. Doch die meisten Menschen – sogar Christen – leben nach einem anderen Standard, der ihnen von ihren Eltern, ihren Verwandten, einem Trainer, einem Lehrer, der Gesellschaft oder einer Kultur vorgegeben wurde. Und wenn sie nicht diesem Standard entsprechen, werden sie wütend und fühlen sich abgelehnt.

Das ist das Problem, diese Ablehnung ist der Grund für ihren inneren Zorn . Und wenn sie dann wieder von jemandem Ablehnung erfahren, dann kocht diese Wut über.

Der zweite Grund, weshalb eine „Wurzel voller Bitterkeit“ entstehen kann, ist die Verletzung der uns von Gott gegebenen Rechte oder die unserer Lieben oder wenn diese von jemandem weggenommen wurden. Auch hier geht es hauptsächlich wieder um eine Ungerechtigkeit.

Wir sind alle nach dem Bild Gottes geschaffen, und Sein Gesetz steht auf unseren Herzen geschrieben. Jeder Mensch hat von daher ein Moralempfinden, das heißt er weiß, was falsch und was richtig, was gerecht und was ungerecht ist. Das wissen wir intuitiv. Wir mögen zwar nicht alle Standards kennen, die Gott vorgibt; doch wir kennen diese ewig gültigen Gesetze.

Was passiert mit uns, wenn wir das Gefühl haben, dass sich jemand uns oder einem unserer Lieben gegenüber falsch verhalten hat und wenn wir meinen, dass er dafür bezahlen müsste? Wenn Du ein unversöhnlicher Mensch bist, dann wird sich deswegen eine innere Wut in Dir aufbauen, und Du wirst Menschen dazu bringen, sich schuldig zu fühlen oder ihnen das Gefühl vermitteln, sie wären Dir gegenüber zu irgendetwas verpflichtet. Denn, so meinst Du, bist Du ja schließlich das Opfer.

Dabei wendest Du allerdings eine klassisch marxistische Technik an: Opfer gegen Unterdrücker, wobei das Opfer schließlich selbst zum Unterdrücker wird. Und dieses Prinzip wendest Du dann in Deinem eigenen persönlichen Leben an. Wenn also jemand Dir oder einem Deiner Familienmitglieder ein reales oder gefühltes Unrecht zugefügt hat, dann:

  • Spielst Du für den Rest Deines Lebens das Opfer
  • Gibst dem Übeltäter die Schuld dafür, was er getan hat
  • Gibst ihm das Gefühl, sich Dir gegenüber verpflichtet zu fühlen
  • Manipulierst ihn durch Deine Wut

Oft merkst Du das selbst gar nicht, weil sich Deine innere Wut in Form einer passiven Aggressivität äußert. Wenn das bei Dir der Fall ist, solltest Du Folgendes über die Rechte herausfinden, von denen Du denkst, dass sie verletzt wurden:

1.

  • Stammen diese Rechte aus der Bibel, oder hast Du nur das Gefühl, dass Du diese Rechte hast?
  • Oder stammen sie aus Deiner Gedankenstruktur, wie das Leben sein sollte?

Das müssen wir genau unterscheiden.

2.

In der Bibel werden die Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus „Knechte Gottes“ genannt:

Offenbarung Kapitel 7, Verse 2-3

2 Weiter sah ich einen anderen Engel vom Sonnenaufgang her emporsteigen, der ein Siegel des lebendigen Gottes hatte; der rief den vier Engeln, denen der Auftrag erteilt war, Unheil auf der Erde und auf dem Meer anzurichten, mit lauter Stimme die Worte zu: 3 »Richtet kein Unheil auf der Erde und auf dem Meere und an den Bäumen an, bis wir DIE KNECHTE unseres Gottes mit einem Siegel auf ihrer Stirn bezeichnet haben!«

In der alten Welt waren „Knechte“ Sklaven, die keinerlei Rechte hatten. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass Du theologisch die Wahrheit dahinter verstehst, wenn Gott es zulässt, dass unsere Rechte verletzt werden. Es wird gegen die Rechte von vielen Menschen verstoßen, wie zum Beispiel, dass Eltern ihrer Pflicht nicht nachkommen, sich um ihre Kinder zu kümmern oder ihre Kinder ablehnen. Jedes Kind hat das Recht, von seinen Eltern versorgt zu werden. Eine Verletzung dieses Rechts ist offensichtlich und kann nachgewiesen werden.

Und warum lässt Gott zu, dass die Rechte Seiner Kinder durch andere Menschen verletzt werden? Wenn Du Deinen Glaubensweg gehst und denkst, dass Deine Dir von Gott gegebenen Rechte niemals verletzt werden könnten, dann lebst Du in einer Fantasiewelt.

Das ist aber nicht die Welt, in der wir uns befinden. Die Belastung, in dieser Welt als freies Geschöpf mit freiem Willen zu leben, besteht darin, dass in dieser Freiheit böse Dinge geschehen können. Gott hat diese Welt so geplant, dass Er eine Liebesbeziehung mit den Menschen eingehen kann. Dazu brauchte es eine Welt, in der die Möglichkeit der Sünde und der Verweigerung besteht, sonst würde es keinen freien Willen geben. Das höchste Gut ist eine Liebesbeziehung mit unserem Schöpfer. Der Mensch muss in Freiheit leben können, ansonsten wäre er ein Roboter. Mit diesem von Gott gegebenen freien Willen kann der Mensch gegenüber Gott gehorsam oder ungehorsam sein, er kann an Ihn glauben oder nicht. Die Essenz einer wahren Liebesbeziehung ist, dass man sich gegenseitig Freiheiten lässt. So ist es auch bei Gott. ER hält Dir keine Pistole an die Schläfe und sagt: „Liebe Mich!“

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