Die Bewältigung von Krisen – Teil 17

Quelle:

1. April 2021 – Pastor Brandon Holthaus

Die Wurzel des Zorns – Teil 3

Viele Menschen haben Pläne und bestimmte Vorstellungen, was in ihrem Leben geschehen soll. Diese Pläne vermitteln ihnen ein Gefühl von Sicherheit. Doch dann widerfährt ihnen irgendetwas durch andere Menschen, was ihre Pläne unterbricht. Das macht die Pläneschmieder so wütend, dass dieser Zorn in einem bestimmten Bereich in ihrem Inneren zu einer glühenden Kohle wird. Wenn dann noch jemand daherkommt, der ihre Pläne für sich oder für ihre Kinder in Gefahr bringt, laufen sie Amok.

Hast Du schon einmal Eltern auf einem Sportplatz erlebt, deren Kinder gerade ein Spiel austragen und die ausflippen, wenn der Schiedsrichter sie zu Unrecht bestraft? Sie verfluchen ihn regelrecht. Sie haben sich dann nicht mehr unter Kontrolle. Und weshalb? Weil sie einen völlig unrealistischen Plan haben für sich oder für ihr Kind.

Nehmen wir zum Beispiel einen 10-jährigen Jungen der in einem kleinen Verein Fußball spielt. Doch die Eltern haben sich in den Kopf gesetzt, dass ihr Kind eines Tages ein großer Fußball-Star werden soll. Du sagst jetzt vielleicht: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen so denken“, aber ich kann Dir versichern, dass dem so ist, weil ich viele solche Menschen kennen gelernt habe. Sie haben tatsächlich solch einen Plan für ihr Kind, den sie auch ehrgeizig verfolgen. Und wenn irgendjemand diesen Plan bedroht, wie zum Beispiel ein Schiedsrichter oder ein Trainer, dann rasten die Eltern völlig aus. Sie spielen sich als Stellvertreter für ihr Kind auf.

Hier in Amerika ist innere Wut ein großes Thema, das sich zu großen Problem in der westliche Welt entwickelt. Da hat man große Träume für seine Kinder oder für sich selbst. Da soll das Kind oder man selbst ein Star werden. Wenn man solche großspurigen Ziele verfolgt, bringt das die große Gefahr mit sich, dass eine innere Wut entsteht, wenn irgendjemand diese Pläne durchkreuzt. Und diese innere Wut wird dann gebraucht, um andere Menschen zu kontrollieren und über sie Macht auszuüben, damit das bestimmte Ziel erreicht wird. Das passiert tatsächlich sehr, sehr oft.

Was sagt die Bibel zu unseren Plänen?

Ich kann Dir versichern, dass Du das, was immer Du auch für Dein Leben geplant hast, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr umsetzen wirst, weil Du dabei einer großen Illusion zum Opfer gefallen bist und Du in dieser Hinsicht nicht realistisch denkst. Ich will kein Schwarzmaler sein, was Deine Träume anbelangt; aber die Bibel sagt, dass Du Deine Pläne Gott darlegen sollst, um zu sehen, ob sie mit Seinen Plänen und mit Seinem Willen übereinstimmen.

Falls das nicht der Fall ist und die Menschen weiter an ihrer Illusion festhalten und sie erkennen, dass sie ihre Pläne nicht umsetzen konnten, geraten sie in eine Midlife-Krise mit einem totalen Realitätsverlust. Sie sehen, dass nichts von dem, was sie geplant hatten, Wirklichkeit geworden ist und dass sich in absehbarer Zukunft daran auch nichts ändern wird. Man wird eben kein Millionär, kein großartiger Erfinder, Profi-Golfer oder was auch immer, so wie man es sich vorgestellt haben.

Ich möchte hier nicht die Pläne von irgendjemandem für null und nichtig erklären und will ihm auch nicht den Anreiz und die Motivation nehmen, diese umzusetzen.

Aber schauen wir uns an, was die Bibel dazu sagt:

Jakobusbrief Kapitel 4, Verse 13-17

13 Weiter nun: Ihr, die ihr sagt: »Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt ziehen, wollen dort ein Jahr bleiben, Geschäfte machen und Geld verdienen«, – 14 und ihr wisst doch nicht, was der morgige Tag bringen wird, wie es dann um euer Leben steht. Ihr seid doch nur ein Rauch (Hauch), der für kurze Zeit sichtbar wird und dann verschwindet. 15 Statt dessen solltet ihr sagen: »Wenn es der Wille des HERRN ist, werden wir am Leben bleiben und dies oder jenes tun.« 16 So aber tut ihr noch groß mit euren hochfahrenden Gedanken! Alle derartige Großtuerei ist verwerflich. 17 Wer also weiß, wie er sich richtig zu verhalten hat, es aber nicht tut, für den ist es Sünde.

Hier ist von Plänen, die man in allen Einzelheiten ausgearbeitet hat, die Rede. Dagegen ist nichts einzuwenden. Dabei weißt Du aber nicht, was der nächste Tag mit sich bringt, weil Du die Zukunft nicht sehen kannst. Es wäre arrogant zu denken, dass Deine Pläne unumstößlich seien.

Nun schreibt Jakobus, dass Dein Leben Rauch ist, der nur für eine kurze Zeit sichtbar ist und dann wieder verschwindet. Es ist also befristet und dauert nicht so lange wie Du denkst. Wir sollen unsere Pläne nach dem Willen des HERRN ausrichten. Und Er hat jedes Recht, Deine Pläne jederzeit zu ändern.

Wenn dies der Fall ist, wird Er Deinem Leben eine neue Richtung geben und Dich dabei leiten. Und ich kann Dir sagen, dass dies zu Deinem Allerbesten enden wird. ER weiß, dass Deine eigenen Pläne Dir nicht zum Besten gereichen werden. ER kennt Dich besser als Du selbst. ER ist ein gütiger Vater, und Er kennt die Zukunft.

Obwohl der Mensch einen freien Willen hat, sieht Gott bereits, für was sich jemand in einer bestimmten Situation entscheiden wird. Das nennt man in der Theologie Molinismus. Darunter versteht man, die Willensfreiheit des Menschen mit dem göttlichen Vorauswissen seiner Handlungen bzw. mit seiner Vorausbestimmung zum Heil in der Gnadenlehre auszugleichen.

Dafür gibt es in der Bibel viele Beispiele:

1.Samuel Kapitel 23, Verse 8-14

8 Saul bot also das ganze Volk zum Kriege auf, um nach Kegila zur Belagerung Davids und seiner Leute hinabzuziehen. 9 Als nun David erkannte, dass Saul Böses gegen ihn im Schilde führte, befahl er dem Priester Abjathar: »Bringe das Priesterkleid herbei!« 10 Dann betete David: »HERR, Gott Israels! DEIN Knecht hat als gewiss gehört, dass Saul nach Kegila zu ziehen gedenkt, um die Stadt um meinetwillen zu vernichten. 11 Werden die Bürger von Kegila mich ihm ausliefern? Wird Saul wirklich herabkommen, wie Dein Knecht vernommen hat? HERR, Gott Israels, tu das doch Deinem Knechte kund!« Da antwortete der HERR: »Ja, er wird herabkommen.«

12 Dann fragte David weiter: »Werden die Bürger von Kegila mich und meine Leute an Saul ausliefern?« Der HERR antwortete: »Ja, sie werden dich ausliefern.« 13 Da machte sich David mit seinen Leuten, etwa sechshundert Mann, auf und zog aus Kegila ab, und sie streiften aufs Geratewohl umher. Als dann dem Saul gemeldet wurde, David sei aus Kegila entronnen, stand er vom Zug dorthin ab. 14 David hielt sich dann in der Wüste auf den Berghöhen auf, und zwar besonders im Gebirge in der Wüste Siph; und Saul suchte während der ganzen Zeit nach ihm, aber Gott ließ ihn nicht in seine Hände fallen.

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