Die Bewältigung von Krisen – Teil 10

Quelle:

1. April 2021 – Pastor Brandon Holthaus

Hilfe von richtigen Menschen einholen – Teil 2

Der Schlüssel zur Problembewältigung

Doch es gibt eine Menge Dinge, die wir nicht allein lösen können. Selbst in meinem eigenen Leben blicke ich auf bestimmte Dinge und weiß nicht, wie ich sie angehen soll. Dann wende ich mich an meine Pastoren-Kollegen und spreche mit ihnen darüber. Ich rufe sie an und frage sie: „Sag mal, hast du so etwas schon einmal erlebt? Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“ In der Regel wende ich mich zuerst an diejenigen, die schon länger als Pastoren arbeiten als ich. Sie greifen das Problem dann auf und schauen, wie sie mir helfen können. Und wenn ich bereits angefangen habe, das Problem zu lösen, hole ich mir Bestätigung von ihnen, ob ich es richtig angegangen bin oder nicht.

Wenn Du wissen willst, ob Du bei einer Angelegenheit den richtigen Weg eingeschlagen hast, ist die Rückmeldung von Glaubensgeschwistern der Schlüssel zur Lösung des Problems.

Diese Rückmeldung bekommst Du aber nicht von guten Kumpels, die oberflächliche Christen sind, sondern von geistlich reifen Gläubigen, welche die Bibel vollständig gelesen haben und deren Lehren in die Praxis umsetzen.

Doch das Problem bei vielen Menschen ist, dass sie nicht schwach erscheinen wollen. Man will nicht den Eindruck erwecken, als hätten man keine Antworten. Man will sein Gesicht nicht verlieren.

Wenn ihnen bewusst wird, dass sie nicht zurechtkommen, beten sie allein zu Gott und bitten Ihn um Hilfe. Doch das Problem löst sich danach nicht in Luft auf, wie gehofft, sondern Gott sagt: „ICH helfe dir doch schon. Doch du weigerst dich, diese Hilfe anzunehmen. ICH zeige dir Menschen, die dir helfen können, doch du suchst sie nicht auf.“

Es gilt nach wie vor das, was Jesus Christus gesagt hat:

Matthäus Kapitel 7, Verse 7-11

7 »Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden! 8 Denn wer da bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan werden. 9 Oder wo wäre jemand unter euch, der seinem Sohne, wenn er ihn um Brot bittet, einen Stein reichte? 10 Oder der, wenn er ihn um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gäbe? 11 Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht; wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!«

Damit will Er sagen, dass Du Dich einfach nur von Deinem geistlichen Ruhekissen erheben und nach den richtigen Menschen Ausschau halten sollst, die geistig wiedergeboren sind. Doch die meisten Menschen lehnen diese Art von Hilfe ab.

Sprüche Kapitel 18, Verse 1-2

1 Der Sonderling geht dem eigenen Gelüsten nach; er kämpft gegen alles an, was frommt. – 2 Dem Toren ist es nicht um Einsicht zu tun, sondern nur um die Kundmachung seiner Gedanken.

Hast Du das, als Christ, auch schon erlebt, dass Du einem Menschen helfen wolltest und dieser jeden weisen Ratschlag zurückgewiesen hat? Der Grund, weshalb sich manche Menschen in ihren Problemen isolieren, ist der, weil sie etwas erreichen wollen, von dem sie genau wissen, dass es nicht den biblischen Grundsätzen entspricht. Das würde ein geistlich reifer Christ sofort erkennen und ihnen dringend davon abraten. Wegen dieses heimlichen Motivs suchen sie keine Hilfe bei geistlich reifen Christen.

Ich habe das sehr, sehr oft in meinen Beratungssitzungen erlebt, dass Menschen regelrecht wütend wurden, wenn ich ihnen die Wahrheit darüber sagte, was ich derzeit bei ihnen sehe und was ich in Zukunft bei ihnen sehe, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern würden. Sie sind dann wirklich sehr zornig auf mich gewesen und regten sich schrecklich auf, wenn ich ihnen aufzeigte, was sie eigentlich selbst schon längst wussten.

Aber hinterher sagten sie zu anderen: „Er hat mir nicht das Richtige gesagt“ oder: „Es hat mir nicht gefallen, was er mir gesagt hat.“

Aber so läuft ihr Spiel ab, weil sie sich gegen jeden weisen geistlichen Rat wehren. Weil sie verborgene Motive haben, gehen sie nicht zu geistlich reifen Menschen. Sie suchen in Wahrheit NICHT nach richtigen Antworten auf ihre Probleme.

Kommen wir noch einmal auf den emotionalen Inzest zu sprechen. Dabei benutzen ein Elternteil oder beide Eltern ihr Kind, um auf ihm ihre Gefühle abzuladen, oder sie bevorzugen ein Kind vor ihren anderen. Wie denkst Du, wird die Reaktion sein, wenn ein Berater oder Pastor zu jemandem sagt: „Sie treiben emotionalen Inzest mit Ihrem Kind. Das muss sofort aufhören“? Dazu sagt der Ratsuchende meist: „So etwas mache ich doch nicht. Wie können Sie mir das unterstellen? Wie können Sie es wagen, mir so etwas zu sagen?“ Hier kämpft der Ratsuchende eindeutig „gegen alles an, was frommt“, das heißt, er bestreitet jeden weisen geistlichen Rat einer dritten unabhängigen Partei. Somit würde der „Sonderling“ nicht sagen: „Oh Mann, Sie haben hier genau den Nagel auf den Kopf getroffen! Sie haben vollkommen Recht. Das tue ich. Ja, ich muss sofort damit aufhören.“ Das würde er niemals zugeben.

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