Was das wahre christliche Leben ausmacht – Teil 36

Die eigentliche Bedeutung des Christ-Seins

Quelle:

Dr. Albrecht Kellner – Leben in der Kraft Gottes – Teil 3

Der Filter von Gottes Willen

Man fragt sich: „Was soll ich tun?“ Dann hat man – noch einmal zusammengefasst – folgende Möglichkeiten, durch die man die Antwort darauf oder die diesbezügliche Entscheidung laufen lassen kann.

  • Ist sie mit dem Wort Gottes vereinbar?
  • Entspricht sie der göttlichen Wahrheit?
  • Verschafft sie das Gefühl der Freiheit?
  • Fühle ich mich darin geborgen?
  • Vermittelt sie Zuversicht?
  • Spüre ich dabei Liebe?
  • Klingt sie geistlich gesund?
  • Bekomme ich dazu ein Okay von starken, geistig wiedergeborenen Christen?

Sich bei seinen Entscheidungen auf andere Christen zu verlassen, ist eine ganz legitime Art und Weise, sich Hilfe zu suchen; aber – wie schon gesagt – dabei sollte man vorsichtig sein. Wenn man Du Deine Entscheidung erfolgreich durch diesen Filter hast laufen lassen, dann handle mutig!

Oft ist es besser, im kindlichen Vertrauen auf Gott zu handeln, als aus Furcht vor Fehlern gar nichts zu unternehmen. Aber dazu muss man wissen: Jeder Vater ist überglücklich über die ersten Gehversuche seines Babys. Wenn das Kleinkind dabei hinfällt, oder wenn wir bei unseren Entscheidungen „auf die Schnauze fallen“, ist das nicht schlimm, Hauptsache man wird aktiv.

Beispiel: Entscheidung aus Geborgenheit und Freiheit

Hier möchte ich ein Beispiel bringen, das noch ein wenig anders gelagert ist. Es ist aber meines Erachtens sehr wichtig ist, ganz besonders, wenn man im Christ-Sein bereits ein bisschen älter geworden ist und man dann nicht immer zu hören bekommt „Gehe da oder dorthin“.

Nach der Promotion hatte ich eine Anstellung als Junior-Professor an der Universität Kapstadt. Ich war mir aber nicht sicher, ob ich nicht lieber in Deutschland bleiben sollte. Deshalb betete ich stundenlang um Weisung und das wochenlang. Aber ich bekam keine Antwort. Der Montag, an dem ich fliegen sollte, rückte heran. Doch am Sonntag hatte ich immer noch nicht gepackt. Das muss man sich mal vorstellen! Und ich rang und rang und rang im Gebet, um da eine Führung zu erhalten und um einen klaren Hinweis in Freiheit, Wahrheit und Zuversicht zu bekommen, damit ich wusste, ob ich fliegen oder bleiben sollte. Doch es kam NICHTS!

Am Montag kapitulierte ich. Weinend stellte ich mich ganz Gott anheim – und blieb. Das Ergebnis war erstaunlich! Ich empfand eines der gewaltigsten Freiheitsgefühle in meinem christlichen Leben, das ich jemals erfahren hatte. Ein tiefer Frieden breitete sich aus. Und plötzlich hörte ich wieder die Vögel zwitschern, sah die Blumen wie nie zuvor. Alles war kristallklar. Gott war mit mir!

Und dann begriff ich die Lehre darin: Es geht bei der Führung Gottes oft nicht um konkrete Hinweise, sondern zuallererst um:

  • Ruhe in Gott
  • Frieden in Gott
  • Vertrauen in Gott
  • Das Wissen, Er macht das Richtige; Er hat das Heft in der Hand

Erkenne die, und dann tue, was Du für richtig hältst! So entscheidest Du Dich immer für das, wofür Du geschaffen bist. Das ist ganz erstaunlich. Aus dem Frieden mit Gott entscheidet man sich richtig.

Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass dies nicht immer der Fall ist, dass man gar nichts hört. Zum größten Teil führt Gott natürlich auch ganz klar bis hin zu deutlichen, fast spürbaren Hinweisen. Doch es gilt auch, wenn man schon ein wenig länger Christ ist, dass man lernt, zuallererst in die Ruhe Gottes zu kommen.

Ist das biblisch bestätigt? Ja, und das sogar in mehreren Stellen. Aber ich führe hier nur eine an:

Josua Kapitel 1, Vers 9

„ICH habe dir also ZUR PFLICHT gemacht: Sei stark und entschlossen! Habe keine Angst und verzage nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, bei ALLEM, was du unternimmst.“

Hier sollte Josua, der jetzt das Erbe von Moses angetreten hatte, das Millionen-Volk Gottes über den Jordan in das Gelobte Land bringen, wozu es dort zunächst einmal galt, einen Kampf auszufechten. Das war für diesen jungen Mann nicht ganz leicht. Deswegen musste Gott ihn erst einmal ermahnen und ihm sagen: „Fürchte dich nicht“. Und jetzt kommt die Begründung: „Denn mit dir ist der HERR, dein Gott bei ALLEM, was du unternimmst“.

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