Die große Täuschung – Teil 14

KAPITEL 2 – New Age ist nichts Neues – Teil 2

Wie der fernöstliche Mystizismus die New Age-Theologie beeinflusst

Zu behaupten, die New Age-Bewegung würde lediglich vom fernöstlichen Mystizismus beeinflusst, wäre eine glatte Untertreibung. Gemäß der Erkenntnis im fernöstlichen Mystizismus, besonders im vedischen Hinduismus, wird Brahman als ultimativer, absoluter und gestaltloser Urgrund der Realität betrachtet. Brahman ist demnach die Quelle von allem, allerdings eine unpersönliche, metaphysische Kraft, von der alles im Universum kommt.

Doch darin besteht die Täuschung:

  • Wie soll eine unpersönliche Macht verantwortlich für die Persönlichkeit des Menschen sein können?
  • Wie kann etwas, dem ein persönliches Bewusstsein fehlt, persönliches Bewusstsein hervorbringen?
  • Wie soll etwas, das keine persönliche Vernunft, weder einen freien Willen noch Willenskraft hat, dazu imstande sein, ein Universum zu schaffen, in dem intelligente Menschen leben?

Bei der Ansicht über Brahman wird nicht erklärt, wie ein Universum, als wunderbarer Komplex wie das unsrige, aus etwas hervorkommen kann, dem es an persönlicher Intelligenz fehlt. Und es wird dabei auch nicht erläutert, wie so etwas Wundervolles wie der Mensch aus etwas hervorgehen konnte, das keine eigene Persönlichkeit hat.

In den „Upanishaden“, einer Reihe von heiligen hinduistischen Schriften, geschrieben ca. 800-200 v. Chr. in Sanskrit, werden etliche Themen behandelt und dazu viele möglichen Interpretationen angeboten. Gavin Flood, ein britischer Wissenschaftler, fasst das Brahman-Konzept in den „Upanishaden“ wie folgt zusammen:

„Bei Brahman handelt es sich um die Essenz, das kleinste Teilchen vom Kosmos und das unendliche Universum, um die Essenz aller Dinge, die nicht gesehen werden kann, obwohl sie erfahrbar ist. Es ist das Selbst, die Seele in jeder Person, in jedem Wesen. Es ist die Wahrheit, die Realität, das Absolute, die Glückseligkeit.“

Gemäß einiger Auslegungen lehren die „Upanishaden“, dass Brahman weder gehört noch gesehen werden könne, allerdings könne diese ultimative Essenz der materiellen Realität durch die eigene Entwicklung der Selbsterkenntnis erkannt werden.

Der „Atman“ ist in der hinduistischen Philosophie das wahre Selbst einer Person oder die Essenz der Individualität. Er wird auch mit dem „transzendenten Selbst“, dem Brahman, gleichgesetzt. Richard King schreibt in seinem Buch „Early Advaita Vedanta and Buddhism“ (Das frühe philosophische System Advaita Vedanta und der Buddhismus):

„Atman ist die innerste Essenz oder Seele des Menschen, und Brahman ist die innerste Essenz und Stütze des Universums. So können wir in den Upanishaden eine Tendenz zu einer Angleichung des Mikrokosmos und des Makrokosmos sehen, welche in der Gleichsetzung von Atman mit Brahman gipfelt.“

Weiter heißt es in der hinduistischen Philosophie: „Ein Mensch erlangt moksha (Befreiung) durch atma jnana (Selbsterkenntnis), was bedeutet, dass der Mensch realisiert, dass sein eigener Atman (das wahre Selbst) dasselbe ist wie Brahman.“

David Lorenzen erklärt in seinem Buch „The Hindu World“ (Die hinduistische Welt) „Die Advaiata- und die Nirguni-Bewegungen betonen einen inneren Mystizismus, bei welchem der Gläubige versucht, die Identität der individuellen Seele (atma) mit dem universalen Seins-Grund (brahman) zu entdecken oder den Gott in seinem Inneren zu finden.“

Weiter heißt es in der hinduistischen Philosophie: „Das erlaubt dem Menschen auch, in den Moksha-Zustand (in die Erleuchtung) einzutreten, wodurch er dem Samsara-Kreislauf (der Reinkarnationen) entfliehen kann, weil dann keine weiteren Reinkarnationen mehr nötig sind.“

Im Wesentlichen ist hiermit alles zusammengefasst, was sowohl in der modernen New Age-Theologie als auch im fernöstlichen Mystizismus und in vielen anderen alten und modernen Glaubenssystemen auf der ganzen Welt gelehrt wird.

Das ist ein weiteres Beispiel für den alten Glauben daran, dass man selbst Gott werden könnte. Dabei verfolgt eine Person das Ziel in ihrem Leben durch die Erkenntnis, dass sie Gott selbst ist, Erlösung oder „Befreiung“ zu finden. Folgende Dinge haben ihren Ursprung in der hinduistischen Philosophie, die völlig im Gegensatz zu der Mission von Jesus Christus auf der Erde steht:

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