Praktische Heiligung – Teil 53

Der unergründliche Reichtum – Teil 1

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

Epheserbrief Kapitel 3, Vers 8

Mir, dem geringsten unter allen Heiligen, ist dieses Gnadenamt verliehen worden, den Heiden die Heilsbotschaft von dem UNERGRÜNDLICHEN REICHTUM CHRISTI zu verkündigen.

Wenn jemand diesen Satz zum ersten Mal liest, denke ich, sollte er ihn eigentlich sehr bemerkenswert finden, selbst wenn er nicht weiß, wer ihn geschrieben hat. „Der geringste unter allen Heiligen“ und „Der unergründliche Reichtum Christi“ – diese Sprache ist in der Tat kühn und erstaunlich; es ist eine, welche die Gedanken anregt und eine, die sich im Herzen einbrennt.

Dieser Satz ist auch in der Hinsicht bemerkenswert, wenn wir uns den Mann näher anschauen, der ihn geschrieben hat. Er stammt von dem großen Apostel der Nicht-Juden, Paulus, dem Führer des noblen, kleinen jüdischen Heeres, das vor 2 000 Jahren durch die Lande zog und die Welt auf den Kopf gestellt hat. Dieser hervorragende Streiter für die Sache von Jesus Christus hat für die Menschheit ein größeres Zeichen gesetzt als jeder andere von einer Frau geborene Mensch, mit Ausnahme seines sündenfreien Meisters Jesus Christus – ein Zeichen, das bis heute seine Wirkung zeigt. Mit Sicherheit verdient solch ein Satz aus der Feder eines so wunderbaren Gottesmannes besondere Aufmerksamkeit.

Deshalb wollen wir uns diesen Bibelvers näher anschauen und dabei folgende drei Dinge beachten:

  1. Was sagt Paulus von sich selbst? „Mir, dem geringsten unter allen Heiligen“.
  2. Was sagt Paulus über sein Amt? „Mir ist dieses Gnadenamt verliehen worden zu verkündigen“
  3. Was sagt Paulus über das große Thema seiner Verkündigung? „ die Heilsbotschaft von dem unergründlichen Reichtum Christi“

Ich vertraue darauf, dass die wenigen Worte, die ich zu jedem dieser drei Punkte sage, meine Leser dazu veranlassen mögen, sich diesen Bibelvers zu merken, ihn auswendig zu lernen und auf ihre Herzen zu schreiben.

1. Was sagt Paulus von sich selbst? „Mir, dem geringsten unter allen Heiligen“

Der Apostel war:

  • Der Gründer der berühmtesten Gemeinden von Jesus Christus
  • Der Schreiber von 14 vom Heiligen Geist inspirierten Briefen
  • In keinerlei Hinsicht hinter den unvergleichlichen« Aposteln zurückgeblieben
  • Ein Gottesdiener, der keine Mühe gescheut, sich etliche Male wegen seines Glaubens und seiner Verkündigungen im Gefängnis befunden und oft Todesgefahren gegenüber gestanden hat
  • Ein Mann, der sich für das Seelenheil Anderer aufgeopfert hat
  • Ein Gläubiger, der alles für Schaden gegenüber der unendlich wertvolleren Erkenntnis Christi Jesu gehalten hat
  • Ein Gottesmann, für den Jesus Christus das Leben und das Sterben ein Gewinn bedeutet hat

Und was sagt er hier über sich selbst? Er verwendet einen nachdrücklichen Vergleich und Superlativ, indem er sagt, dass er sich selbst als den geringsten unter allen Heiligen betrachtet. Was für ein armseliges Geschöpf ist doch der geringste Heilige! Aber Paulus sagt hier, dass er noch weniger wert ist als dieser Mensch.

Ich vermute, dass solch eine Sprache wie die, welche Paulus hier gebraucht, für viele, die sich „Christen“ nennen, heutzutage beinahe unverständlich ist. Sie kennen weder die Bibel noch ihre eigenen Herzen, und sie können nicht verstehen, was ein Heiliger meint, wenn er demütig von sich selbst und bescheiden von dem spricht, was er erreicht hat. „Das ist nur eine Redewendung“ werden sie Dir sagen, „und kann nur bedeuten, dass Paulus zu dem Zeitpunkt, als er sie gebrauchte, ein Neuling in dem Sinne war, dass er gerade erst angefangen hatte, Jesus Christus zu dienen.“ Aber in Wahrheit ist es so, wie Paulus es schreibt in:

1.Korintherbrief Kapitel 2, Vers 14

Der seelische (natürliche) Mensch aber nimmt nichts an, was vom Geiste Gottes kommt, denn es gilt ihm als Torheit, und er ist nicht imstande, es zu verstehen, weil es geistlich beurteilt werden muss.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.