Praktische Heiligung – Teil 51

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

Gesunder Durst – Teil 3

Johannes Kapitel 7, Verse 37-38

37 Am letzten, dem großen Tage (Haupttag) des Festes aber stand Jesus da und rief laut aus: »Wen da dürstet, der komme zu Mir und trinke! 38 Wer an Mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat (Joel 4,18; Sach 14,8; Hes 47,1-12), Ströme lebendigen Wassers fließen.«

3. Die Verheißung: „Wer an Mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fließen“

Das ist eine große und sehr interessante Verheißung. Ich bezweifle jedoch, dass sie heutzutage die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. „Clarke’s Scripture Promises“ (Biblische Verheißungen von Samuel Clark) ist ein altes Buch, das heute kaum noch gelesen wird. Nur wenige Christen realisieren die Anzahl, die Länge, Breite, Tiefe, Höhe und Vielfalt der kostbaren Empfehlungen in der Bibel zu ihrem besonderen Nutzen und zur Ermutigung all jener, die sie anwenden.

Versprechen sind die Grundlage für beinahe jede Transaktion des Menschen bei seinen weltlichen Angelegenheiten. Die große Mehrheit von Adams Kindern in jedem zivilisierten Land handelt jeden Tag in der Weise, dass sie an irgendwelche Versprechungen glaubt. Der Tagelöhner auf dem Land arbeitet hart von Montagmorgen bis Samstagabend, weil er daran glaubt, dass er am Ende der Woche seinen versprochenen Lohn bekommt. Der Soldat verpflichtet sich zur Armee und der Matrose lässt seinen Namen ins Schiffsbuch eintragen. Sie beide vertrauen voll und ganz darauf, dass diejenigen, denen sie dienen, ihnen zukünftig ihren versprochenen Sold auszahlen. Jedes Hausmädchen, das in einer Familie arbeitet, kommt täglich ihren Pflichten nach und glaubt daran, dass die Dame des Hauses ihr den versprochenen Lohn auszahlen wird. In der Geschäftswelt in den Großstädten könnten die Kaufleute, Bankiers und Händler nichts tun, ohne unablässig an Versprechungen zu glauben. Jeder mit gesundem Menschenverstand weiß, dass Schecks, Rechnungen und Wechsel die einzigen Mittel sind, durch welche die große Mehrheit der geschäftlichen Transaktionen überhaupt ablaufen können. Geschäftsleute sind dazu gezwungen, nach gutem Glauben zu handeln und nicht nach Augenschein. Sie glauben an Versprechungen und erwarten von ihren Partnern, dass man ihnen ebenfalls Glauben schenkt. In der Tat sind unter der Christenheit Versprechen, der Glaube an Verheißungen und Handlungen, die auf dem Glauben an Verheißungen basieren, das Rückgrat von 90 % aller Transaktionen eines Gläubigen mit seinen Mitmenschen.

Durch die biblischen Verheißungen gefällt es Gott, Sich der Seele des Menschen zu nähern. Dem Menschen, der gründlich die Bibel studiert, wird auffallen, dass Gott in Seinem Wort ständig Anreize bietet, dass der Mensch auf Ihn hört, Ihm gehorcht, Ihm dient und große Dinge bewirkt, wenn er sie nur beachtet und an sie glaubt.

Petrus beschreibt dies mit kurzen Worten wie folgt:

2.Petrusbrief Kapitel 1, Vers 4

Durch sie (die göttliche Kraft) hat Er uns die kostbaren und überaus wichtigen Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese dem in der Welt infolge der Sinnenlust herrschenden Verderben entrinnet und Anteil an der göttlichen Natur (Phil 3,20-21) erhaltet.

Gott, Der uns in Seiner Gnade die Heilige Schrift zu unserer Belehrung gegeben hat, hat darin aufgezeigt, dass Er vollkommene Kenntnis über die menschliche Natur hat. Deshalb hat Er uns auch in der gesamten Bibel eine Fülle an Verheißungen gegeben, die auf jede Art von Lebenserfahrung und jede Lebenssituation angewandt werden können. Gott scheint Dir zu sagen: „Willst du wissen, was ICH für dich tun werde und unter welchen Bedingungen? Dann nimm die Bibel zur Hand und lese.“

Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen den Versprechen von Adams Kindern und den Verheißungen Gottes. Das sollte man niemals vergessen. Die Versprechungen der Menschen werden mit Sicherheit nicht immer eingehalten. Selbst beim besten Willen und mit den besten Absichten kamn ein Mensch nicht immer sein Wort halten. Krankheit und Tod können sich einschleichen und ihn aus dieser Welt herausnehmen, ohne dass er seine Zusagen einhalten konnte; ebenso können Kriege, Seuchen, Hungersnöte, Ernteausfälle oder Hurrikans es unmöglich machen, dass er sein Wort halten kann. Dagegen werden sich die Verheißungen Gottes mit Sicherheit allesamt erfüllen. ER ist allmächtig, und nichts kann Ihn von Seinem Tun abhalten. ER ändert Sich nie.

Hiob Kapitel 23, Vers 13

Doch Er bleibt Sich immer gleich – wer kann Ihm wehren? Und was Sein Sinn einmal will, das führt Er auch aus.

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