Praktische Heiligung – Teil 30

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

Das größte Siegeszeichen von Jesus Christus – Teil 1

Lukas Kapitel 23, Verse 39-43

39 Einer aber von den Verbrechern, die da gehenkt waren, schmähte Ihn mit den Worten: »Du willst Christus (der Messias) sein? So hilf dir doch selbst und uns!« 40 Da antwortete ihm der andere mit lautem Vorwurf: »Hast du denn nicht einmal Furcht vor Gott, da dich doch derselbe Urteilsspruch (die gleiche Strafe) getroffen hat? 41 Und zwar uns beide mit Recht, denn wir empfangen den Lohn für unsere Taten; Dieser aber hat nichts Unrechtes getan!« 42 Dann fuhr er fort: »Jesus, denke an mich, wenn Du in Deine Königsherrschaft (mit Deinem Reiche) kommst!« 43 Da sagte Jesus zu ihm: »Wahrlich ICH sage dir: Heute (noch) wirst du mit Mir im Paradiese sein!«

Es gibt nur wenige Stellen im Neuen Testament, die den Ohren der Menschen vertrauter sind als diese Verse. Sie erzählen die bekannte Geschichte von dem „reumütigen Räuber“.

Und es ist richtig und gut, wenn diese Verse bekannt gemacht werden. Sie haben nämlich

  • Schon viele bekümmerte Menschen getröstet
  • Schwermütigen inneren Frieden gebracht
  • Wie Balsam bei vielen verletzten Herzen gewirkt
  • Wie Medizin bei vielen sündenkranken Seelen Besserung herbeigeführt
  • Viele Kissen auf dem Sterbebett geglättet

Wo immer das Evangelium von Jesus Christus gepredigt wird, werden diese Verse geehrt, geliebt und in Erinnerung gerufen.

Ich möchte einiges zu dieser Bibelstelle sagen und versuchen, dabei die wichtigsten Lektionen aufzuzeigen, die wir dabei lernen sollen. Ich kann den geistlichen Zustand von meinen Lesern nicht sehen. Aber ich vermag in diesen Versen Wahrheiten zu erkennen, über die viele Menschen nicht so gut Bescheid wissen. Denn wir haben es hier mit dem größten Siegeszeichen von Jesus Christus zu tun.

1.
Das Erste, was wir aus diesen Versen lernen sollen, ist, dass Jesus Christus die Macht und die Bereitschaft hat, Sünder zu erretten und zu erlösen. Die Geschichte von dem reumütigen Räuber am Kreuz neben Ihm lehrt uns etwas, was wie Musik in den Ohren all jener klingt, die sie hören.

Jesaja Kapitel 63, Vers 1

WER ist es, der dort von Edom herkommt, von Bozra in hochroten Kleidern? Prächtig ist Er in Seinem Gewand, stolz schreitet Er einher in der Fülle Seiner Kraft. »ICH bin es, Der mit Gerechtigkeit redet, Der reiche Mittel hat zu retten.«

Ich frage Dich, ob Du irgendeine Situation kennst, die hoffnungsloser und verzweifelter ist als diejenige, in der sich dieser Räuber befand.

Er war ein böser Mann, ein Übeltäter und ein Räuber, wenn nicht gar ein Mörder. Denn wir wissen, dass damals eigentlich nur Schwerverbrecher gekreuzigt wurden. Er hatte seine gerechte Strafe bekommen, weil er das Gesetz gebrochen hatte. Und so böse wie er gelebt hatte, so böse schien ihm bestimmt zu sein, sterben zu müssen.

Und er war ein sterbender Mann. Er hing da, genagelt an ein Kreuz, von dem er niemals lebendig herunterkommen würde. Er konnte weder Hände noch Füße bewegen. Seine Stunden waren gezählt, und das Grab stand für ihn bereit. Es war nur noch ein einziger Schritt zwischen ihm und dem Tod.

Wenn es jemals eine Seele gab, die direkt am Rande der Hölle geschwebt hat, dann war es die jenes Räubers. Wenn es jemals ein Kind Adams gab, welches Satan sein Eigen nennen konnte, war es dieser Mann.

Doch achte darauf, was jetzt passierte. Auf einmal sprach er anders als die Anderen. Er wandte sich an unseren HERRN in einer Art Gebet und sagte: „Jesus, denke an mich, wenn Du in Deine Königsherrschaft (mit Deinem Reiche) kommst!“ Der Räuber bat Jesus Christus damit, dass Er Sich um seine Seele kümmern, ihm seine Sünden vergeben und an ihn denken möge, wenn Er in die andere Welt ging. Was für ein wunderbarer Wandel!

Und nun achte auf die Art von Antwort, die der Räuber erhielt. Manche würden sagen, dass er ein viel zu böser Mensch war, um erlöst zu werden; aber dem war nicht so. Einige würden meinen, dass es für diesen Mann zu spät war, dass für ihn die Tür verschlossen und kein Raum für Gnade mehr vorhanden war. Aber es war überhaupt nicht zu spät für ihn.

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