Warten auf Jesus Christus – Teil 22

Wer gehört zum Leib Christi? – Teil 6

Als Basis dient der Artikel „Erleuchtet und doch abgefallen?“ von C. H. Sunier

4.1.3 Reinigung von den toten Werken

Durch Besprengung mit dem Blute Jesu findet der zur Erkenntnis der Wahrheit gelangende Mensch vollumfängliche Befreiung von der erdrückenden Sündenlast. Es ist das kostbare Blut eines fleckenlosen Lammes, durch welches wir für Gott erkauft wurden.

Hebräerbrief Kapitel 9, Verse 13-14

13 Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer Kuh, mit der man die Verunreinigten besprengt, Heiligung zu leiblicher Reinheit bewirkt, 14 um wie viel mehr wird das Blut Christi, Der kraft ewigen Geistes Sich Selbst als ein fehlerloses Opfer Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen!

1.Petrusbrief Kapitel 1, Verse 18-19

18 Ihr wisst ja, dass ihr von eurem eitlen Wandel, den ihr von den Vätern her überkommen hattet, nicht mit vergänglichen Dingen (Werten), mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid, 19 sondern mit dem kostbaren Blute Christi als eines fehllosen und unbefleckten Lammes.

Ohne Jesu Blut vom Kreuz (Kol 1,20) gäbe es keine Aussöhnung. Gott hat den geliebten Sohn geopfert, um den gefallenen Menschen zu erlösen.

Kolosserbrief Kapitel 1, Verse 19-20

19 Denn es war der Ratschluss des himmlischen Vater, in Ihm (Jesus Christus) die ganze Fülle wohnen zu lassen 20 und durch Ihn alles (die ganze Welt) mit Sich zu versöhnen – nachdem Er durch Sein am Kreuz vergossenes Blut Frieden gestiftet hat –, durch Ihn (zu versöhnen) sowohl das, was auf der Erde, als auch das, was in den Himmeln ist.

Kann es etwas Größeres überhaupt geben? Wer allerdings dieses Sühne-Opfer ablehnt, findet in Ewigkeit keine Ruhe.

Der Schreibende ging 1976 durch einen schweren Bußkampf, bevor der rettende Glaube in ihm wirksam wurde. Der Teufel – bei diesem Prozess quasi als ein zähnefletschender Bluthund in Erscheinung tretend – flüsterte immerzu: „Du hast die Gnade verscherzt, es ist zu spät, du hast
die Lästerung wider den Heiligen Geist begangen.“ So nahm die innere Pein Woche um Woche und Monat für Monat zu. Die Freilösung aus dem verlorenen Zustand erfolgte an einem trübseligen Novemberabend – als sich die Verzweiflung ins Unermessliche zu steigern schien.

Ohne rasche Hilfe von oben verblieb nur noch der Suizid. In dieser Seelenqual schrie der Geplagte zum HERRN und unverzüglich drang das beseligende Wort in das gebeutelte Herz: „Das Blut Jesu, Seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ Augenblicklich lösten sich die schweren Ketten von der Seele. Der monatelange Kampf war zu Ende, und der Gerettete konnte vor Menschen bezeugen, dass Sein Erlöser lebt! Durch dieses Bekenntnis festigte sich die Heilsgewissheit. Ein paar Monate später folgte in einer Baptistengemeinde aus Gehorsam zum Wort die Wassertaufe. Seither sind über 35 Jahre vergangen. Unzählige Anfechtungen und Leiden haben den Schreibenden in dieser Zeit heimgesucht, und trotzdem ist er sich gewiss, dass Sein Erlöser lebt! Eine Gewissheit dieser Stärke vermag keine erschaffene Entität jemals auszulöschen.

4.2 Neuzeugung und Wiedergeburt

4.2.1 Aus Gott gezeugt

Mit der Wiederzeugung beginnt im Gläubigen das göttliche Leben keimhaft zu wirken. Um Teilhaber der göttlichen Natur zu werden, ist ein stetiges Wachstum in der Gnade erforderlich, bis dass Christus im Menschen volle Gestalt gewinnt.

Heinrich Langenberg schreibt in einer seiner Schriften „Das lebendige bleibende Wort“:

„Wie nun zwischen Zeugung und Geburt eine gewisse Zeit des Werdens liegt, so auch bei der Geisteszeugung und Wiedergeburt. […] Der Geburtsprozess kann unter Umständen gestört werden. […] Dann kommt es trotz Zeugung nicht zur Geburt. […] Wiedergeboren ist der, in dem Christus Gestalt gewonnen hat, bei dem es heißt: ‚Christus in ihm‘.“

Die Schrift spricht im Kontext von:

  • Wiedergeburt (palingenesia), wörtl. nochmalige Werdung
  • Wiederzeugen (anagennao), wörtl. wiedererwerden, hinauferwerden
  • Von Neuem geboren sein (gennethe anothen), wörtl. von oben her erwerden

Die natürliche Geburt erfolgt bekanntlich aus dem Fruchtwasser des Mutterschoßes, die Wiedergeburt dagegen aus dem Lebenswasser des Geistes.

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