Die ewige Ruhe der Heiligen – Teil 14

Teil-Übersetzung des Buches „The Saints‘ Everlasting Rest“ von Richard Baxter

Wie verharrt man in der himmlischen Betrachtung?

Der schwierigste Teil bei der himmlischen Betrachtung ist, sie in einen klaren Fokus zu bringen. Es ist leichter, über den „Himmel“ als abstrakte Vorstellung nachzudenken, als sich auf den realen Himmel zu konzentrieren.

Der Glaube trifft dabei auf erheblichen Widerstand, wenn er versucht, etwas Übernatürliches zu visualisieren. Dabei verliert man schnell die Geduld. Die Objekte des Glaubens sind so weit weg, während die Dinge, welche wir mit unseren körperlichen Sinnen wahrnehmen, uns so nahe sind. Es ist leichter, sich an etwas zu erfreuen, was wir sehen als an das, was wir noch niemals geschaut haben.

Unser Glaube kann uns allerdings dabei helfen, an unsere körperlichen Sinne zu appellieren. Er funktioniert dabei wie ein irdisches Teleskop, mit dem wir über die Erde hinaus auf die funkelnden Galaxien am Firmament schauen können. Er kann uns dabei helfen, über die himmlischen Dinge dort oben nachzudenken.

Unsere Sinne haben sich schon oft als unsere Feinde erwiesen, indem sie uns mehr zum Sinnlichen gezogen haben als zum Geistlichen. Es ist deshalb eine gute Strategie, unsere Sinne zu unseren Verbündeten zu machen, damit sie uns näher zu Gott ziehen.

  • Warum sollte uns Gott unsere Sinne gegeben haben, wenn sie nicht auch in Seinem Interesse eingesetzt werden können?
  • Weshalb beschreibt der Heilige Geist in der Bibel die Herrlichkeiten des Himmels in Begriffen, die auf das menschliche Fleisch einwirken?
  • Sorgt das Wort Gottes nicht dafür, dass wir uns den Himmel mit Gold und Perlen oder die Heiligen und Engel bei gemeinsamen Mahlzeiten vorstellen können?

Aber das ist noch längst nicht alles. All dies soll uns dabei helfen, über die himmlischen Herrlichkeiten so nachzusinnen, wie sie wirklich sind. Wir nehmen dazu die entsprechenden Bilder aus der Bibel als Konzentrationshilfe und um uns die Dinge im Himmel lebendig vor Augen führen zu können, solange bis wir sie dann später tatsächlich in vollkommener Form im Himmel sehen werden.

Hier möchte ich einige Anregungen vorstellen, die Dir dabei helfen können, die himmlische Betrachtung mit Deinen körperlichen Sinnen vorzunehmen:

1. Bibeltreue Vorstellungen von geistlichen Dingen

Stell Dir dabei den Himmel so real wie möglich vor. Denke Dir die Freuden dort oben so konkret, wie die Bibel sie beschreibt. Wenn wir das nicht tun, haben wir nichts, worauf wir unsere Gedanken einstellen können. Dann ist alles nur abstrakt und undeutlich, und unser Geist wandert durch dünne Luft.

Liebe und Freude steigern sich, wenn uns etwas vertraut ist. Von daher versetze Jesus Christus nicht weiter weg von Dir, als Er Sich Selbst positioniert hat. Stell Dir vor:

  • Jesus Christus in Begriffen, die der menschlichen Natur in ihrer Vollkommenheit entsprechen
  • Die Erlösten im Himmel als vollkommen gemachte Menschen
  • Wie Du mit dem Apostel Johannes die himmlische Stadt Neu-Jerusalem begutachtest. Dabei siehst Du die Throne, die himmlischen Heerscharen und die ganze herrliche Pracht, genauso wie er sie beschrieben hat. Denke Dir dabei, Du seist sein Reisegefährte im himmlischen Reich.
  • Die Heiligen in ihren weißen Gewändern, vergleichbar mit den Olympia-Siegern im alten Griechenland, wie sie triumphierend mit Palmenzweigen winken
  • Die himmlische Musik

Wenn Du all diese Dinge tatsächlich gesehen und gehört hättest, wie aufgeregt wärst Du dann? Versuche dabei nicht irgendwelche Fantasiebilder zu zeichnen, sondern stell Dir alles, soweit es Dir möglich ist, als lebendige, bunte, dreidimensionale Objekte vor. Denke dabei an die biblischen Beschreibungen, bis Du sagen kannst:

„Ich denke, ich habe einen flüchtigen Eindruck von dieser Herrlichkeit gewonnen, und höre den Jubel und den Lobpreis und meine sogar den Sohn Gottes in den Wolken erscheinen zu sehen.“

Ich gebe zu, dass schon das Träumen von diesen Szenen mich manchmal gewaltig inspiriert hat. Sollte mich das auf die Bibel basierende Nachsinnen darüber nicht sogar noch mehr aufwühlen?

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