Die ewige Ruhe der Heiligen – Teil 10

Teil-Übersetzung des Buches „The Saints‘ Everlasting Rest“ von Richard Baxter

Die Vororte des Himmels

Wenn es so eine wunderbare Ruhe für uns gibt, weshalb denken wir dann nicht öfter darüber nach? Wenn uns Gott schon eine solche Hoffnung ins Herz gelegt und solche Verheißungen gemacht hat, uns zu Sich zu nehmen, damit wir bei Ihm wohnen können, ist dies alles nicht wert, mehr darüber nachzusinnen? Glauben wir daran und vergessen es doch hin und wieder und vernachlässigen es? Wenn Gott die weltlich Gesinnten verurteilt, und wenn Er uns ermahnt …

Kolosserbrief Kapitel 3, Vers 2

Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.

1.Johannesbrief Kapitel 2, Vers 15

Habt nicht lieb die Welt, auch nicht das, was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so wohnt die Liebe zum Vater nicht in ihm.

… weshalb machen wir dann die Erde zu unserer Hauptsache? Wo ist der Christ, dessen Konzentration wirklich auf die ewige Ruhe ausgerichtet ist? Woran liegt es? Bietet uns diese Welt so viele Freuden, dass wir nichts weiter brauchen?

Ich empfehle Dir, lieber Leser, dringend, Deine Seele dazu zu bringen, die Ewigkeit zu studieren. Beschäftige sie mit dem Leben, das noch kommen wird. Mache solche Gedanken zu Deiner Gewohnheit. Bade Deine Seele in himmlischen Freuden, und wenn sie wieder zurückfallen oder sich dagegen auf die Hinterbeine stellen will, wobei Deine Gedanken abwandern wollen, dann rufe sie zurück. Sorge dafür, dass Deine Seele ständig mit der Ewigkeit beschäftigt ist. Gib ihrem Wunsch nicht nach, dabei nachlässig zu werden. Wenn Du, im Gehorsam gegenüber Gott bist, dabei bleibst und Du solange Gedankenkontrolle betreibst, bis Deine Seele sich an diesen Gehorsam gewöhnt hat, dann wirst Du Dich in den Vororten des Himmels wiederfinden. So wird das christliche Leben für Dich zu einem Leben der Freude.

Was bringt es einem Herzen, wenn es auf den Himmel ausgerichtet ist?

Auf diese Art und Weise wirst Du ein reichhaltiges Leben führen. Und es ist das beste Rezept gegen satanische Versuchungen. Wenn Du Probleme hast, wird es Dein bester Trost sein. Du kannst dadurch eine große Hilfe für Deine Mitmenschen sein, und vor allen Dingen verherrlichst Du dadurch Gott.

Wenn Dein Herz auf den Himmel ausgerichtet ist, ist dies ein Beweis für Deine Aufrichtigkeit. Wenn Du Dich fragst: „Wie kann ich wissen, dass ich wirklich geheiligt bin?“, dann wird diese Einstellung ein sicheres Zeichen dafür sein. Denn Jesus Christus Selbst sagt:

Matthäus Kapitel 6, Vers 21

„Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“

Gott ist der Schatz der Heiligen und ihr größtes Glück. Denn der Himmel ist der Ort, wo sie Ihn voll und ganz genießen werden. Von daher ist das Herz eines geistig Wiedergeborenen auf Gott und den Himmel ausgerichtet. Wenn das der Fall ist, ist dies ein Beweis dafür, dass die erlösende Gnade bei ihm wirkt. Solch ein Christ betrachtet es als einen Tag in Gefangenschaft in einem fensterlosen Verlies, wenn er keinen erquickenden Blick auf die Ewigkeit tun kann. Lieber Christ, wenn Du wissen willst, welche Stellung Du in Gottes Herrlichkeit einnehmen wirst, dann richte Deine Gedanken auf den Himmel. Satan und die Sünde haben keinen Zugang zum Himmel und können Dich dort auch nicht herausholen.

Ein himmlischer Sinn gewährt schon hier das seligste Leben. Die Länder, die im fernen Norden liegen, erstarren von Kälte und Eis, weil sie so weit von der Sonne entfernt sind. Ebenso sind diejenigen Christen, deren Herz weit vom Himmel entfernt sind, tot und kalt. Die Christen dagegen, die einen himmlischen Sinn und einen kontinuierlichen Kontakt mit Gott haben, sind voll Leben, Wärme und heiliger Freude. Wenn die Sonne im Frühling unserem Erdball näher kommt, verbreitet sie überall Freude und Leben. Die Erde bedeckt sich mit Grün, die Bäume bekommen Knospen und Blätter, alle Pflanzen und Sträucher leben auf, die Vögel singen, und die ganze Natur lacht uns an. Ein Frühling von noch mehr seliger Freude aber erwacht in unserem Inneren, sobald unsere Seele sich in die höheren, sonnigeren Regionen der Nähe Gottes erhebt. Wie schnell vergessen wir da den Winter voller Kummer und Sorgen unten auf der Erde! Alles wird da in uns zu einem Lobgesang Gottes! Darum, oh Christ, trachte danach, was oben ist. Alle fanden es droben wärmer, und Du hast sicher auch schon diese Erfahrung gemacht. Wann fühltest Du Dich am glücklichsten? War es nicht da, als Deine Seele sich in die unsichtbare Welt aufgeschwungen hat, dort mit Gott kommunizierte und den Vorgeschmack des Himmels kostete? Ich bitte Dich daher, lieber Leser, wenn Du schon auf der Erde ein Leben der Seligkeit führen willst, dann lerne die Kunst der himmlischen Gesinnung.

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