Das Zweite Kommen von Jesus Christus – Teil 14

Übersetzung des Buches „The Second Coming of Christ“ von Clarence Larkin

Die Geschichte der Lehre über das Zweite Kommen von Jesus Christus vor dem Tausendjährigen Friedensreich

Die apostolische Gemeinde verbreitete diese Lehre, welche über 200 Jahre lang akzeptiert wurde. Die Schriften der „Kirchenväter“ sind angefüllt mit Beweisen über diese Tatsache. Aber im Jahr 250 n. Chr. konzipierte der christliche Gelehrte und Theologe Origenes die Vorstellung, dass die Worte in der Heiligen Schrift die „Hülse“ seien, welche den „Kern“ der biblischen Wahrheit verbergen würde. Sofort begann er damit, die heiligen Schriften zu „allegorisieren“ und zu „vergeistlichen“ und gründete eine Schule, in der solche Bibelausleger lehrten. Darunter hatten die wahre Gemeinde und die Bibel sehr zu leiden. Die Folge davon war, dass die Gemeinde von Jesus Christus damit aufhörte, nach der Wiederkunft des HERRN Ausschau zu halten.

Als Konstantin_der_Große im Jahr 323 als alleinherrschender Kaiser von Rom regierte, vereinigte er Kirche und Staat, spendete der Kirche viel Geld, welche behauptete, dass die Segnungen des Tausendjährigen Reichs, wie sie im Alten Testament beschrieben sind, von den Juden auf die christliche Kirche übergegangen seien, machte ihr teure Geschenke und räumte ihr viele Privilegien ein. Die Arroganz und Verfolgung der wahren Christen von Seiten der Papstkirche führte dazu, dass man ihr vorwarf, das „Tier“ (der Antichrist) aus dem Buch der Offenbarung zu sein.

Dies führte dazu, dass Anstrengungen unternommen wurden, das Buch der Offenbarung aus dem „Heiligen Kanon“ zu löschen. Als dies nicht erreicht werden konnte, wurde die Bibel weggeschlossen und zu einem „versiegelten“ Buch. Von da an senkte sich das Dunkel der Nacht über die Christenheit. Das Resultat war das „Finstere Mittelalter“.

Aber inmitten dieses Dunkels blieb Gott nicht ohne Zeugen vom „Seligen Hoffnungsgut“. Durch die „Reformation“ wurde die Lehre von der Wiederkunft des HERRN vor dem Tausendjährigen Friedensreich wiederbelebt, ging allerdings wieder inmitten der religiösen Kontroversen verloren, welche zu der Bildung von zahlreichen Sekten führten. Die Folge davon war eine Ebbe der Geistlichkeit und das Wachstum des Vernunftglaubens, bei dem man sich weigerte zu akzeptieren, dass die Welt sehr schnell reif für das göttliche Gericht wurde. Außerdem wurde eine neue Auslegung der Millenium-Herrschaft von Jesus Christus gefordert. Diese Auslegung propagierte Pastor Daniel Whitby (1636-1726), ein Kleriker der „Kirche von England“, der sagte, dass das Lesen der Verheißungen, welche den Juden im Alten Testament über die Wiederherstellung als eine Nation und über die Neu-Etablierung vom Thron Davids verspricht, ihn dazu geführt haben, diese Prophezeiungen „geistlich“ zu sehen und dass diese nun der Kirche gelten würden. Diese Sichtweise bezeichnete er als eine „Neue Hypothese“.

Er behauptete darin, dass:

  • Israel und der Berg Zion die Kirche repräsentieren würden
  • Die Prophezeiung, dass die Nicht-Juden sich den Juden unterwerfen müssten, lediglich die Konvertierung der Nicht-Juden sei und ihr Eingang in die Kirche
  • Das Beieinanderliegen von Löwe und Lamm eine Typisierung für die Abstimmung vom Alten und Neuen Testaments wäre
  • Die Vorstellung von der Etablierung eines äußerlichen, sichtbaren Königreichs in Jerusalem, welches Jesus Christus und Seine Heiligen regieren sollten, widerlich sei und der Vernunft widersprechen würde, da sie die Vermischung von menschlichen mit geistigen Wesen aufzeigen würde

Die „Neue Hypothese“ besagte weiter, dass durch das Predigen des Evangeliums die Mohammedaner gestürzt, die Juden bekehrt und die päpstliche Kirche mit dem Papst (als Antichrist) vernichtet werden würde. Darauf würden 1 000 Jahre der Gerechtigkeit und des Friedens folgen, wobei gegen deren Ende eine kurze Periode des Glaubensabfalls in Erscheinung träte, der Jesus Christus schließlich durch Sein Erscheinen Einhalt gebieten würde. Dann würde es eine allgemeine Auferstehung der Toten geben, gefolgt von einem allgemeinen Gericht. Daraufhin würde die Erde durch Feuer vernichtet und die Ewigkeit würde beginnen.

Die Zeit damals war günstig für diese „Neue Theorie“. Die offene Treulosigkeit in jenen Tagen sorgte dafür, dass sie angenommen wurde. Ganz England war plötzlich in einem religiösen Eifer. Es gab tatsächlich eine echte Erweckung durch Whitefield and Wesley, und es sah beinahe so aus, als würde die Behauptung von Whitby stimmen, dass das Millenium jetzt anbrechen würde. Dass er sich geirrt hatte, zeigten die geschichtlichen Ereignisse seit dieser Zeit. Inzwischen ist offensichtlich, dass wir uns nicht im Millenium befinden, was die „gottlose Zivilisation“ von heute beweist.

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