Die geistige Welt – Teil 18

Übersetzung des Buches „The Spirit World“ von Clarence Larkin

KAPITEL 12: Der Zwischenzustand – Teil 1

Nachdem wir gesehen haben, dass der so genannte „Seelenschlaf“ in der Bibel nicht gelehrt wird, wollen wir nun Nachforschungen über den Zustand zwischen dem körperlichen Tod und der Auferstehung des Leibes anstellen.

1. Es ist ein Zustand der Bewusstheit

In dem Bericht über den „reichen Mann und Lazarus“ haben wir die Beschreibung der Erfahrung über den „Zwischenzustand“.

Lukas Kapitel 16, Verse 19-31

19 »Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbare Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 20 Ein Armer aber namens Lazarus lag vor seiner Türhalle; der war mit Geschwüren bedeckt 21 und hatte nur den Wunsch, sich von den Abfällen vom Tisch des Reichen zu sättigen; aber es kamen sogar die Hunde herbei und beleckten seine Geschwüre. 22 Nun begab es sich, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde; auch der Reiche starb und wurde begraben. 23 Als dieser nun im Totenreich, wo er Qualen litt, seine Augen aufschlug, erblickte er Abraham in der Ferne und Lazarus in seinem Schoß.

24 Da rief er mit lauter Stimme: ›Vater Abraham! Erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er seine Fingerspitze ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle! Denn ich leide Qualen in dieser Feuerglut.‹ 25 Aber Abraham antwortete: ›Mein Sohn, denke daran, dass du dein Gutes während deines Erdenlebens empfangen hast, und Lazarus gleicherweise das Üble; jetzt aber wird er hier getröstet, während du Qualen leiden musst. 26 Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können und man auch von dort nicht zu uns herüberkommen kann.‹ 27 Da erwiderte er: ›So bitte ich dich denn, Vater: Sende ihn in meines Vaters Haus – 28 denn ich habe noch fünf Brüder –, damit er sie ernstlich warne, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen.‹

29 Abraham aber antwortete: ›Sie haben Mose und die Propheten; auf diese mögen sie hören!‹ 30 Jener jedoch entgegnete: ›Nein, Vater Abraham! Sondern wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, dann werden sie sich bekehren.‹ 31 Abraham aber antwortete ihm: ›Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.‹«

Beide Männer waren gestorben, und ihre Körper waren auf der Erdoberfläche begraben worden.

Was geschah aber mit ihnen danach, als sie keine Körper mehr hatten? Während uns über Lazarus lediglich gesagt wird, dass er getröstet wurde, wissen wir über den reichen Mann, dass er sehen konnte, weil er Abraham und Lazarus erkannte. Dass er fühlen, Durst verspüren, reden und sich erinnern konnte, beweist, dass er seine Persönlichkeit oder sein Bewusstsein nicht verloren hatte. Dasselbe kann auch von Abraham und Lazarus gesagt werden.

Die Verheißung von Jesus Christus für den reumütigen Verbrecher, der mit Ihm zusammen am Kreuz gestorben war, dass dieser „noch heute“ mit Ihm im Paradies sein würde, zeigt auf, dass der Verbrecher nicht nur im Paradies war, sondern dass er wissen würde, dass er dort war und dass er sich bewusst sein würde, dass Jesus Christus ebenfalls zugegen war. Wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, wäre dies kein Trost für den reumütigen Verbrecher gewesen.

2.Korintherbrief Kapitel 5, Verse 6-9

6 So haben wir denn allezeit guten Mut, und da wir wissen, dass, solange wir unsere Heimat im Leibe haben, wir fern vom HERRN in der FREMDE (im Körper) leben 7 – denn wir wandeln (hier noch) in (der Welt des) Glaubens, nicht schon in (der Welt des) Schauens –, 8 so haben wir guten Mut, möchten jedoch lieber aus dem Leibe auswandern und in die HEIMAT zum HERRN kommen. 9 Darum bieten wir auch allen Eifer auf, mögen wir uns (schon) in der HEIMAT oder noch in der Fremde befinden, Ihm wohlgefällig zu sein.

Die Phrasen „in der Heimat im Leibe“ oder „fern vom HERRN“ beziehen sich voll und ganz auf den Körper. Der Apostel Paulus hätte nicht gewollt, vom Körper losgelöst und in diesem Zustand beim HERRN zu sein. Somit glaubte er felsenfest daran, dass er die Gegenwart des HERRN in vollem Bewusstsein genießen könnte. Denn alles Andere wäre keine Befriedigung.

Paulus bringt dies noch einmal zum Ausdruck in:

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