„Wo ist Gott, wenn ich Ihn brauche?“ – Teil 7

Die Basis für diese Artikelserie bildet das Buch „Where is God when I need Him?“ von Adam Houge

Mach das bete aus Deinen Lebensumständen

John bestellte gerade das Feld auf dem Traktor seines Vaters, als der Unfall geschah.

Seitdem sie auf dem 81 ha großen Bauernhof lebten, hatte sich sein Vater dazu entschlossen, ihm bereits in jungen Jahren den Wert von harter Arbeit beizubringen. Und tatsächlich hatte John im Alter von 9 Jahren gelernt, einen Traktor zu fahren. Aber jetzt war er 12, und es war ihm erlaubt worden, das Gewehr mitzunehmen, um Plagegeister zu vertreiben. Eigentlich war das ja eine gute Idee, abgesehen von der Tatsache, dass John nicht dazu neigte, seine Augen auf das Ziel gerichtet zu halten.

Ihr Bauernhof hatte ständig ein Problem mit Plagegeistern. Angefangen von Erdhörnchen bis hin zu Hirschen gab es fast alles an Tieren, die sich über ihre Feldfrüchte heranmachten. Wenn der Boden warm genug war, um beackert zu werden, war das für gewöhnlich die Gelegenheit, herauszufinden, wo sich die Erdhörnchen versteckten. Ansonsten würden sie in den Getreidereihen verschwinden.

Es war ein kühler Morgen, und es war noch dunkel, als John auf den Traktor kletterte. Die Sonne stand kurz davor, über dem Horizont hervor zu schauen, als er nach seinem Gewehr griff. Er setzte sich und startete den Motor, der auch mit einem lauten Brummen ansprang.

Dieser frühe Morgen war die beste Zeit für neue Erdhörnchen-Aktivität. Es war also nicht schlimm, und es machte ihm nichts aus, so früh aufgestanden zu sein. So hatte er die Chance, ein wenig Spaß zu haben und mehr Praxis beim Zielen zu bekommen.

John fuhr genau an den Platz auf der Bahn, wo er gestern aufgehört hatte zu arbeiten. Die Fläche, die er beackerte, war ein kleiner Abschnitt am Ende des Grundstücks, der über das Haupt-Ackerland hinausragte. Ein kurzer Zaun aus Holz und Draht befand sich etwa 1 m von der Abgrenzung entfernt neben dem Feld, so dass er vorsichtig sein musste, um nicht vom Kurs abzukommen.

Er schaute auf den von der Sonne verblendeten Boden und sah etwas in der Ferne davonhuschen. John versuchte, mit dem Fernrohr des Gewehrs herauszufinden, was das war, während der Traktor weiterrollte. Er war sich sicher, dass es ein Erdhörnchen war. Er visierte sein Ziel so genau wie möglich an und näherte sich ihm schnell.

Alles, was es brauchte, war ein einziger Schuss, um das Erdhörnchen dazu zu bringen, zu seinem Bau zu rennen. Das war’s.

„Verflixt!“. John seufzte. „Schon wieder daneben!“ Er hatte bereits die letzten zwei Tage versucht, dieses Nagetier zu töten, nachdem er es das erste Mal aufgespürt hatte. Doch das Erdhörnchen schien jeder Kugel auszuweichen, die er abfeuerte.

John behielt den Bau des Tieres in der Ferne im Blick. Gestern, als er es aufgeschreckt hatte, hatte es ein paar Minuten später seinen Kopf herausgestreckt. Deshalb hielt John diesmal seine Augen auf diesen Punkt gerichtet und entsicherte das Gewehr, so dass er schnell schießen konnte, wenn sich dazu eine weitere Gelegenheit bot.

Als er am Ende der Reihe angekommen war, musste er sein Gewehr auf seinem Schoß ablegen, um wenden zu können und den Traktor zu stabilisieren. Nach der Umdrehung fuhr er den Zaun entlang, so dass er sorgfältig auf den Rand achten musste. Gleichzeitig befürchtete er, dass das Erdhörnchen in der Zwischenzeit seinen Kopf aus seinen Bau strecken könnte und dass er es wieder verfehlen würde. Deshalb stabilisierte er schnell den Traktor, und als er das Gefühl hatte, dass er von allein dem richtigen Kurs folgte, schaute er nach hinten. Schon einige Minuten später musste er seine Wache unterbrechen, bis der Motor ruhig lief. Mit seiner Hand auf dem Rad drehte er sich danach wieder um und beobachtete weiter.

Einige Minuten später war der Traktor vom Kurs abgewichen, weil er nicht aufgepasst hatte. Er pflügte direkt in Richtung Zaun. Plötzlich war ein lautes Knirschen und Surren unter dem Motor zu hören, als der Traktor die Struktur des Zauns demolierte.

Der Traktor ruckelte, bis er anhielt, und das Gewehr fiel John vom Schoß und auf den Acker. Als der Gewehrkolben auf dem Boden aufschlug, löste sich ein Schuss und traf Johns Arm.

Die Kraft der Kugel sorgte dafür, dass er vom Traktor fiel, was ihm zeitweilig den Wind aus den Segeln nahm. Dann untersuchte er seine Wunde und musste feststellen, dass die Kugel seine Hauptschlagader getroffen hatte, die durch seinen Arm verlief. Und er verlor dadurch sehr schnell eine ganze Menge Blut.
„Oh, Gott! Oh, Gott! Bitte rette mich!“ schrie er.

Sein Vater kam gerade aus dem Stall, der sich einige hundert Meter entfernt befand, als es passierte. Er hatte keine Ahnung, in welcher Situation sich sein Sohn gerade befand, weil Gewehrschüsse für ihn zum Alltag gehörten. John befand sich am äußersten Ende des Grundstücks, ohne dass jemand da war, der ihm half, und er lag im Sterben.

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