Die Liebe Gottes – Teil 27

KAPITEL 7 – Gott liebt Dich auch dann, wenn Er Dich züchtigt – Teil 1

Sprüche Kapitel 3, Vers 12

Denn wen der HERR liebt, den züchtigt Er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat.

Der Zug tuckerte mit 38,5 km/h durch den US-Bundesstaat Indiana. Das scheint keine schrecklich hohe Geschwindigkeit zu sein. Aber das ist schon der Fall, wenn man bedenkt, wie lange es braucht, einen 6,2 Tonnen schweren Zug zu stoppen, wenn da irgendetwas auf den Schienen liegt.

„Da ist ein Baby!“, schrie Robert Mohr, der aufmerksame Schaffner.

Der Ingenieur Rodney Lindley hatte gedacht, dass es sich da um einen kleinen Hund handeln würde, doch der blonde Schopf und die bunte Kleidung machten die Sache klar.

Emily Marshall, ein 9 Monate altes Kind, spielte da auf den Gleisen. Das kleine Mädchen war der Mutter davon gekrabbelt, als diese im Garten Blumen pflückte.

Es herrschte das totale Chaos und lautes Geschrei bei den Steuerelementen des Zuges. Der Ingenieur zog die Bremse, aber es gab keine Möglichkeit, dass der Zug die Katastrophe verhindern könnte. Der 49-jährige Vietnam-Veteran, Robert Mohr, musste jetzt schnell denken.

Er riss die Tür auf, rannte den Steg zur Lokomotive entlang und lehnte sich gefährlich nahe nach vorne, während er sich mit einem Arm abstützte, während Lindley ständig verzweifelt an der Bremse zog. Der Zug verlangsamte sich auf 16 km/h – fuhr aber immer noch zu schnell. Lindley sagte: „Ich hatte das Gefühl, als ob wir die Schiene fressen würden, immer schneller und schneller.“

Als die große Lokomotive näher kam, hörte Emily das Geräusch und spürte die Gefahr. Lindsey sagte: „Die Kleine setzte sich auf und schaute uns an, was uns wie eine Ewigkeit vorkam.“ Dann begann sie von den Schienen zu krabbeln, aber nicht schnell genug. Gerade, als der Zug dabei war, sie zu überfahren, streckte Mohr an der Vorderkante der Lokomotive ein Bein aus, so weit er konnte. Und wie ein Feldtor-Kicker trat er das Baby über den Schienenrand und die leichte Böschung hinunter. Dann sprang er herunter, hob das schreiende Kind auf und tröstete es.

Emily trug von dieser beinahe tödlichen Erfahrung Schnittverletzungen am Kopf, einem abgeschlagenen Zahn und einer geschwollenen Lippe davon.

Wir können uns vorstellen, wie dankbar die Mutter gewesen sein muss. Und natürlich war sie auch reumütig; da bin ich mir sicher. Aber ich frage mich, ob das kleine Kind wirklich verstand, wie gesegnet es war, dass ein Fremder mit einem großen Fuß es einen Hügel hinunter trat. Die Kleine wollte spielen, hörte das Geräusch und plötzlich wurde sie durchgeschüttelt und bekam einen heftigen Stoß. Das tat weh!

Die Perspektive macht den Unterschied aus. Was aus einem Blickwinkel aus betrachtet schmerzlich sein kann, stellt sich, in der vollen Perspektive gesehen, als ein Akt der Barmherzigkeit heraus. So ist es auch mit der Züchtigung und der Korrektur. Manchmal werden wir jetzt ein wenig verletzt, damit wir später nicht noch schwerer verletzt werden. Manche Lektionen lernen wir nur mit Tränen. Wir Eltern kennen das. Und wir erfahren es auch als Kinder Gottes.

  • Was für eine Art Liebe wäre es gewesen, wenn der Schaffner sich gescheut hätte, ein glücklich spielendes Kind zu retten, weil er ihm dazu mit einem Stiefel hätte einen groben, schmerzhaften Tritt versetzen müssen?
  • Was für eine Art von Liebe wäre es von Deinen Eltern gewesen, wenn sie Dich nicht ausgeschimpft hätten, weil Du Deine Hausaufgaben nicht gemacht hast, nur um ein gemütliches Abendessen nicht zu verderben?

Die Bereitschaft, Schmerz zuzufügen, um einen größeren Schaden zu vermeiden, ist ein Zeichen von wahrer Liebe.

Charles_C._Ryrie schrieb dazu:

„Zur Liebe gehört Zuneigung und Korrektur. Babys werden verhätschelt und korrigiert, und beides sind echte Ausdrücke von elterlicher Liebe. Darüber hinaus wird beides von den Eltern praktiziert in dem Glauben, dass sie in dem Moment das Beste für Ihr Kind tun. Liebe sucht das Gute für das Geliebte. Was ist gut? In Gott ist es die Vollkommenheit der Heiligkeit und alles, was zu diesem Konzept gehört.“

Ein unbekannter Dichter hat einmal über die Ausbildung zur Vollkommenheit geschrieben:

„Mir war gesagt worden, dass ich nicht jedes Kind behindern sollte,
in dem ich seinen Willen meinem anpasse oder es durch Gedankenmuster zu formen.
Natürlich, wie eine Blume, müsse es sich entfalten;
doch Blumen werden durch den Wind und den Regen diszipliniert.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.