Die letzten chaotischen Tage vor der Entrückung überstehen – Teil 12

Diese Artikelserie basiert auf dem Buch „Living With Confidence In A Chaotic World – What On Earth Should We Do?“ von Dr. David Jeremiah

Strategie 4 – Fühle Dich weiterhin herausgefordert – Teil 1

Seine ganzen 70 Jahre lang musste sich der Rumäne Liviu Libresco den Herausforderungen des Lebens stellen. Als Kind war er während des Zweiten Weltkrieges in einem jüdischen Ghetto eingesperrt, während sein Vater zu einem Arbeitslager verurteilt worden war. Aber Liviu überlebte den Holocaust und konnte seinen Traum erfüllen und Ingenieur werden. Und das schaffte er, obwohl die kommunistische Partei regierte, während er erwachsen wurde.

Er erlangte sein Ingenieurdiplom an der Polytechnik-Universität in Bukarest und seinen Doktorgrad am Institut für Strömungstechnik an der rumänischen Akademie für Wissenschaft. Als brillanter Professor wurde er in Rumänien hochgeschätzt. Doch die rumänische Regierung verbot ihm, seine Forschungsergebnisse außerhalb des Landes zu veröffentlichen. Unter großem Risiko schmuggelte er seine Unterlagen zu Verlegern in anderen Ländern.

Nachdem man ihm drei Jahre lang etliche Hindernisse in den Weg gelegt hatte, wurde 1978 Dr. Librescu und seiner Ehefrau gewährt, nach Israel auszuwandern. Nachdem er 7 Jahre lang an der Universität in Tel Aviv gelehrt hatte, war er für ein Jahr Gastdozent am Virginia Institut für Ingenieurwesen und Mechanik. Im Jahr 1985 zog seine Familie nach Blacksburg in Virginia, und alle hatten irgendwie etwas mit der dortigen Universität zu tun. Dr. Librescu selbst wurde zum beliebtesten und angesehensten Professor und Forscher der Luftfahrttechnik am Virginia Institut. Im Verlauf seiner Karriere stellte er eine Liste zusammen, wie viele Auszeichnungen und Anerkennungen er bekommen hatte, die viel zu lang ist, um sie hier anzuführen. Aber sie sind ein Beweis dafür, wie dieser Mann sein Leben geführt hatte, nämlich mit starker und aufwändiger Hingabe, wobei er meisterhaft seine Chancen genutzt hatte, seiner Berufung nachgekommen war, sich treusorgend um seine Familie gekümmert und in die Universität eingebracht hatte.

Dr. Libresco war Jude. In seinen ganzen 76 Jahren war er ein Vorbild im Hinblick auf einen Fleiß gewesen, welcher das Bild Gottes im Menschen widerspiegelt. Dr. Ishwar Puri, der Chef von Dr. Librescus Abteilung beim Virginia Institut, sagte einmal über ihn: „Er liebte seine Stellung als Professor. Er war ein erfolgreicher Forscher und wundervoller Lehrer. Er ging in seinem Beruf völlig auf, weil er ihn so sehr liebte.“

Als Dr. Libresco im Jahr 2005 selbst gefragt wurde, weshalb er immer noch so hart arbeitete, sagte er: „Es ist keine Frage der Organisation oder Berechnungen. Wenn ich das Vergnügen haben kann, dann nehme ich mir Zeit dafür. Das verstehe ich unter persönlicher Freiheit. Wenn man eingeschränkt wird, geht sie verloren. Und ich will flexibel sein. Ich wäre gerne frei wie ein Vogel. Dann würde ich überall hinfliegen.“

Die Art und Weise, wie Dr. Librescu sein Leben geführt hat – indem er über 70 Jahre lang Hindernisse überwunden und alles gegeben hat, um das, was er liebte, tun zu können – ist an sich schon eine Lehre im Hinblick auf Fleiß. Librescu unterrichtete auch nach seiner Pensionierung weiter am Virginia Institut, weil das Leben selbst eine Herausforderung für ihn darstellte. Er wollte nicht aufhören, solange er wusste, dass seine Studenten ihn brauchten. Und in der Tat war es sein Fleiß, der ihm das Leben kostete. Es war die ultimative Illustration, was es heißt, ohne Vorbehalte zu leben.

Als am 16. April 2007 ein schwer bewaffneter, geistesgestörter Student das Lehrgebäude auf dem Campus des Virginia Instituts betrat und willkürlich sowohl Studenten als auch Mitarbeiter tötete, hielt Dr. Librescu gerade eine Vorlesung vor zwanzig Studenten. Als offensichtlich wurde, dass der Schütze seine Klasse aufs Korn genommen hatte, drückte sich der 76-jährige Professor von innen gegen die Klassenraumtür, während er seinen Studenten zurief, dass sie zum Fenster hinausklettern sollten, um sich in Sicherheit zu bringen. Einer der letzten Studenten, der aus dem Klassenzimmer floh, erinnert sich daran, wie er sah, wie sich der Professor gegen die Tür drückte und dann plötzlich durch die Kugeln, die hindurchgedrungen waren, tödlich verletzt wurde. Aber alle 20 Studenten überlebten, einige jedoch mit gebrochenen Beinen, da sie aus dem 2. Stock springen mussten.

Was veranlasst jemanden, sich für Andere zu opfern? Für Dr. Liviu Liberscu war es der Höhepunkt eines Lebens von Herausforderungen, die er überwunden hatte und wobei er bis zum Ende fleißig geblieben war. Nach dem Angriff fasste ein Student die Aktion des Professors wie folgt zusammen: „Es war eine der Gelegenheiten, bei denen jede Kleinigkeit dazu dient, das Leben eines Anderen zu retten.“

Ich erzähle die Geschichte von Dr. Liviu Liberscu aus dem Grund, den Dr. Puri, sein Abteilungsleiter, nannte: „Professor Liberscu war ein extrem toleranter Mann, der Wissenschaftler von überall auf dieser problematischen Welt beriet und betreute.“ Diesem Professor waren Schwierigkeiten nicht fremd, aber er ließ sich von ihnen nicht einschüchtern. Von Kindheit an hatte er für Andere gelebt und somit Frieden in eine „gestörte Welt“ gebracht. Wir Christen leben in derselben Welt. Und Gott ruft uns dazu auf, dass wir unser Kreuz aufnehmen und uns um Jesus Christus willen den Schwierigkeiten stellen sollen, ohne zu wissen, dass eine kleine Sache, die wir tun, das Leben eines Menschen zeitlich oder sogar für die Ewigkeit verändern kann.

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