Die letzten chaotischen Tage vor der Entrückung überstehen – Teil 6

Diese Artikelserie basiert auf dem Buch „Living With Confidence In A Chaotic World – What On Earth Should We Do?“ von Dr. David Jeremiah

Strategie 2 – Mitgefühl bewahren – Teil 2

Die Essenz des Mitgefühls

Die Welt ist schon in ihren besten Zeiten kalt und grausam. Und in schwierigen Tagen wird sie umso schlimmer. In dieser gegenwärtigen Krise erwarten wir ein neues Zeitalter des Zynismus und der Herzensverhärtung. Während wir immer weniger Geld zur Verfügung haben, müssen wir uns noch um den Erhalt unserer Arbeitsplätze Sorgen machen. Das führt viele in Versuchung, die Probleme all jener auszublenden, denen es noch schlechter geht als ihnen. Aber genau das ist die Zeit, in welcher die Welt uns Gläubige am meisten braucht. Was soll Gott mit einem Christen anfangen, der nur an „sonnigen“ Tagen aktiv wird? ER braucht treue Nachfolger von Jesus Christus, die auch dann ihr Bestes geben, wenn sich Wolken am Horizont zeigen.

So mancher sagt: „Das ist ja alles schön und gut. Aber in solchen Momenten fühle ich das Mitgefühl einfach nicht. Wenn ich selbst Probleme habe, fließt man Herz eben nicht vor Liebe für Andere über.“ Das erwartet Gott auch nicht von uns. Das Herz Gottes verfügt über so viel Liebe, dass es davon buchstäblich überfließt. Wir brauchen uns nur darunter zu stellen und sie aufzufangen. Ein klein wenig davon reicht schon aus, dass ein Wunder geschieht. Es ist die Liebe Gottes, die die Welt am meisten braucht.

Psalmen Kapitel 116, Vers 5

Der HERR ist gnädig und gerecht, ja, unser Gott ist barmherzig.

Klagelieder Kapitel 3, Vers 22

Gnadenbeweise des HERRN sind’s, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn Seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende.

Beachte, dass der letzte Vers aus dem Buch der Klagelieder stammt, in dem buchstäblich alle Dinge beklagt werden. Schlimme Zeiten sind dafür gut, dass uns die Güte Gottes bewusst wird.

Egal, mit was wir gerade zu kämpfen haben, der Überfluss an Gottes Liebe und Barmherzigkeit ist mehr als genug für uns, so dass wir uns daran erfreuen und sie darüber hinaus noch mit Anderen teilen können. Und wenn ich hier „egal, mit was wir gerade zu kämpfen haben“ schreibe, dann meine ich das auch so, wie ich es hier sage.

In der „Campus Life“-Zeitung erinnert sich Shannon Ethridge an einen schrecklichen Tag, als sie in der 11. Klasse war. Sie versuchte gerade, ihre Lippen nachzuziehen, während sie auf einer holprigen Landstraße fuhr, als sie eine Radfahrerin anfuhr und tötete. Das war aber erst der Anfang ihres Albtraums. Doch was sie am meisten erstaunte, waren die ersten Fragen des Ehemanns des Opfers, die er stellte, als er davon erfuhr: „Wie geht es dem Mädchen? Ist sie verletzt?“

Es war Shannon unbegreiflich, wie jemand, der gerade solch einen schweren Verlust erlitten hatte, sich sofort nach dem Befinden der Verursacherin erkundigen konnte. Am Abend vor dem Begräbnis fühlte sie sich dazu gedrängt, den trauernden Ehemann aufzusuchen. Sie schreibt: „Als ich das Haus betrat, sah ich am Ende des Flurs einen großen, korpulenten Mann mittleren Alters auf mich zukommen, bei dem sich überhaupt keine Feindseligkeit in seinen Augen zeigte. Und er breitete die Arme aus, um mich herzlich zu empfangen.“

Bei diesem Mann handelte es sich um den Wycliffe-Bibelübersetzer, Gary Jarstfer. Bei dieser langen, mitfühlenden Umarmung brach Shannon in Tränen aus. Sie konnte nur noch schluchzen: „Es tut mir so Leid. Es tut mir so Leid.“ Gary sprach dann mit ihr freundlich über das Leben mit seiner Frau und welches Erbe sie hinterlassen hatte. Dann fügte er hinzu: „Gott will Sie dadurch stärken. ER möchte Sie gebrauchen. Ich möchte das Erbe von Marjorie, die eine gläubige Frau war, jetzt an Sie weitergeben. Es besteht darin, dass sie möchte, dass Sie Jesus Christus von ganzem Herzen lieben, genauso wie Marjorie es tat.“

Gary Jarstfer sorgte dafür, dass sämtliche Klagen gegen die verzweifelte Elft-Klässlerin fallen gelassen wurden. Er kümmerte sich auch weiterhin um sie und ermutigte sie ständig bei der weiteren Entwicklung ihres Lebens. Shannon Ethridge schreibt weiter: „Garys barmherzige Aktionen und seine herausfordernden Worte am Abend vor der Beerdigung seiner geliebten Frau Marjorie wurden für mich in den folgenden Jahren zur Quelle der Kraft und des Trosts.“

Die Welt sieht keine Logik in einem solchen Verhalten, aber es wird in der Bibel beschrieben. Die Liebe, die zu solch einem reichlichen Mitgefühl fähig ist, findet sich nicht in uns selbst, sondern nur dann, wenn wir in Jesus Christus sind. Die menschliche Natur diktiert uns ein völlig anderes Verhalten vor, wenn Dinge schief laufen. Das Fleisch (so wie der Apostel Paulus es ausdrückt) veranlasst uns dazu, selbstzentriert zu sein und nur auf uns selbst zu schauen. Der Heilige Geist ermutigt die Gläubigen jedoch dazu, nach außen zu blicken, und Anderen gegenüber Liebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl zu zeigen, wozu auch Vergebung gehört.

Als die Männer und Frauen in Thessaloniki schrecklich behandelt wurden, nur weil sie den einzig wahren Gott liebten und verehrten, betete der Apostel Paulus nicht, dass sie beim Kampf gegen das Böse stärker werden sollten. Er bat auch nicht darum, dass Gott ihre Unterdrücker niederstrecken möge. Sein Gebet lautete, dass diese Menschen vor Liebe und Mitgefühl überflossen. Dabei handelte er genau im Sinne von Jesus Christus, Der lehrt:

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