Szenendarstellung vom Buch der Offenbarung als Lebenshilfe – Teil 16

Kapitel 8 – Teil B – Lebenshilfe aus der Heiligen Schrift

Wenn wir im Buch der Offenbarung bei Kapitel 19 angekommen sind, haben wir den Punkt erreicht, auf den wir alle gewartet haben: Den Wendepunkt in der ganzen Geschichte. In diesem Buch haben wir gesehen, wie sich das Böse immer schneller abspielt, wobei die Gläubigen beispielloses Leid und Verfolgung trifft. Doch am Schluss kommt der Moment, auf den Gottes Volk seit der Himmelfahrt von Jesus Christus gewartet hat: ER kommt zurück auf die Erde!

Und was für eine Wiederkunft wird das sein! Nicht mehr länger können irregeleitete Menschen Ihn als lammfromm, schwach und unendlich tolerant karikieren. ER kommt jetzt mit unnachgiebiger Macht und vernichtet die Feinde Gottes in der blutigsten Schlacht, welche die Welt je gesehen hat. Dann ist der Höhepunkt von Gottes Gericht über die böse Welt gekommen. Der Apostel Johannes stellt Jesus Christus mit folgender Beschreibung als Sieger vor:

Offenbarung Kapitel 19, Vers 11

Dann sah ich den Himmel offenstehen und erblickte ein weißes Ross; der auf ihm sitzende Reiter heißt ›Treu und Wahrhaftig‹; ER richtet und streitet mit Gerechtigkeit.

Über der reichlich vorhandenen Gnade, die wir in jedem Moment unseres Lebens erfahren dürfen, vergessen wir oft Gottes Gerechtigkeit. Schlimmer noch: Wir versuchen die Gerichtstische umzuschmeißen und beschuldigen Ihn, übertrieben streng und lieblos zu sein.

Folgendes Beispiel zeigt Gottes langmütige Gnade sowie Sein Gericht auf. Es demonstriert die Ungeheuerlichkeit unserer Anklage:

Am ersten Tag des neuen Schuljahres erklärte der Lehrer seinen hundert Schülern ganz ausführlich, dass sie innerhalb des Schulhalbjahres drei Facharbeiten abgeben müssten und zwar am letzten Tag der Monate September, Oktober und November. Diese Termine müssten genau eingehalten und könnten nicht verschoben werden.

Ende September hatten 90 Schüler pflichtbewusst ihre Arbeiten abgegeben, während 10 Schüler reumütig vor Angst zitterten, weil sie den Termin versäumt hatten. „Es tut uns schrecklich Leid“, sagten sie. „Wir haben die Angleichung vom Gymnasium an die Hochschule verpasst. Doch wir versprechen, es das nächste Mal besser zu machen.“ Der Lehrer nahm ihre Entschuldigung an, warnte sie aber, den nächsten Termin nicht zu versäumen.“

Ende Oktober kam schnell, und etwa 80 hatten ihre Facharbeit abgegeben, während 20 mit leeren Händen dastanden. „Oh bitte“, bettelten sie, „wie sind am Wochenende nach Hause gefahren und haben darüber diesen Termin völlig vergessen.“ Der Lehrer zeigte wieder Mitleid, warnte sie jedoch: „Aber jetzt ist Schluss. Das nächste Mal wird es keine Entschuldigung mehr geben. Dann werdet ihr die Note 6 bekommen.“

Ende November hatten nur noch 50 ihre Facharbeit abgegeben. Der Rest versprach dem Lehrer: „Wir werden sie bald nachreichen.“

„Tut mir Leid“, erwiderte der Lehrer. „Es ist zu spät. Ihr bekommt jetzt alle eine 6.“

Die Schüler fingen an zu protestieren: „Das ist nicht fair.“

„Gut“, meinte der Lehrer. „Ihr wollt Gerechtigkeit, nicht wahr? Dann sage ich euch, was gerecht ist. Ihr werdet für alle drei Facharbeiten eine 6 bekommen, die ihr zu spät abgeliefert habt. So lautete die ursprüngliche Regel, oder?“

Genauso wird es sein, wenn Jesus Christus die Welt richtet. An die 2 000 Jahre hat Er damit gewartet, Sein Gericht abzuhalten. Je näher der Termin rückt, wird Er alle Haltepunkte entfernen, die uns daran hindern, noch vor dem Gericht zu Ihm zu kommen. ER wird sogar zwei Wunder wirkende Zeugen aussenden, die vor Seinem kommenden Zorn warnen. Danach werden weitere 144 000 Zeugen der ganzen Welt noch einmal das Evangelium übermitteln. Doch an dem Tag, an dem Er mit Seinen Heiligen und Engeln den Himmel verlässt, wird die Ära Seiner Gnade zu Ende sein, und die Stunde Seines Zorns ist gekommen.

Für viele Menschen ist die Vorstellung eines richtenden Gottes ein Vertragsbruch und eine Entschuldigung, das Christentum abzulehnen. N. T. Wright beschreibt diese Einstellung wie folgt:

„Das Wort ‚Gericht‘ hat für viele Menschen in unserer liberalen und post-liberalen Welt einen negativen Unterton. Wir müssen uns jedoch daran erinnern, dass in der gesamten Bibel gesagt wird, dass Gottes Gericht eine gute Sache ist, die gefeiert wird und nach der wir uns sehnen sollten. In einer Welt der systematischen Ungerechtigkeit, Tyrannei, Gewalt, Arroganz und Unterdrückung ist der Gedanke, dass ein Tag kommen wird, an dem die Bösen an ihren angemessenen Ort kommen und die Armen und Schwachen ihren gebührenden Anteil bekommen, die beste Nachricht, die es überhaupt gibt. Angesichts einer Welt, die sich in Rebellion gegen Ihn befindet, einer Welt voller Ausbeutung und Boshaftigkeit, MUSS ein guter Gott ein Gott des Gerichts sein.“

Wie könnten wir Gott „gut“ nennen, wenn Er zuließe, dass das Böse für immer die Welt verdirbt, die Er erschaffen und als „gut“ bezeichnet hat.

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