Szenendarstellung vom Buch der Offenbarung als Lebenshilfe – Teil 3

Kapitel 2 – Teil A Szenendarstellung – Die Märtyrer

Es war nach 10 Uhr am Sonntagmorgen, als Daniel Goldman, ein aufstrebender Rechtsanwalt in einer Turiner Kanzlei in Italien, sich aus dem Bett rollte. Er goss sich eine Tasse Kaffee ein, um wach zu werden, setzte sich entspannt in einen Sessel und schaltete das Fernsehgerät ein. Es gab nichts für ihn zu tun, bis Rachel aus der Kirche zurückkam. Dann würden sie in ihrem Lieblingsrestaurant zu Mittag essen.

Rachel Elon, Daniel wurde es warm ums Herz, wenn er an sie dachte. Er hatte diese Schönheit mit pechschwarzen Haaren vor fünf Monaten bei einer Bar-Mitzwah kennen gelernt. Die Anziehung war augenblicklich und gegenseitig vorhanden, und als die Liebe immer mehr aufblühte, fingen sie an, über Hochzeit zu sprechen.

Eine Frau in der Marketing-Firma, in der Rachel arbeitete, hatte sie zu einer christlichen Versammlung eingeladen, und innerhalb von nur wenigen Wochen war sie Christin geworden. Heute Morgen war es das zweite Mal, dass sie diese kleine Gemeinde besuchte.

Ihre Konvertierung störte Daniel nicht. Was ihn betraf, konnte sie jeder Religion nachfolgen, bei der sie sich wohlfühlte – oder überhaupt keine Religion haben. Er hatte an dem Tag damit aufgehört, eine Synagoge zu besuchen, als er die Hochschule verließ, und die einzige Verbindung zum Glauben seiner jüdischen Eltern war eine gelegentliche Hochzeit oder eine Bar-Mitzvah.

Eine Blitz-Meldung riss Daniel aus seinem Tagtraum. Es gab chaotische Berichte aus der ganzen Welt, dass Tausende Menschen ganz plötzlich verschwunden waren: Am Arbeitsplatz, in Autos, Flugzeugen, Schiffen und in Militärstationen. Dies hatte eine weitreichende Verheerung angerichtet. Autos waren ineinander gekracht, Flugzeuge waren abgestürzt, Gasanlagen waren explodiert. Ganze Städte lagen im Dunkeln, weil der Strom ausgefallen war. Daniel schüttelte ungläubig den Kopf, als er hörte, dass die Zahl der Todesopfer in die Millionen ging.

In diesem Moment verkündete der Moderator der Nachrichtensendung etwas sehr Seltsames: „Laut den Berichten scheint es so zu sein, dass es sich bei sämtlichen Verschwundenen um bekennende Christen gehandelt hat. Wir haben hier im Studio den pensionierten Pastor Marco Conti, der vielleicht etwas Licht in diese Sache bringt.“

Der ehemalige Kleriker erklärte die christliche Glaubensüberzeugung, welche „Die Entrückung“ genannt wird, die besagt, dass alle Christen in den Himmel hinauf genommen werden, damit ihnen die politischen und natürlichen Umbrüche erspart bleiben, welche dem Zweiten Kommen von Jesus Christus vorausgehen.

„Glauben Sie, dass dies jetzt geschehen ist?“, fragte der Moderator. „Natürlich nicht“, kicherte Marco und schüttelte den Kopf. „Erleuchtete Christen betrachten heute alle biblischen Wunder – einschließlich der Jungfraugeburten, Auferstehungen und Prophezeiungen – als Mythen, die dazu dienen sollen, noch größere Wahrheiten zu vermitteln, wie zum Beispiel die Fähigkeit des Menschen, geistliches Leben in sich selbst zu finden.“

„Dennoch scheint es so zu sein, dass alle, die verschwunden sind, praktizierende Christen waren.“

„Nun, nicht alle“, sagte der Pastor mit einem Lächeln. „Ich bin noch hier.“

Daniel schaute auf seine Uhr. Eigentlich müsste Rachel schon aus der Kirche zurück sein. Er rief sie auf ihrem Handy an. Keine Antwort. Er versuchte es die nächste halbe Stunde immer wieder. Schließlich fuhr er zu dem kleinen Kirchengebäude.

Die Autos – einschließlich das von Rachel – standen alle noch auf dem Parkplatz. Er betrat das Gebäude durch die offene Tür. Die Bänke waren leer. Doch ein halbes Dutzend Männer und Frauen standen herum und machten einen völlig verstörten Eindruck.

„Was ist passiert?“, fragte Daniel.

„Schauen Sie auf die Bänke“, antwortete eine Frau, deren Stimme brüchig klang.
Überall dort lagen Bibeln, Mitteilungsblätter und Handtaschen. Daniel suchte, bis er die Bibel in dem lavendelfarbenen Einband fand, von der er wusste, dass sie Rachel gehörte. Er sackte zu Boden und merkte kaum, dass das Schluchzen, welches er hörte, sein eigenes war.

Tagelang war Daniel völlig benommen. Er machte alles nur noch mechanisch und kam seinen Pflichten in der Kanzlei ohne seinen üblichen Enthusiasmus und ohne jegliche Kreativität nach. Die Firma selbst war in Aufruhr, weil sie vierzehn ihrer Angestellten, die älter als 50 Jahre alt waren, bei diesem verheerenden Verschwinden verloren hatte. Das zusätzliche Arbeitspensum stresste die zurückgebliebenen Rechtsanwälte und deren Mitarbeiter. Daniel dagegen war dankbar für diese Ablenkung und machte viele Überstunden.

Das erste Land, welches wieder zu seinem Gleichgewicht fand, war Großbritannien. Derjenige, der für diese Erholung gesorgt hatte, war der brillante Premierminister Judas Christopher, der die dringendsten Probleme gelöst und Teams gebildet hatte, welche Arbeiter für die Aufräum- und Reinigungsarbeiten eingesetzt hatte und Fachkräfte, um die vakanten Positionen neu zu besetzen. Obwohl die Bevölkerung noch verunsichert war, stellten die Briten innerhalb von wenigen Wochen wieder eine funktionstüchtige Gesellschaft auf die Beine.

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