Die Riesen im Inneren bekämpfen – Teil 7

Zerstöre Deine Mutlosigkeit – Teil 1

Du kannst den Kampf gewinnen und siegreich leben

Hände, was für einfache, erstaunliche Geschenke, und wir nehmen sie als selbstverständlich.

Carolyn wusste, was es bedeutete, vor dem Klavier zu sitzen und zu zeigen, wie ihre Finger über die Tasten fliegen. Sie erfüllte das Haus mit erhabener Kirchenmusik. Sie konnte auch 85 Wörter in der Minute tippen. Handarbeit, Kochen und sogar das einfache Binden einer Schleife um ein Päckchen gingen ihr leicht von der Hand. Doch das alles hatte sie als selbstverständlich hingenommen. Jetzt weiß sie das.

Doch die Hände waren nicht das Einzige, was Carolyn verlor. Als sie im Jahr 1991 einen Schlaganfall erlitt, war es ein Wunder, dass sie überlebte. Die Ärzte glaubten nicht, dass sie den nächsten Tag noch am Leben sein würde. Aber sie musste von da an bei allen Dingen einen Neuanfang machen. Sie musste wieder Lesen, Schreiben und sogar das Sprechen lernen, so als wenn sie ein kleines Kind wäre. Wie konnten so viele einfachen Dinge so schnell verschwinden?

Der Schlaganfall war wie ein Dieb in der Nacht gekommen und raubte Carolyn beinahe jede Fähigkeit – mit Ausnahme die des Weinens. Und das tat sie mehr als jemals zuvor.

Es war Doretha klar, dass ihr Ehemann zuviel trank. Aber was konnte sie dagegen tun? Wann immer sie ihn mit diesem Problem konfrontierte, flüchtete er sich in einen Wutausbruch und trank danach nur noch mehr. Da es keine realisierbaren Optionen gab, versuchte Doretha einfach, es zu ignorieren und sich darauf zu konzentrieren, ihren Sohn gut zu erziehen. Sie setzte ihren ganzen Fokus auf die Mutterschaft.

Doch schon bald stellte sich heraus, dass dies keine Option war.

An einem Herbstabend im Jahr 1995 hantierte ihr Ehemann dummerweise mit seinem Gewehr, während er unter Alkoholeinfluss stand. Er rutschte mit seinen Händen ab, das Gewehr ging los, und eine Kugel traf ihren Sohn tödlich.

Während ihr Mann im Gefängnis saß, blieb Doretha verzweifelt in der Stille des Hauses allein zurück. Sie hatte nicht mehr länger den Wunsch weiterzuleben, doch sie fürchtete sich auch vor dem Tod. Vor langer Zeit, als sie 13 Jahre alt war, hatte sie sich einer Kirchen-Gemeinde angeschlossen, doch über Themen wie Tod, Ewigkeit und die Fragen des Lebens war dort nicht gepredigt worden.

Doretha erinnert sich noch daran, wie sie des Nachts in ihr Auto stieg und stundenlang durch die Gegend fuhr, immer in der Hoffnung, dass sie vielleicht einschlafen und auf diese Weise ihrem derzeitigen Alptraum entfliehen könnte. Aber jedes Mal schien irgendetwas sie zu beschützen. Bei Tag fing sie an, Kirchen zu besuchen. Das war für sie eine gute Medizin. Doch der Effekt ließ nach, wenn sie die Kirchenräume verließ und wieder in ihre gähnende Stille ihres Zuhauses zurückkehrte.

  • Wo genau liegen die Grenzen bei dem, was ein Mensch ertragen kann?
  • Was sind die Maßstäbe im Hinblick auf Schmerz und Mutlosigkeit?
  • Wie unterscheidet sich meine Entmutigungs-Schwelle von Deiner?

Ich bin mir nicht sicher, die Antworten auf diese Fragen zu haben. Doch der menschliche Verstand ist ein erstaunliches Instrument. Nehmen wir mal als Beispiel Lawrence Hanratty, den man den „unglücklichsten Mann in New York City“ nannte. Die Geschichte dieses armen Kerls wurde in der „Los Angeles Times“ veröffentlicht. Er hatte im Jahr 1984 bei Bauarbeiten einen schweren Stromschlag abbekommen. Wochenlang lag er im Koma, während seine Anwälte für seinen Haftungsanspruch kämpften. Einer von ihnen wurde vor Gericht nicht zugelassen und zwei starben. Hanrattys Ehefrau brannte mit einem der Rechtsanwälte durch.

Lawrence Hanratty verlor sein Auto bei einem schrecklichen Verkehrsunfall. Nachdem die Polizei die Unfallstelle verlassen hatte, kamen Kriminelle und beraubten ihn. Dann kämpften die Versicherungen dafür, dass sie keine Schadenersatzleistungen zahlen mussten, und sein Hauswirt versuchte, bei ihm eine Zwangsräumung durchzuführen. Lawrence litt an Depressionen und an Platzangst. Er brauchte Sauerstoff-Kanister, um atmen zu können und nahm 42 Tabletten pro Tag wegen seiner Herz- und Leber-Erkrankung ein.

Doch ein Mitglied des Stadtrates nahm sich seiner an. Die Nachbarn kamen hinzu, um ihm zu helfen. Erstaunlicherweise fasste Lawrence Hanratty sein Leben mit den Worten zusammen: „Es gibt immer Hoffnung.“

Wenn man den Mut verliert

  • Wärst Du dazu in der Lage, über Hoffnung zu sprechen, nach einer Kette von undenkbaren Katastrophen?
  • Hast Du es geschafft, während der Tiefpunkte in Deinem Leben die Akzente auf das Positive zu setzen und das Negative auszuklinken?

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