Wie Gott in Seinen Kindern wirkt – Teil 22

Kapitel 38
Manche Dinge sind nicht verhandelbar

Der amerikanische Komiker, Schauspieler, Autor und Cowboy Will Rogers meinte einst, dass eine sichere Methode, um einen Krieg zu vermeiden, die wäre, Friedenskonferenzen abzuschaffen.

Natürlich war das einer seiner üblichen Scherze. Er machte sich da über die schwache Angewohnheit lustig, Aktionen durch Gespräche zu ersetzen. Doch hinter dieser Bemerkung verbirgt sich noch mehr als nur eine kleine, unbequeme Wahrheit.

Wir leben jetzt in einem Zeitalter, in dem viele Gespräche geführt werden. Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass in den Zeitungen die eine oder andere Schlagzeile zu lesen ist, in der es heißt.

  • „Die Gespräche haben begonnen“
  • „Die Gespräche werden fortgesetzt“
  • „Die Gespräche werden wieder aufgenommen“

Die schlechte Meinung von Rogers über dieses endlose offizielle Geschwätz rührt daher, dass alle Differenzen die Folge davon ist, dass Menschen darin versagen, einander zu verstehen. Wenn jeder herausfinden könnte, was der Andere gerade denkt, würde er zu seiner Freude feststellen, dass sie eigentlich alle einer Meinung sind. Dann bräuchten sie nur noch zu lächeln, sich die Hände zu schütteln und nach Hause zu gehen. Und danach würden sie viel glücklicher leben.

Im Grunde existiert nur diese Eine-Welt-Philosophie, bei der man denkt, dass alle Menschen Brüder seien. Sie spukt in vielen Köpfen der Lehrer und Politiker herum. (Doch die hartherzigen Realisten des kommunistischen Lagers wissen es besser. Vielleicht ist der Grund dafür der, dass sie auf der ganzen Welt so gewaltige Fortschritte machen, während diejenigen, die denken, dass alle Menschen Brüder seien, verwirrt herumrennen und lächeln, auch wenn sie diese Philosophie tötet.)

Folgende Wörter und Vorstellungen werden aus der Bibel herausgenommen, neu definiert und wahllos auf jede Situation angewandt:

  • Toleranz
  • Wohltätigkeit
  • Verständnis
  • Guter Wille
  • Geduld

und andere.

Dabei geht man so weit, dass man tatsächlich allen Ernstes glaubt:

  • Dass der Kidnapper gar nicht das Kind stehlen wollte, sondern dass man nur versuchen müsste, ihn zu verstehen
  • Dass der Einbrecher, der heimlich ins Haus eingedrungen ist und eine Pistole mit sich führt, in Wirklichkeit kein schlechter Mensch sei, sondern nur ein Verlangen nach Gemeinschaft und Zweisamkeit habe
  • Dass der Bandenmörder, der seine Opfer verschleppt hat, davon abgebracht werden könnte, Morde zu begehen, wenn man nur an seine grundsätzliche Güte glaubt und mit ihm redet

Und das alles unterstellt man der Lehre von Jesus Christus, was mit Sicherheit falsch ist.

Der gängige Ausdruck ist jetzt „in Berührung bleiben“. Es heißt: „Man darf den Dialog niemals sterben lassen und keine Entscheidung als endgültig betrachten. Alles ist verhandelbar. Wo Leben ist, kann ein Gespräch stattfinden, und wo man miteinander redet, besteht Hoffnung.“ Der Verfechter von langen Palavern sagt: „Solange sie miteinander sprechen, schießen sie nicht aufeinander.“ Aber sie vergessen dabei Pearl Harbor.

Das Verlangen zu konferieren hat auch die Kirche erreicht, was nicht verwunderlich ist, da sie sich bei allem, was sie heute tut, nach der Welt ausrichtet. Ich bin schmerzlich berührt, aber auch gleichzeitig amüsiert, wenn ich die jungen Männer auf der Kanzel sehe, wie sie sich anstrengen, den Propheten zu spielen und dabei kerzengerade stehen und kühn über Vorstellungen sprechen, die ihnen zuvor von Psychiatern, Soziologen, Buchautoren, Wissenschaftlern und säkularen Lehrern in die Köpfe eingepflanzt wurden. Die Fähigkeit richtig einzuschätzen, in welche Richtung sich die öffentliche Meinung bewegt, ist eine Gabe, die nicht verachtet werden sollte. Wenn Priester sie richtig einsetzen, können sie die Wahrheit laut aussprechen, ohne dabei in Schwierigkeiten zu geraten.

Die Neo-Christen unserer Tage haben ein neues Gebot eingeführt. Es lautet: „Du sollst nicht widersprechen.“ Ebenso wurde eine neue Seligpreisung erfunden. Sie heißt: „Selig sind die, die alles tolerieren, weil sie dann für nichts verantwortlich gemacht werden können.“ Es wird jetzt überall akzeptiert, öffentlich über religiöse Differenzen zu sprechen, aber nur in dem Verständnis, dass niemand versucht, den Anderen zu konvertieren oder ihm die Irrtümer in seinen Glaubensüberzeugungen aufzuzeigen. Der Zweck dieser Gespräche ist NICHT, sich mit der göttlichen Wahrheit auseinanderzusetzen, sondern zu entdecken, wie die Angehörigen anderer Religionen denken und auf diese Weise Nutzen aus deren Sichtweisen zu ziehen. In gleicher Weise geht man davon aus, dass sie dasselbe tun würden.

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