Die Verwandlung – Teil 27

Gott ist kein Götze, der besänftigt werden muss

Johannes Kapitel 3, Vers 16

„Denn so sehr hat Gott (der himmlische Vater) die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen (= einzigen) Sohn hingegeben hat, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“

Ist das nicht ein Grund zum Jubeln? Hier ist von dem unglaublichen Geschenk Gottes die Rede, durch das wir NICHT wegen unserer Sünden sterben müssen. Eine großartige Sache für uns, zweifellos.

Was sagt das aber über Gott aus? Manche werden sich die Frage stellen: „Wenn der himmlische Vater die Menschen so sehr liebt, warum hat Er sich dann nicht selbst hingegeben? Warum ist Er nicht persönlich in Fleisch und Blut auf die Erde gekommen und hat sich selbst dem schmerzvollsten und erniedrigendsten Tod hingegeben, den man sich nur vorstellen kann? Aber nein, Er hat stattdessen Seinen Sohn beauftragt.“ Während sie für die vollbrachte Erlösung dankbar sind, haben sie einige Bedenken in Bezug auf die Art und Weise, wie Gott sie ausgeführt hatte.

Weiter fragen sie sich: „

  • Was ist das für ein Vater, der Sein Bedürfnis nach Gerechtigkeit durch den Tod Seines Sohnes stillt?
  • Hätte Er uns nicht einfach vergeben können, ohne den Tod eines unschuldigen Opfers dafür zu verlangen?
  • Wenn mir jemand Unrecht tut und mein Zorn nur dadurch besänftigt werden kann, dass ein Anderer bestraft wird, damit ich dem Übeltäter vergeben kann: Was sagt das denn über mich aus?“

Fragen wir Andere dazu, dann flüchten sich die meisten in die Antwort: „Gottes Forderung nach Gerechtigkeit liegt jenseits unserer Vorstellungskraft.“ Viele schrecken wegen der uneinheitlichen Sichtweisen über Gott vor der von Ihm ersehnten innigen Beziehung zurück. Diese Anschauungen resultieren daraus, dass man denkt, dass es beim Kreuz hauptsächlich darum gegangen sei, Gott zu besänftigen,

Stattdessen sollten uns die nicht zu beantwortenden Fragen zum Nachdenken über die verdrehte Sicht des Kreuzes anregen. Seit dem Sündenfall Adams stellt man sich Gott NICHT als einen liebenden Vater vor, Der uns dazu einlädt, Ihm zu vertrauen vor, sondern als anspruchsvollen Herrscher, Den es zu besänftigen gilt. Wenn man an diesem Punkt ansetzt, missversteht man Gottes Ziel mit dem Kreuz. Dem himmlischen Vater ging es nicht darum, SEIN eigenes Bedürfnis zu Lasten Seines Sohnes zu erfüllen, sondern ein Bedürfnis in UNS auf Seine eigenen Kosten zu stillen.

Ständig jemanden besänftigen zu müssen, ist eine ganz schwere Belastung, insbesondere wenn man es mit dem allwissenden und allmächtigen Gott zu tun hat. Aber Gott spielt so ein schreckliches Spiel nicht, obwohl das vielen Christen genauso eingetrichtert wird. Deshalb schwanken sie hin und her zwischen dem Versuch, ihr Bestes zu geben, um Ihm zu gefallen und – wenn sie merken, dass sie das nicht können – dem Versuch, sich vor Ihm zu verstecken.

Als Adam und Eva in die Frucht bissen, wurden ihre Augen geöffnet, so dass sie Gutes und Böses sehen konnten. Das erste Böse, das sie sahen, war in ihnen selbst.

Obwohl sie seit dem Tag ihrer Erschaffung nackt waren, wurden sie sich jetzt ihrer Nacktheit bewusst und suchten nach etwas, womit sie ihre Blöße bedecken konnten. Sie pflückten Feigenblätter, nähten sie zusammen und streiften sie über. Aber Feigenblätter sind stachelig und kratzig. Dieses Material als Unterwäsche zu wählen, war keine gute Entscheidung. Der wahre Preis ihrer Blöße zeigte sich jedoch erst kurze Zeit später, als sie Gottes Stimme im Garten Eden hörten. Statt dass sie sich bei Ihm sicher gefühlt hätten, sahen sie sich gezwungen, sich vor Ihm zu verstecken. Beachte, dass Gott sich weder vor ihnen versteckte noch über ihren Ungehorsam verärgert war. Adam und Eva waren es, die vor Scham fast im Boden versanken und hofften, die Büsche würden abdecken, was die Feigenblätter offen ließen.

Sie berichteten Gott von ihrer Blöße und ihrem Versagen. Dabei suchten sie zwar immer noch Schutz, aber nun bei sich selbst. Adam stellte Eva bloß:

1.Mose Kapitel 3, Vers 12

Da antwortete Adam: »Das Weib, das Du mir beigesellt hast, die hat mir von dem Baume gegeben, da habe ich gegessen.«

Adam wandte sich in seiner eigenen Rechtfertigung gegen Eva und benutzte die Schuldzuweisung aus demselben Grund, aus dem er die Feigenblätter benutzt hatte. Adams Beschuldigung hörte aber nicht bei Eva auf. Nicht nur die Frau war es, die ihn stolpern ließ, sondern er gab auch noch Gott die Schuld, weil Er ihm diese Frau beigesellt hatte. Adam versuchte demnach sogar, einen Teil der Verantwortung auf Gott abzuwälzen.

Als Gott sich Eva zuwandte, gab sie der Schlange die Schuld.

1.Mose Kapitel 3, Vers 13

Da sagte Gott der HERR zu dem Weibe: »Warum hast du das getan?« Das Weib antwortete: »Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen.«

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