Segen oder Gericht? – Teil 74

Bibelstudie über 1.Thessalonicher Kapitel 3, 4 und 5

von dem messianisch-jüdischen Rabbiner Alan Horvath vom 17. April 2014:

Willkommen meine Freude zu dem, was den Abschluss unserer Studie über den 1. Thessalonicher-Brief bildet.

1.Thessalonicher Kapitel 3, Verse 1-13

1 Daher, als wir es nicht länger aushalten konnten, entschlossen wir uns, in Athen allein zurückzubleiben, 2 und sandten Timotheus ab, unsern Bruder und Gottes Diener bei der (Verkündigung der) Heilsbotschaft von Christus: Er sollte euch stärken und euch Zuspruch für euren Glauben bringen, 3 damit niemand in den gegenwärtigen Bedrängnissen wankend würde; ihr wisst ja selbst: Dazu (zur standhaften Ertragung der Drangsale) sind wir bestimmt. 4 Denn schon damals, als wir noch bei euch waren, haben wir euch vorausgesagt, dass wir Drangsale würden erleiden müssen; und so ist es denn auch gekommen, ihr wisst es ja.

5 Deshalb habe ich auch, als ich es nicht länger aushalten konnte, (einen Boten) an euch abgeschickt, um Kunde über euren Glaubensstand zu erhalten, ob nicht etwa der Versucher euch in Versuchung geführt habe und unsere Arbeit damit vergeblich werden sollte (oder: vereitelt worden sei). 6 Jetzt aber, nachdem Timotheus von euch zu uns zurückgekehrt ist und uns gute Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe gebracht und (uns berichtet hat,) dass ihr uns allezeit ein gutes Andenken bewahrt und euch nach einem Wiedersehen mit uns ebenso sehnet, wie auch wir uns nach euch sehnen, 7 so sind wir dadurch, was euch, liebe Brüder, betrifft, trotz aller unserer äußeren Not und Bedrängnis durch eure Glaubenstreue wieder guten Mutes geworden; 8 denn jetzt haben wir wieder vollen Lebensmut, wenn ihr feststeht im HERRN.

9 Ja, wie könnten wir wohl Gott im Hinblick auf euch genug Dank als Gegengabe für all die Freude darbringen, mit der wir um euretwillen vor unserem Gott erfüllt sind? 10 Bei Tag und bei Nacht bitten wir Ihn deshalb aufs Inständigste darum, Er wolle uns vergönnen, euch von Angesicht zu Angesicht wiederzusehen und den Mängeln abzuhelfen, die eurem Glauben noch anhaften. 11 Ja, Er selbst, unser Gott und Vater, und unser HERR Jesus wolle uns den Weg zu euch bahnen! 12 Euch aber lasse der HERR in der Liebe zueinander und zu allen Menschen wachsen und reich werden, wie auch wir euch gegenüber (von Liebe durchdrungen sind)! 13 Ja, Er mache eure Herzen fest, damit sie vor unserem Gott und Vater tadellos in Heiligkeit seien, wenn unser HERR Jesus mit allen Seinen Heiligen kommt (oder: erscheint)!

„Seine Heiligen“, das sind die kodashim, die Geweihten. Es sind jene Gläubigen, die Elohim (den himmlischen Vater, Seinen Sohn und den Heiligen Geist) zur Nummer 1 auf ihrer Prioritätenliste gemacht haben. Sie sind nichts und niemand Anderem geweiht als nur Elohim ganz allein. Dies ist die Bedeutung von kodashim. Andere Übersetzungen sprechen von Heiligen, und ein Heiliger ist ein Gläubiger. Hier in Vers 13 sehen wir, dass Yeshua (Jesus Christus) zurückkehrt mit denen, die bei der Entrückung (netchatev) genommen wurden. Es heißt in Vers 13, „Damit sie vor unserem Gott und Vater tadellos in Heiligkeit seien, wenn unser HERR Jesus mit allen Seinen Heiligen kommt (oder: erscheint)!

Dies bezieht sich auf das zweite Kommen, wenn Yeshua mit all jenen wiederkommt, die VOR der großen Trübsal entrückt wurden.

1.Thessalonicher Kapitel 4, Verse 1-3

1 Weiter nun, liebe Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem HERRN Jesus, dass ihr ganz so, wie ihr es von uns vernommen habt, auf welche Weise ihr wandeln und zu Gottes Wohlgefallen leben müsst, – ihr wandelt ja auch wirklich so –, dass ihr darin immer noch zunehmet (oder: vollkommener werdet); 2 ihr wisst ja, welche Weisungen wir euch im Auftrag des HERRN Jesus gegeben haben. 3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr die Unzucht meidet.

Man kann auch sagen: Es ist der Wille Gottes, dass ihr geheiligt, dass ihr Ihm geweiht seid. Aber genauer ausgedrückt: In der Originalsprache, heißt es in Vers 3: „Dies ist der Wille Gottes, Der Deine Heiligung ist, dass Elohim Dir geweiht ist und nichts Anderem als Dir.“ Dies ist eine etwas andere Aussage, nicht wahr?

Elohim ist ein Wort in der Mehrzahl und bezieht sich auf den himmlischen Vater, Seinen Sohn Jesus Christus und den Heiligen Geist. „Das ist der Wille des Elohim, Der eure kodasha (Heiligung) ist, Welcher Dir geweiht ist und nur Dir allein, dass Ihr meidet die Unzucht.“ Im biblischen Sinn wird unter Unzucht verstanden, andere Götter anzubeten. Geistliche Unzucht ist Idolatrie, was bedeutet, andere Dinge anzubeten; etwas Anderem oder jemand Anderem geweiht zu sein als Elohim. Irgend etwas Anderes vor Gott setzen, etwas Anderes oder jemand Anderen wichtiger sein lassen als Elohim, das ist geistliche Unzucht. Wer dies praktiziert, ist nicht kodesh (heilig).

1.Thessalonicher Kapitel 4, Verse 4-13

4 Dass ein jeder von euch wisse, sein eigenes Gefäß (d.h. wohl: Weib) sich zu erwerben (oder: zu besitzen) in Heiligkeit und Ehrbarkeit, 5 nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen, 6 dass niemand sich Übergriffe zuschulden kommen lasse und in Geschäften seinen Bruder übervorteile; denn ein Rächer ist der HERR über (oder: für) alle solche Verfehlungen, wie wir es euch schon früher gesagt und nachdrücklich bezeugt haben; 7 Gott hat uns ja nicht zur Unsittlichkeit berufen, sondern zur Heiligung. 8 Mithin wer (diese Weisungen) missachtet, der missachtet damit nicht einen Menschen, sondern Gott, denselben, der euch auch Seinen Heiligen Geist ins Herz gibt (oder: gegeben hat).

9 Was sodann die Bruderliebe betrifft, so brauchen wir euch über diese nicht brieflich zu unterweisen, denn ihr seid selber von Gott gelehrt worden, einander zu lieben, 10 und ihr beweist das auch durch die Tat an allen Brüdern in ganz Mazedonien. Doch ermahnen wir euch, liebe Brüder, darin noch vollkommener zu werden 11 und eure Ehre darin zu suchen, dass ihr ein ruhiges Leben führt, euren eigenen Geschäften nachgeht und euch euer Brot mit eurer Hände Arbeit verdient. So haben wir es euch geboten, 12 damit ihr im Verkehr mit den Draußenstehenden (= Nichtchristen; vgl. Kol 4,5) einen ehrbaren Wandel führt und niemandes Unterstützung nötig habt. 13 Wir wollen euch aber, liebe Brüder, über die Entschlafenen (eig. die Schlafenden) nicht im Unklaren lassen, damit ihr nicht betrübt zu sein braucht wie die anderen, die keine Hoffnung haben.

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