Segen oder Gericht? – Teil 4

Wie kann ich sicher sein, ob ich erlöst bin? – Teil 4

Kapitel 4 – Wie man wahre Sicherheit erlangt

Als ich dieses Seminar gab, befragten meine Studenten andere Studenten und deren Lehrkörper, ob sie sich ihrer Erlösung sicher wären. Mehr als 90 % der Befragten sagten, dass sie sich nicht sicher seien. Darüber hinaus dachten sie, es wäre anmaßend, wenn jemand von sich behaupten würde, sich seiner Erlösung sicher zu sein. Sie betrachteten die Vorstellung der Sicherheit nicht als eine Tugend, sondern als einen Fehler, als ein Laster. Die Beschäftigung mit der Erlösungssicherheit allein hatte bei ihnen schon einen negativen Beigeschmack, weil sie davon ausgingen, dass dies zu Arroganz und Hochmut führen würde.

Natürlich gibt es keine schlimmere Arroganz als Sicherheit im Hinblick auf etwas zu haben, was wir in Wahrheit gar nicht besitzen. Sich der Erlösung sicher zu sein, wenn wir uns gar nicht im Erlösungsstatus befinden, ist reiner Hochmut. In gleicher Weise sind wir arrogant, wenn wir sagen, dass Sicherheit gar nicht möglich sei, weil wir dadurch die Wahrhaftigkeit Gottes verleumden würden. Wenn es aber möglich IST, Sicherheit darüber zu erlangen, ist es arrogant von uns, wenn wir nicht danach suchen.

Als wir die Quellen der falschen Sicherheit untersuchten, haben wir gesehen, dass eines der größten Probleme ist, ungenaue Erkenntnis über die Erlösungsbedingungen zu haben. Mit anderen Worten: Eine schlechte Theologie kann eine falsche Sicherheit hervorrufen. Andererseits führt eine gute Theologie zu einer echten Sicherheit. Wenn wir deshalb anfangen zu erforschen, wie wir eine echte und gesunde Basis für unsere Erlösungssicherheit erlangen können, ist das Erste, was wir tun müssen, die Theologie dazu anzuschauen.

Der Auftrag, nach Sicherheit zu suchen

Einer der Schlüsseltexte dazu finden wir in:

2.Petrus Kapitel 1, Verse 10-11

10 Darum seid um so eifriger darauf bedacht, liebe Brüder, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wenn ihr das tut, werdet ihr SICHERLICH niemals zu Fall kommen; 11 denn auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Reich unseres HERRN und Retters (oder: Heilands) Jesus Christus gewährt werden.

„Festmachen“ heißt „sicher stellen“. Hier haben wir den eindeutigen apostolischen Auftrag, dass wir Nachforschungen im Hinblick auf unsere Erlösung anstellen sollen und dies aber nicht auf eine hochmütige Weise und nicht nur gelegentlich. Vielmehr sollen wir unsere Berufung und unsere Erwählung durch fleißiges Arbeiten festmachen. Der Apostel Petrus sagt uns hier, dass das sehr wichtig ist. Dann fährt er fort und liefert uns die praktischen Gründe, weshalb wir dies tun sollen.

Petrus ist sehr bedacht auf dieses Erwählungskonzept. Bereits in seinem ersten Brief wendet er sich an die fremden Gläubigen und erklärt ihnen, was es für unsere geistliche Reise bedeutet, „auserwählt“ zu sein:

1.Petrus Kapitel 1, Verse 1-2

1 Ich, Petrus, ein Apostel Jesu Christi, entbiete meinen Gruß den Fremdlingen (= fremden Gemeindegenossen), die in Pontus, Galatien, Kappadozien, (der römischen Provinz) Asien und Bithynien in der Zerstreuung leben 2 und nach der Vorersehung Gottes des Vaters dazu auserwählt sind, in der Heiligung (oder: durch die Heiligung) des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blute Jesu Christi (zu gelangen): Gnade und Friede möge euch immer reichlicher zuteil werden!

Als Petrus dann seinen zweiten Brief an dieselben Menschen adressiert, erinnert er sie daran, wie wichtig es ist, ihre Erwählung sicher zu stellen.

Dass der Apostel den Begriff „Erwählung“ erwähnt, ist von großer Bedeutung. Denn dadurch treten wir in das Tor zur Theologie ein. Viele Menschen glauben nicht an Erwählung und vergessen dabei, dass es sich da um ein göttliches Konzept handelt. Andere fragen: „Woher weiß man, ob man erwählt ist oder nicht?“ Ich sage den Menschen, die mit dem Erwählungskonzept zu kämpfen haben, dass ich mir keine wichtigere Frage vorstellen kann, die im christlichen Leben gelöst werden muss, als die, ob wir zu den Auserwählten zählen oder nicht. Wenn wir die richtige Erkenntnis über die Erwählung haben, und wenn wir wissen, dass wir zu den Auserwählten gehören, dann gibt uns das einen unfassbaren Trost, wenn wir mit Furcht und Zittern an unserer Erlösung arbeiten, angesichts all der verschiedenen Bedrängnisse, denen wir in unserem christlichen Leben ausgesetzt sind.

Philipper Kapitel 2, Vers 12

Daher, meine Geliebten: Wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, so seid darauf bedacht, nicht nur wie damals, als ich bei euch anwesend war, sondern jetzt, wo ich fern von euch bin, noch weit mehr eure Rettung mit Furcht und Zittern zu schaffen.

2.Timotheus Kapitel 3, Vers 12

Und so werden auch alle (anderen), die in Christus Jesus ein gottseliges Leben zu führen GEWILLT sind, Verfolgungen zu erleiden haben.

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