Satans Religion – Teil 14

Quelle

„Eros, Ekstase und Schöpfung“

Dieser Name der Konferenz über „Christliche Spiritualität“, die im Jahr 1995 in der Grace Kathedrale stattfand, verhieß eine Menge fleischlicher Freuden, aber wenig biblische Weisheit. Ich stand wieder einmal in einer Schlange draußen vor der massiven Episkopal-Kathedrale in San Francisco. Ich las das Konferenz-Programm:

„Die Wiedergeburt der christlichen Spiritualität stellt die ursprüngliche Glorie von der Vision von Christus wieder her: Der göttliche Eros verbindet die Seele mit Gott. Die Wiederherstellung der ursprünglichen Leidenschaft ist entscheidend für die Verkörperung der heiligen Weisheit und der wesentlichen Transformation des Bewusstseins, die nötig ist, um den Planeten zu bewahren.“

Die Kirche öffnete die Türen, und die Menge begann sich nach vorne zu drängen. Am Eingang händigte mir eine Frau ein Programm aus.
„Wie viele Besucher erwarten Sie?“, frage ich sie.
„Ungefähr 800“, antwortete sie.
Jemand kündigte an, dass hinten in der Kirche Bücher zum Verkauf angeboten wurden. Ich ging dorthin, um sie mir anzuschauen. Sofort fiel mir das bereits erwähnte dicke Buch der Futuristin Barbara Marx Hubbard „The Revelation“ (Die Offenbarung) ins Auge. Ich nahm es in die Hand, öffnete es in der Mitte und las einen Abschnitt, der wie folgt begann:

„Göttliche Kinder wissen immer, dass sie in Gottes Handeln miteinbezogen sind.“ Diese Worte klangen christlich, aber der Inhalt war okkult. Der nächste Satz ließ keinen Zweifel offen über die Quelle:

„Ihr werdet zur Selbstheilung, Telepathie, Hellseherei, Hellhörigkeit fähig sein. Einfühlsame Liebe wird ein Dauerzustand sein. Eine Gemeinschaft von natürlichen Christussen ist dazu bestimmt, den Plan Gottes auszuführen, supersexuell beschäftigt mit der bewussten Mitschöpfung, immer ekstatisch, immer neu, immer achtsam für Gott.“

So lautet ihre Auslegung von

Offenbarung Kapitel 10, Verse 5-7

5D a hob der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land hatte stehen sehen, seine rechte Hand zum Himmel empor 6 und schwur bei Dem, Der in alle Ewigkeit lebt, Der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist und das Meer und was in ihm ist: »Es wird hinfort kein Verzug mehr sein, 7 sondern in den Tagen, in denen die Stimme des siebten Engels erschallt, wenn er in die Posaune stoßen wird, ist dann das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen, wie Er es seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft zuverlässig mitgeteilt hat!«

Was für eine verwirrende Vermischung von christlichen Wörtern mit okkulten Konzepten. Eine schnelle Untersuchung zeigte, dass Barbara Marx Hubbard oder ihre „innere Stimme“ das ganze Buch der Offenbarung Stück für Stück neu interpretiert hatte, alles außer Kapitel 17in welchem es um die Rückkehr und die Zerstörung der heidnischen Hure Babylon geht. Bei der „Stimme“ schien es sich um einen Geist zu handeln, der sich „Christus“ nannte. Ich betete um den Schutz, den nur der wahre Christus geben kann. Dann las ich weiter auf den Seiten 154 und 155:

„Ihr werdet androgyn sein. Ihr werdet lernen mitzuschöpfen. Ihr werdet Euch nur bei seltenen Gelegenheiten dafür entscheiden, ein neues Wesen zu schaffen, wenn die ganze Gemeinschaft von natürlichen Christussen die Notwendigkeit sieht. Ihr erschafft, so wie Gott es tut. Ihr heilt, so wie Gott es tut.“

Will sie damit sagen, dass neue Babys nur dann geboren werden, wenn die ganze Gemeinschaft zustimmt? Das scheint ein krasser Widerspruch zu der feministischen Forderung zu sein, dass jede Frau über ihren eigenen Körper bestimmen und die Kontrolle über ihre eigene Produktivität haben soll. Das widerspricht auch ihrer eigenen Aussage, dass jeder ein „natürlicher Christus“ sein könne, dazu ermächtigt, zu schaffen, zu produzieren und zu heilen, „wie Gott es tut“. Doch es passt zu den kollektiven politischen Idealen der radikalen Feministinnen. So soll einerseits niemand Gott um irgendetwas bitten, da die Menschen die Kraft Gottes hätten. Andererseits soll sich jeder individuelle Gott vor dem kollektiven Gott verneigen – der „Gemeinschaft der natürlichen Christusse“!

„Das ist das beste Buch, das ich jemals gelesen habe“, sagte die Frau neben mir.
Ich drehte mich zu ihr um und lächelte. „Was macht es so gut?“
Sie dachte einen Moment nach. „Es geht um Transformation. Es geht um die Hoffnung für die Zukunft. Unser kollektiver Verstand entwickelt sich zu einer neuen Einheit.“
Als ich das Buch in die Hände der Verkäuferin legte, sprach mich eine andere Frau an: „Sie werden dieses Buch lieben.“

Ein tiefer, eindringlicher Ton begann die höhlenartige Kathedrale zu erfüllen und veranlasste uns dazu, Platz zu nehmen. Es klang wie eine Art Horn. Auf der Bühne über dem Kirchenaltar blies jemand in ein Ende einer langen, ungleichmäßigen Tuba. Das andere Ende ruhte auf einem Sockel. Das seltsame Instrument, las ich im Programm, war ein Didgeridoo, ein Eukalyptusbaum, der von Termiten ausgehöhlt worden war und das traditionell von australischen Aborigines gespielt wird. Sein Besitzer, Stephen Kent, schlängelte sich dann wie eine Kobra und tanzte zu den Kängen eines hinduistischen Flötenspielers. Als der unheimliche, monotone Klang weiterdröhnte, wollte ich ihn instinktiv ausschalten und meine Ohren zuhalten – irgendetwas tun, um diesen schrecklichen Tönen zu entfliehen.

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