Die Wiederauferstehung Babylons – Teil 45

Orion

Einer der wichtigsten Hinweise, der uns dabei hilft, die letzte Ruhestätte von Osiris zu finden, ist seine Verbindung zu der Orion-Sternenkonstellation. Die Pyramiden-Texte bestätigen wiederholt diese Verbindung:

Ausspruch 219:

„In deinem Namen als der ‚Bewohner auf Orion‘ mit einer Zeit am Firmament und einer Zeit auf der Erde, wende dein Antlitz und schau auf diesen König, denn dein Samen, der von dir gekommen ist, ist effektiv.“

Ausspruch 442:

„Der Große, der auf seine Seite gefallen ist, er, der in Nedit ist, ist gefällt. Deine Hand wurde von Ra ergriffen, dein Haupt wurde von den zwei Enneaden hochgehalten. Siehe, er ist als Osiris gekommen. Siehe, er ist als Orion gekommen. O König, das Firmament erfasst dich mit Orion; die Dämmerung gebärt dich mit Orion. Er, der lebt, lebt aufgrund des Befehls der Götter, und du lebst. Du wirst regelmäßig mit dem Orion in der östlichen Region des Firmaments hervorkommen; du wirst regelmäßig mit dem Orion in der westlichen Region des Firmaments hinabsteigen.“

Ausspruch 466:

„O König, du bist der große Stern, der Begleiter des Orion, der zusammen mit dem Orion das Firmament durchquert, der zusammen mit Osiris durch die Unterwelt navigiert; du steigst am Osten des Firmaments auf und wirst zu deiner bestimmten Zeit erneuert und zu deiner bestimmten Zeit verjüngt. Das Firmament hat dich zusammen mit dem Orion geboren. Das Jahr hat mit Osiris eine Platte auf dich gelegt, dir wurden Hände gegeben, der Tanz kam zu dir herunter, Speise wurde dir angeboten, der Große Vertäupfahl schreit in seinem Leid nach dir, Osiris.“

Die Ägyptologin Bojana Mojsov erklärt in ihrem im Jahr 2005 erschienenen Buch Osiris: Death and Afterlife of a God (Osiris: Tod und Nachleben eines Gottes) auf Seite 18, dass das allgemein übliche ägyptische Wort für Geist oder Seele sah lautet, was aber gleichzeitig auch der Name für die Sternenkonstellation Orion ist.

Am sommernächtlichen Himmel in Ägypten verschwindet die Sternenkonstellation Orion für genau 70 Tage. Diese Tatsache wurde wahrscheinlich ein Teil des Osiris-Kultes, weil da die Priester behaupten, dass es bei der Seele von Osiris 70 Tage gedauert hat, bis sie nach seinem Tod in die Unterwelt gelangt ist. Kurz danach wurde der pedantische Mumifizierungsprozess für die ägyptischen Könige eingeführt, der ebenfalls 70 Tage dauerte. Bojana Mojsov erklärt die religiöse Bedeutung dieser seltsamen alten Prozedur wie folgt:

„Bei der Mumifizierung handelt es sich um mehr als nur um die Bewahrung von Leichen; indem man verderbliche Substanzen durch unvergängliche ersetzte, wurde der Körper umgestaltet und ‚mit Magie gefüllt‘. Er wurde dann zu ‚einem Osiris‘.“

Für die alten Ägypter war der Nachthimmel eine Widerspiegelung der Unterwelt, und die große Sternenkonstellation Orion wurde als ein Bild von Osiris betrachtet. Die schlagende Haltung von Orion, dem großen Jäger, steht mit Osiris in Zusammenhang, so wie es auf der Narmer-Palette gezeigt wird.

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