Vorsicht Glaubensabfall! – Teil 20

Unterschiede zwischen der Gemeinde von Jesus Christus und der Kirche – Teil 5

Der Pietismus

Die große Tragik des innerkirchlichen Pietismus besteht darin, dass er NICHT zum neutestamentlichen Gemeindebild zurückgefunden hat. Die Gliedschaft am unvergänglichen Leib Christi rangiert höher als die Zugehörigkeit zu einer vergänglichen irdischen Institution.

Der Pietismus hat der Kirche zwar fraglos neue Impulse gegeben, an manchen Orten zur Belebung der Gemeinden, zur Verinnerlichung der Frömmigkeit und zur praktischen Betätigung des Glaubens in Liebeswerken geführt; aber zu einer grundsätzlichen Lösung des Problems der Kirche und ihrer Gestalt ist es NICHT gekommen. Durch die Aufteilung von Wortverkündigung und Seelsorge durch die Gemeinschaften und der so genannten Amtshandlungen durch die etablierten Kirchen wurde nicht dem Neuen Testament entsprochen. Diese Praxis war nicht befriedigend.

Angesichts der ungelösten Frage der Kirchenverfassung, dem größten Defizit der Reformation, wollte Martin Luther erst einmal abwarten und alles wachsen lassen, da er noch nicht genug Männer zur Seite hatte, die seine Vorstellungen in die Tat umsetzten. Der Vater des Pietismus, Philipp Jakob Spener (1635-1705), führte zwar die „collegia pietatis“ ein, den Kreis derer, die mit Ernst Christ sein wollten, doch dabei verschwendete er keinen einzigen Gedanken an die Verwirklichung des neutestamentlichen Gemeindebildes. Somit blieb die Reformation weiter unvollendet.

Die gute Seite des Pietismus bestand darin, dass man sich vehement gegen Abtreibung, die Befreiungstheologie und die feministische Theologie aussprach. Doch erlag man den Versuchungen Satans, sich mit der „frommen“ Welt zu verflechten und beachtete folgende Ermahnung des Apostels Jakobus nicht:

Jakobus Kapitel 4, Vers 4

Ihr (geistlichen) Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!

Stattdessen legte der Pietismus großen Wert darauf, von den Landeskirchen anerkannt zu werden. Obwohl die ökumenische Bewegung von ihm abgelehnt wird, gehören die Anhänger des Pietismus durch ihre Kirchenmitgliedschaft doch automatisch dieser religiösen Weltgemeinschaft an. Wenn man das nicht will, muss man zwangsläufig aus der Kirche austreten, um der Organisation des Weltkirchenrats zu entfliehen. Die Ökumene begründet ihr Dasein mit folgender Bibelstelle als Teil des Gebets von Jesus Christus:

Johannes Kapitel 17, Vers 21a

„auf dass sie alle eins seien“

übersieht dabei willentlich oder unbewusst, dass dies jedoch nach dem göttlich vollkommenen Vorbild geschehen muss

Johannes Kapitel 17, Vers 21b-23

„GLEICHWIE Du, Vater, in Mir und ICH in Dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass Du Mich gesandt hast. 22Und ICH habe die Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, ihnen (den Söhnen) gegeben, auf dass sie eins seien, GLEICHWIE wir eins sind, 23ICH in ihnen und Du in Mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne, dass Du Mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie Du Mich liebst.“

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