Das Offenbarwerden der Gläubigen vor dem Richterstuhl Gottes – Teil 6

von Gerhard Salomon

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

Matthäus Kapitel 20, Verse 1-16

„Denn das Reich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der am Morgen früh ausging, um Arbeiter in Seinen Weinberg einzustellen. 2Und nachdem Er mit den Arbeitern um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte Er sie in Seinen Weinberg. 3Als Er um die dritte Stunde ausging, sah Er andere auf dem Markt untätig stehen 4und sprach zu diesen: ‚Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ICH euch geben!‘ 5Und sie gingen hin. Wiederum ging Er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe.

6Als Er aber um die elfte Stunde ausging, fand Er andere untätig dastehen und sprach zu ihnen: ‚Warum steht ihr hier den ganzen Tag untätig?‘ 7Sie sprachen zu ihm: ‚Es hat uns niemand eingestellt!‘ ER spricht zu ihnen: ‚Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, das werdet ihr empfangen!‘ 8Als es aber Abend geworden war, sprach der HERR des Weinbergs zu Seinem Verwalter: ‚Rufe die Arbeiter und bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den Ersten.‘ 9Und es kamen die, welche um die elfte Stunde [eingestellt worden waren], und empfingen jeder einen Denar. 10Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; da empfingen auch sie jeder einen Denar.

11Und als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn 12und sprachen: ‚Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben!‘ 13ER aber antwortete und sprach zu einem unter ihnen: ‚Freund, ICH tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit Mir übereingekommen? 14Nimm das Deine und geh hin! ICH will aber diesem Letzten so viel geben wie dir. 15 Oder habe ICH nicht Macht, mit dem Meinen zu tun, was ICH will? Blickst du darum neidisch, weil ICH gütig bin?‘ 16 So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt.“

Auf den ersten Blick scheint der Einwand durchaus berechtigt zu sein, wie denn die hier entwickelten Gedanken zu vereinbaren seien, in dem der Weingärtner jedem Arbeit den gleichen Lohn von 1 Denar gab, ohne Rücksicht darauf, ob er bereits am frühen Morgen oder erst im Laufe des Tages mit der Arbeit begonnen hatte.

Zunächst dürfen wir nicht übersehen, dass der Heiland mit diesem Gleichnis den Vers näher erklären will: „So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt.“ Dieses Wort soll die Jünger von einer FALSCHEN SELBSTSICHERHEIT warnen. Es ist GRUNDFALSCH, schon aus der bloßen Tatsache allein, dass man von Anfang an mit Jesus Christus zusammen gewesen ist, mit einer großen Belohnung zu rechnen, weil noch gar nicht feststeht, dass man auch bis zum Ende bei Ihm bleiben wird. Das will Jesus Christus ihnen deutlich machen. Und gerade die Jünger mussten es ja erleben, dass einer aus ihrem Kreise, der also zu den „Erlösten“ gehörte, ein schlimmes Ende nahm, nämlich Judas Ischariot, während ein Paulus, der sich ja selbst als eine „unzeitige Geburt“ bezeichnet, also zu den „Letzten“ zu zählen ist, ein besonders auserwähltes Werkzeug wurde und viel Frucht bringen durfte.

1.Korinther Kapitel 15, Vers 8

Zuletzt aber von allen erschien Er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin.

Und auch uns sollte alle Selbstsicherheit gründlich vergehen. Vergessen wir es nie, dass wir zu ALLEM fähig sind, wenn uns die Gnade Gottes NICHT hält!

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